1. - S wie Startaufstellung

Die Startaufstellung des Belgien GP wurde durch ein regnerisches und vor allem wechselhaftes Qualifying durcheinander gemischt. Zwar wirkt die Pole Position von Max Verstappen dem bisherigen Saisonverlauf entsprechend, doch bereits der zweite Startplatz passt nicht in dieses Bild: George Russell startet nach einem sensationellen Qualifying in seinem Williams von Position zwei.

Hinter dem Drittplatzierten Hamilton gehen Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel ins Rennen. Die Positionen vier und fünf sind die besten Startpositionen der beiden Piloten in dieser Saison. Das Rennen von weiter hinten starten müssen die beiden Ferrari-Piloten Charles Leclerc (10) und Carlos Sainz (12). Ferrari konnte die Probleme aus dem Training offenbar nicht beheben.

Aus deutscher Sicht war das Qualifying nicht nur durch den fünften Platz von Vettel erfolgreich. Am hinteren Ende des Feldes konnte Mick Schumacher nicht nur Teamkollege Nikita Mazepin, sondern auch Kimi Räikkönen im Alfa Romeo hinter sich lassen. Der Haas-Pilot darf vom 17. Startplatz ins Rennen gehen. Die Startaufstellung verspricht spannende Duelle im Rennen.

2. - S wie Strafversetzung

Die Startaufstellung wurde auch durch diverse Strafversetzungen beeinflusst. Zwar wurden nach der Sommerpause an vielen Autos bestimmte Teile gewechselt, doch das war dieses Mal kein Grund für die Strafen von Valtteri Bottas und Lance Stroll.

Die beiden Fahrer waren am Start des Ungarn GP für Startkarambolagen verantwortlich und müssen den Großen Preis von Belgien damit jeweils fünf Plätze weiter hinten starten. Für Bottas bedeutet dies Position 13, für Stroll der letzte Startplatz.

Hinzu kommt, dass Lando Norris ebenfalls eine Strafversetzung oder sogar den Start aus der Boxengasse fürchten muss. Der Brite kollidierte in der letzten Qualifyingsession in der Eau Rouge und musste daher sogar kurz um die Startfreigabe bangen. Nach medizinischen Untersuchungen bekam der Birte jedoch die Erlaubnis, am Rennen teilzunehmen. Die Reparatur des zerstörten MCL35M dürfte jedoch einige Strafplätze nach sich ziehen. Im Falle eines neuen Monocoques müsste Norris sogar aus der Box starten.

3. - S wie Start

Ein guter Start ist auf dem Circuit de Spa Francorchamps nicht so entscheidend wie auf anderen Kursen des Formel-1-Rennkalenders. Von Verstappens Startposition bis zur ersten Kurve sind es nämlich nur in etwa 150 Meter. Der erste kritische Punkt lässt mit der ersten Kurve aber nicht lange auf sich warten.

2012 oder auch 2018 sorgte die Haarnadel, auch 'La Source' genannt, bereits für einige Kollisionen, die nur um ein Haar nicht ins Auge gingen. Entscheidend wird in der ersten Runde vor allem, sich für die lange Kemmel Straight nach La Source in die richtige Position zu bringen. Hier warten einige Windschatten-Duelle auf sich.

4. - S wie Spa-Regen

Das Wetter wird im Rennen eine entscheidende Rolle spielen. Wer das Qualifying verfolgt hat, wird ungefähr einen Eindruck davon haben, was auch im Rennen auf uns zukommen könnte, denn auch am Sonntag sollen einige Regentropfen über der 'Ardenne-Achterbahn' zu Boden gehen.

Das Regenrisiko ist zwar nicht ganz so hoch wie noch am Samstag, dennoch muss vor und auch während des Rennens mit einigen Schauern gerechnet werden. Ein Rennen unter nassen Bedingungen ist also deutlich wahrscheinlicher als ein am Sonntag durchweg trockener Kurs.

5. - S wie Strategie

Die Strategie ist eng mit dem Wetter verbunden. Da Regen wahrscheinlich ist, fällt es schwer, eine Prognose zu den möglichen Strategien abzugeben. Wichtig wird es jedoch sein, zum richtigen Zeitpunkt, auf den passenden Reifen unterwegs zu sein, wie bereits das Qualifying gezeigt hat.

Hinzu kommt, dass sich die Bedingungen schnell ändern könnten, was einige Strategie-Poker zulassen könnte. Sollte das 44 Runden lange Rennen jedoch unter trockenen Bedingungen über die Bühne gehen, ist eine Ein-Stopp-Strategie am wahrscheinlichsten, was auch im vergangenen Jahr am häufigsten gewählt wurde. Überholen fällt auf dem 7,004 Kilometer langen Kurs unterdessen vergleichsweise leicht.

Interessant dürften auch die verschiedenen Downforce-Konzepte der Teams sein. Während Mercedes auf wenig Flügel setzt, ist Red Bull mit etwas mehr Flügel unterwegs, was unter nassen Bedingungen ein Vorteil sein sollte. Nur auf den Gerade büßt Red Bull damit im Vergleich zu Mercedes etwas Zeit ein.

6. - S wie Safety Car

Wenn die Formel 1 in Spa-Francorchamps zu Gast ist, dann war dies in den vergangenen Jahren immer eine Garantie für ein Safety Car. Letzte Saison fuhr Bernd Mayländer nach einem Crash von Antonio Giovinazzi und George Russell auf die Strecke. Das Jahr davor nach einer Startkollision zwischen Max Verstappen und Kimi Räikkönen.

Auch bei diesem Punkt stellt erneut das Wetter einen Faktor dar. In der jüngeren Vergangenheit fand der Große Preis von Belgien immer unter trockenen Bedingungen statt. Der für das Rennen vorrausgesagte Regen könnte etwaige Kollisionen und damit verbundene Safety-Car-Phasen begünstigen.

Die Ausfälle von Antonio Giovinazzi und George Russell sorgten 2020 für eine Safety-Car-Phase, Foto: LAT Images
Die Ausfälle von Antonio Giovinazzi und George Russell sorgten 2020 für eine Safety-Car-Phase, Foto: LAT Images

7. - S wie Sieger

Max Verstappen hat in dieser Saison mit bisher fünf Siegen gegenüber Lewis Hamilton mit vier Erfolgen die Oberhand. Der Niederländer könnte mit einem Sieg im morgigen Rennen seine Führung in dieser Statistik ausbauen und hat durch die Pole Position auch die besten Chancen darauf. In der Fahrerwertung liegt nach elf bisher absolvierten Rennen Lewis Hamilton (195) mit acht Punkten Vorsprung auf Verstappen (187) ganz vorne.

Der Brite (2010, 2015, 2017, 2020) und Kimi Räikkönen (2004, 2005, 2007, 2009) konnten auf dem belgischen Kurs die meisten Siege feiern. Sebastian Vettel konnte hier bereits dreimal gewinnen - 2011, 2013 und 2018. Die besten Resultate von Max Verstappen waren hier zwei dritte Plätze aus den Jahren 2018 und 2020.