Startplatz 16 im Jahr 2019, P12 auf der Startaufstellung in der letzten Saison. Die Zahlen von George Russell beim Qualifying des Ungarn-GPs in Budapest sind alles andere als eindrucksvoll. Wenn man allerdings bedenkt, dass sein Williams in beiden Formel-1-Saisons das mit Abstand unterlegene Auto war, bekommen die Zahlen eine ganz andere Bedeutung. Russell lieferte auf dem Hungaroring einige seiner besten Samstags-Runden in der Königsklasse. Ist der Mercedes-Junior an diesem Wochenende reif für seine ersten Williams-Zähler?

Russell hofft auf den Hungaroring

"Wir waren generell immer ziemlich stark hier", freute sich George Russell. Er bemerkte aber auch: "Es ist die Strecke, auf der ich in meiner Karriere am meisten Pech hatte, gleichzeitig ist es die schnellste Strecke in meiner bisherigen Karriere. Ich weiß nicht wann die beiden Faktoren für ein ordentliches Resultat zusammenkommen.

Neben seiner Ungarn-Statistik sprechen auch noch weitere Faktoren für Russell. Zwei Q3-Einzügen in Folge (und einem knappen Q2-Aus beim Rennen zuvor) könnten ihm noch zusätzlichen Auftrieb verschaffen. Die Rennpace fehlte dem Williams FW43B allerdings dann bei den jeweiligen Grands Prix und so wurde es nichts mit Punkten.

Russell analysierte: "Wir haben eine fantastische Pace im Qualifying. Die neuen Reifen können besser mit den Schwächen am Auto umgehen. Aber wenn wir mehr Benzin im Tank haben und die Reifen nachlassen, sind die Temperaturen auf einem oberen Limit und wir haben Probleme und sind wieder auf unserer normalen Pace."

Doch auch dahingehend könnte der Hungaroring gerade recht kommen. Denn nur wenige Strecken im Kalender gelten als überholfeindlicher als der Kurs nahe der ungarischen Hauptstadt. Dementsprechend liegt auch der Fokus. "Wir haben zuletzt viel Wert auf den Sonntag gelegt, aber ich denke hier gibt es ein Rennen, das im Qualifying entschieden wird, deshalb werden wir am Samstagnachmittag alles geben", sagte Russell.

Nur in Imola Punkte verloren

Wenn man den bisherigen Saisonverlauf betrachtet, schlitterte George Russell mehrmals knapp an seinen ersten Williams-Punkten vorbei. Beim Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring wurde Russell erst drei Runden vor Rennende im Kampf um Platz 10 von Fernando Alonso überholt. Eine Woche zuvor war der Brite in den Punkten liegend einem technischen Gebrechen zum Opfer gefallen.

Der 48-fache GP-Teilnehmer trauert diesen beiden verpassten Möglichkeiten aber nicht nach. Denn: "Ich bin nicht wirklich frustriert. Realistisch betrachtet war Imola das einzige Rennen, bei dem ich Punkte hätte sammeln sollen. Aber am Ende landete ich in der Mauer", trauerte Russell dem Großen Preis der Emilia-Romagna nach als er auf P9 liegend im Zweikampf mit Valtteri Bottas kollidierte.