George Russell musste in seiner noch jungen Karriere bereits viel Rückschläge einstecken. Der Brite fährt den Punkterängen mit Williams seit seiner Rookie-Saison 2019 hinterher. Doch in den vergangenen Monaten bot sich ab und zu die Chance, ein Top-10-Resultat mitzunehmen - erfolglos.

So auch bei den beiden Spielberg-Wochenenden in Österreich. Doch auch dieses Mal sollte Williams letztlich leer ausgehen. George Russell sieht die vielen Rückschläge jedoch als wertvolle Lektionen. Der Brite ist sich sicher, dass ihm diese schweren Momente in der Zukunft dabei helfen werden, um Siege und die Weltmeisterschaft zu kämpfen.

George Russell: Hinterherfahren 'mental sehr schwierig'

Nach vielen unglücklichen Ausfällen sollte es beim Steiermark Grand Prix eigentlich soweit sein. Die Pace des FW43B sah gut aus und Russell konnte sich innerhalb der Top-10 gegen die Konkurrenz behaupten, bis plötzlich ein Pneumatik-Leck auftrat, das Russell aus dem Rennen riss. Ein eigentlich seltener Defekt, doch irgendwie passte es in die erfolglose Serie des britischen Talents.

Im vergangenen Jahr kratze Russell in Mugello und Imola an den Punkten. Dieses Jahr ebenfalls beim Emilia Romagna GP, der für den Briten aufgrund einer Kollision mit Valtteri Bottas vorzeitig endete. Unvergessen bleibt in diesem Zusammenhang aber auch der der Sakhir GP vergangenes Jahr, als George Russell den Weltmeister Hamilton bei Mercedes ersetzte und mehr als unglücklich am Sieg scheiterte.

"Das ist mental natürlich sehr schwierig", erklärt Russell seine bisherige Zeit bei Williams. "Wir sind alle Rennfahrer und hier, um zu gewinnen. Das letzte Jahr war eine Achterbahn mit vielen schwierigen Momenten, mit denen man umgehen muss."

Rückschläge sollen sich bezahlt machen

Weit entfernt dürfte der erste Erfolg mit Williams allerdings nicht mehr sein - da ist sich auch Russell sicher, der den Fortschritt beim britischen Traditionsrennstall hautnah miterlebt. "In meinem ersten Formel-1-Jahr war ich sehr aufgeregt darüber, so viel zu lernen. Jetzt, in meinem dritten Jahr fühle ich mich bereit dazu, ein paar gute Resultate einzufahren. Das Team verdient das mit dem Fortschritt, den sie machen", erklärt Russell im Rahmen des Österreich GP.

Der Brite sieht in diesen vielen und unglücklichen Misserfolgen zudem auch eine wichtige Chance: "Ich bin glücklich, weil ich in Zukunft hoffentlich die Chance habe, um Siege und die WM zu kämpfen. Ich habe mehr Enttäuschungen als andere erlebt und ich denke, das wird mich mental stärker machen und mir in Zukunft bei schwierigen Momenten helfen, denn da werden sicher welche sein."

George Russell könnte Valtteri Bottas bei Mercedes 2022 ersetzen, Foto: LAT Images
George Russell könnte Valtteri Bottas bei Mercedes 2022 ersetzen, Foto: LAT Images

George Russell 2022 im Mercedes?

George Russel tätigt damit Aussagen, die in Hinblick auf die nächstjährige Saison ein Stück mehr Aufschluss geben. Schließlich gibt es schon seit Monaten Spekulationen darüber, dass Russell aufsteigt und Valtteri Bottas bei Mercedes ersetzen soll.

Hinzukommt, dass der Teamkollege des Finnen, Lewis Hamilton, seinen Vertrag bereits um zwei weitere Jahre verlängert hat. Eine Verlängerung des Arbeitspapiers für Bottas dagegen ist noch lange nicht in Sicht. Zuletzt kamen sogar Gerüchte auf, wonach das Aus des Finnen bereits entschieden sein soll, was Mercedes jedoch dementierte.

Russell gibt jedoch an, bereits etwas in die Entwicklung des nächstjährigen Williams-Boliden integriert zu sein: "Aktuell noch nicht sehr viel, weil das Team versucht zu verstehen, in welche Richtung wir gehen müssen. Natürlich gab es auch schon Arbeit im Simulator, es ist aber noch sehr früh und es geht jetzt darum, das Fundament aufzubauen. Als Fahrer gibst du auch konstant Feedback über das diesjährgie Auto und was du vom nächstjährigen Boliden haben möchtest."