Aston Martin ist im großen Relaunch-Modus. Die britische Traditionsmarke lag am Boden, dann kam Anfang 2020 ihr Retter. In Gestalt des kanadischen Milliardärs Lawrence Stroll, der mit seinen Partnern den angeschlagenen Auto-Konzern übernahm und ihn nun neu ausrichtet. Für Stroll ist es die zweite große Aktion in Folge, kurz davor hatte er das angeschlagene Formel-1-Team Force India übernommen.

Dieses hat er nach Jahren der finanziellen Krise mit ordentlich Mitteln gefüttert, und innerhalb kürzester Zeit an der Spitze des F1-Mittelfeldes gebracht. Jetzt folgt die logische Verbindung mit Strolls Aston Martin, und die Team-Ambitionen steigen, erst recht nach der Verpflichtung von Sebastian Vettel, bis zum WM-Titel. Jeder im Team teilt den Optimismus, und ist von Strolls Arbeit hellauf begeistert - allen voran sein Sohn, und zweiter Fahrer neben Vettel, Lance.

"Ich weiß nicht, was die Leute mitbekommen, aber was ich selbst während den letzten zwei Jahren gesehen habe, ist unglaublich", lobt Stroll Junior die Arbeit seines Vaters. "Was er getan hat, wie er dieses Projekt mit Aston Martin zusammengestellt hat, wie er dieses Team über die zwei Jahre transformiert hat, es ist so unglaublich."

Aston Martin: 2021 mit den Ressourcen für das perfekte Auto

Um über 100 Mitarbeiter ist Racing Point, oder jetzt Aston Martin, seither gewachsen. Eine neue Fabrik wird gebaut. Das Kernpersonal des in Silverstone beheimateten Teams bleibt zwar gleich, aber endlich bekommt es die Ressourcen, die es braucht, um in der Formel 1 Anschluss zu halten.

"Es ist komplett anders", beschreibt Lance Stroll daher die Atmosphäre im Team. "Viele Menschen sind die gleichen, aber wir haben auch tolle Additionen über die letzten Jahre bekommen, die eine riesige Hilfe sind. Als ich 2019 hier angekommen bin, war es ein Team, das finanzielle Probleme hatte. Die Leute hatte nicht die Ressourcen, um das perfekte Auto zu bauen, das mit ihrem Talent möglich gewesen wäre."

Vettels neuer Aston Martin: Noch näher am Mercedes! (24:07 Min.)

Jahrelang hatte das Team davor trotz wenig Personal und veralteten Anlagen überdurchschnittlich abgeliefert, und darin sieht Lance Stroll auch den Beweis, dass es jetzt schnell aufwärts gehen wird: "Mit der Arbeit, die mein Vater verrichtet hat. Er hat diesen unglaublich talentierten Leuten in der Fabrik, die so lange über sich hinausgewachsen sind, die Werkzeuge gegeben. Jetzt können wir uns denke ich ernsthaft vorwärtsbewegen, und aufregende Zeiten kommen auf uns zu."

Stroll: Aston Martin wird sich vom F1-Mittelfeld lösen

"Letztes Jahr hatten wir schon so viel Fortschritt", erinnert Lance Stroll. 2019, als das Team noch unter den Nachwehen der Zeiten vor der Übernahme litt, holte es den siebten Platz in der Konstrukteurs-WM. 2020 verwandelte es den in Platz vier, mit vier Podien, darunter einen Sieg. Wenngleich das mit einem neuen technischen Ansatz verbunden war: 2020 kopierte das Team den Weltmeister-Mercedes aus dem Jahr davor.

2022 hingegen kommt ein neues Reglement, Vorjahres-Autos kopieren geht folglich nicht. Das heißt aber genauso wenig, dass sich Stroll Sorgen um die Zukunft macht. "Er hat einfach eine unglaubliche Vision, schon seit Tag eins", glaubt er an seinen Vater. "Er hat einen großartigen Job gemacht, ein großartiges Team in der Fabrik aufzustellen, und letztes Jahr hatten wir so viel Fortschritt. Hoffentlich kommt dieses Jahr noch mehr."

Dieses Jahr wird also offiziell Jahr eins als Aston Martin F1. "Das Potential ist wirklich da, um an der Spitze zu kämpfen", ist sich Stroll Junior sicher. "Hoffentlich sogar in diesem Jahr. Um Red Bull herauszufordern. Mercedes wird wohl schwierig sein, weil sie sehr stark sind, aber Red Bull ... und gegenüber den anderen Teams, gegen die wir im Vorjahr gekämpft haben, können wir hoffentlich die Lücke vergrößern."