WM-Platz elf, 49 Punkte und zumindest im Qualifying-Duell sogar gleich in seiner ersten Formel-1-Saison mit 11:10 knapp vor seinem erfahrenen Teamkollegen Carlos Sainz. Nicht umsonst gewann McLaren-Youngster Lando Norris für sein Debütjahr 2019 in einer Fan-Umfrage den Titel des 'Rookie des Jahres'.

So kann es für den Briten weitergehen - oder gerne noch besser, geht es nach Norris selbst. Für sein zweites Jahr in der Königsklasse rechnet sich der 20-Jährige jedenfalls mehr aus, trotz der aus dem Stand im Vorjahr hoch gelegten Messlatte. Deshalb juckt es Norris bereits im Gasfuß - sogar noch mehr als vor seinem Einstand in der Formel 1 2019.

Norris: Weiß jetzt, dass ich bereit bin

"Ich brenne darauf, zurück ins Auto zu steigen, besonders dieses Jahr. Letztes Jahr habe ich das auch schon, aber da war ich zu diesem Zeitpunkt viel nervöser wegen all der Dinge, mit denen ich mich ausgesetzt sah: Regeln, Informationen, Strategien, Arbeitsprozesse, einfach alles", sagt Norris in einem Beitrag auf der McLaren-Website.

Jetzt hingegen kenne er all das. "Ich fühle mich entspannter und nicht so nervös. Statt mich zu fragen, ob ich bereit für das erste Rennen bin, weiß ich dieses Mal, dass ich es bin. Deshalb bin ich so begeistert."

Erfahrung in Formel 1 elementar

Mit einem Jahr Erfahrung werde ihm 2020 Einiges leichter fallen. "Die Formel 1 ist solch ein komplexer Sport", sagt Norris. "Es gibt so viele Faktoren, die die Performance beeinflussen. Während du sie einstudieren kannst, kannst du sie aber nicht voll und ganz verstehen bis du sie nicht tatsächlich erlebt hast", schildert der Brite.

Formel 1 2020: Interview mit McLaren-Teamchef Andreas Seidl (58:12 Min.)

Ein gutes Beispiel: Reifenmanagement, mit den sensiblen Pirelli-Pneus in der Formel 1 selbst für erfahrene Piloten nicht immer im Schlaf zu meistern. Norris: "Du musst wissen, wann du pushen musst und wann nicht, und, wie du auf eine sich schnell ändernde Strategie reagieren musst. Du musst in den Rennen langfristig denken und das wird mit der Erfahrung eben leichter."

McLaren MCL35 erstmals nach Norris' Gusto

Damit nicht genug der Norris-Gründe für eine weiter steigende Formkurve 2020. "Dieses Jahr ist das erste Jahr, in dem ich viel Einfluss auf das Auto hatte", erklärt der Brite. "Der MCL34 wurde 2018 designt, und obwohl ich in dem Jahr einige Sessions gefahren bin, habe ich nicht viel direkten Input gehabt. Aber für 2020 ist jede Menge in den MCL35 eingeflossen, um das Carlos und ich gebeten haben."

Die augenscheinlich große Harmonie zwischen dem Briten und dem Spanier habe McLaren ohnehin schon geholfen - so soll es auch bei einem 2020 vielleicht verschärften internen Konkurrenzkampf bleiben. Hilfreich dabei: gespielt sei nichts gewesen. "Es war nicht einfach eine große Show für die Medien. Wir kommen echt gut miteinander klar", sagt Norris. "Die Schönheit unsere Beziehung ist, dass sie authentisch ist."