Was für ein Wochenende für Toro-Rosso-Pilot Danill Kvyat. Wie der russische Formel-1-Pilot am Sonntagabend nach dem Rennen in Hockenheim verriet, ist er in der Nacht zum Sonntag Vater geworden. Mit etwas Verspätung brachte seine Freundin Kelly Piquet eine gesunde Tochter zur Welt.

Keine 24 Stunden später gesellten sich zu den Vaterfreuden auch noch Rennfahrerfreuden. Völlig sensationell fuhr Kvyat beim Deutschland GP auf das Podium. Im Toro Rosso. Für das Team der erst zweite Podestbesuch überhaupt. Zuvor hatte das einzig Sebastian Vettel mit seinem berühmten Sieg im Regen von Monza 2008 geschafft.

Kvyat holt erstes Toro-Rosso-Podium seit Vettel-Sieg in Monza 2008

Wie gemalt war es nun wieder ein Regenrennen, das die kleine Scuderia zurück auf das Treppchen spülte. "Es ist wirklich großartig, wieder auf dem Podium zu sein. Auch, jetzt das Podium für Toro Rosso zu holen nach so vielen Jahren ist toll", jubelt Kvyat.

"Es war ein verrücktes Rennen, aber ich habe es endlich geschafft, alles zusammenzubekommen, um dieses Podium zu bekommen. Ein tolles Podium. Ich bin echt happy!"

Doch wie konnte Kvyat dieses Kunststück vollbringen. Weil der GP in Hockenheim ein echtes Chaosrennen wurde. Kvyats Griff ins Glück geschah beim vorletzten Safety Car, als er wie einige andere Piloten aus dem Mittelfeld zeitsparend auf Soft wechselte. So spülte es Kvyat vor sämtliche Spitzenfahrer außer Verstappen.

Kvyat: Eigentlich war es ein Horrorrennen

Einzig Lance Stroll, ebenfalls großer SC-Profiteur, lag kurz vor Rennende sonst noch vor Kvyat. Doch den Kanadier schnappte sich der Russe schließlich auf der Strecke. Zu diesem Zeitpunkt schien sogar P3 möglich. Doch auf den Schlussmetern war ein wie wild auffahrender Lokalmatador Sebastian Vettel im Ferrari dann doch viel zu stark.

Für Kvyat jedoch überhaupt kein Grund für Ärger. Ganz im Gegenteil, hatte er zuvor einen eigentlich alles andere als prickelnden Grand Prix erlebt. "Im Grunde war das Rennen ein Horrorfilm, gemischt mit schwarzem Humor", sagt Kvyat. "Es gab da so ein paar Situationen … dass ich da noch durchgekommen bin … Ich dachte, das Rennen wäre für mich schon erledigt. Aber es kam zu mir zurück. Es war eine Achterbahn. Fast wie meine ganze Karriere."

Kvyat: Das ist kein normales Podium

Eigentlich ein schönes Schlusswort, hätte es da nicht noch ein besseres gegeben. "Wir sind letzte Nacht Eltern eine Tochter geworden", so Kvyat. "Wir haben noch keinen Namen. Ich fahre jetzt heim und wir entscheiden zusammen. Es fühlt sich für mich jetzt gerade einfach etwas surreal an", sagt Kvyat über sein doppeltes Glück. "Es fühlt sich nicht wie jedes andere Podium an. Es fühlt sich wie etwas völlig anderes an.