Die Formel-1-Saison 2018 ist Geschichte. Es war ein Jahr voller Highlights, spannender Kämpfe und prickelnder Teamduelle. Zum Jahresabschluss nimmt Motorsport-Magazin.com alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in unserem Adventskalender in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Brendon Hartley.

Steckbrief Brendon Hartley

Karriere2018
GP-Starts2521
Siege00
Bestes Rennergebnis99
Podien00
Ø Rennplatzierung15,113,2
Ausfälle97
Schnellste Runden00
Poles00
Bestes Quali-Ergebnis66
Ø Position im Qualifying1615,1
Punkte44

Die Qualifying-Performance 2018: Brendon Hartleys Qualifyings wurden durch kleine, aber teure Fehler bestimmt. Mehrmals trat er nach seinem Qualifying-Aus vor die Mikrofone - und lieferte die Erkenntnis, dass es für mehr hätte reichen können. Das tat es nicht, weil er irgendwo einen kleinen Fehler eingebaut hatte. Im Jahresschnitt waren das 0.176 Sekunden, die er auf Teamkollege Pierre Gasly verlor.

Bei einem so engen Mittelfeld wie in der Saison 2018 kann das über den Einzug in Q2 entscheiden. Wer es häufiger nicht schafft, der fällt negativ auf. Gasly war verlässlicher, und schlug Hartley teamintern 15 zu 6. Wenn Hartley seine Runde einmal fehlerlos beendete, dann war er meist dran. Das wurde besonders gegen Saisonende deutlich. Der sechste Platz in Suzuka, vor Gasly, bleibt Hartleys Highlight.

Die Renn-Performance 2018: WM-Vorletzter, von Gasly nach Punkten 29 zu 4 zerlegt. Das spricht eine deutliche Sprache. Während Gasly an den beiden besten Toro-Rosso-Wochenenden in Ungarn und Bahrain das Mittelfeld dominierte, schaffte es Hartley nur drei Mal knapp in die Top 10. Die Punkte von Baku und Austin verdankte er dem Pech anderer, ein herausragendes Rennen fehlt.

Defekte und Unfälle kosteten Hartley an anderen Stellen dafür Punkte, und Hondas taktische Motorenwechsel machten sein Leben noch schwieriger. Der Trend zu kleinen Fehltritten setzte sich im Rennen jedoch fort. Gasly war allzu oft einen Tick schneller. Als Toro Rosso in der zweiten Saisonhälfte mit drohender Entlassung Druck machte, legte Hartley etwas zu. Gasly behielt trotzdem bis zum Schluss die Oberhand.

Das sagt Brendon Hartley selbst: "Ich hatte ein paar harte Zeiten, und viel Druck. Ich glaube, ich habe gut reagiert, und bin am Ende der Saison als viel stärkere Person, als viel stärkerer Fahrer herausgekommen, und ich bin mit meinem Fortschritt zufrieden. Ich hatte nicht immer die Chance auf Punkte. Manchmal wegen äußerer Einflüsse. Zu Beginn waren definitiv ein paar verpasste Chancen dabei. Aber ich war das ganze Jahr über ein guter Teamplayer, und ich weiß, dass ich durchaus zur Leistung beigetragen habe."

Fazit:Hartley kam 2017 in den Red-Bull-Kader zurück, als zweifacher Langstrecken-Weltmeister mit Porsche. Da dürften sich alle Beteiligten mehr als einen 19. WM-Platz erwartet haben. Honda übermittelte Hartley Dank für die Entwicklungsarbeit. Wenn es am Rennwochenende aber um Ergebnisse ging, war Gasly zu oft der bessere Fahrer. Hartley ließ das letzte Etwas vermissen. Toro Rosso setzt daher lieber auf eine bekannte Größe (Daniil Kvyat) und einen Neueinsteiger (Alex Albon), als sich noch ein Jahr Hartley anzusehen.

Platzierung im Motorsport-Magazin.com-Fahrerranking

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