McLaren-Junior Lando Norris wurde zuletzt als möglicher Ersatz für Toro Rossos in der Formel-1-Saison 2018 strauchelnden Brendon Hartley ins Gespräch gebracht. Gerüchten zufolge soll Red Bull Woking für die Dienste des 18-Jährigen kontaktiert haben. Während Hartley in Montreal von Toro Rosso zuletzt Rückendeckung erhielt, stellte McLarens CEO Zak Brown die Verhandlungsposition seines Teams klar.

"Zurzeit ist das für uns keine Option", zieht der US-Amerikaner für seinen Rohdiamanten in der Saison 2018 offenbar noch keine Ausleihe an ein anderes Team in Betracht. Prinzipiell wäre das allerdings ein Weg gegenüber dem McLaren nicht abgeneigt wäre. "Wenn es eine Möglichkeit für ihn ist Erfahrung zu sammeln denke ich, dass wir es in Erwägung ziehen würde."

Prinzipiell ist der britische Shooting-Star, den McLaren Anfang 2017 unter seine Fittiche nahm, für die Konkurrenz allerdings tabu. "Lando ist ein McLaren-Pilot und wir glauben, dass er hier eine glänzende Zukunft vor sich hat. Wir sind nicht daran interessiert, Lando langfristig irgendwo hingehen zu lassen", stellt Brown klar.

McLaren-Junior Norris priorisiert Formel 2

Norris gewann 2017 auf Anhieb die Formel 3 Europameisterschaft und startet diese Saison in der Formel 2. Nach vier von zwölf Rennwochenenden liegt der Carlin-Pilot mit 98 Punkten an der Tabellenspitze. Stramme 27 Zähler hinter ihm rangiert Renault-Entwicklungspilot Artem Markelov. Der heißbegehrte Nachwuchspilot fühlte sich geehrt. "Ich fühle mich von diesen Geschichten geschmeichelt", so Norris.

Sein Prioritäten liegen jedoch ganz klar darauf, seine Mission im Unterhaus der Formel 1 dieses Jahr erfolgreich zum Abschluss zu führen. "Ich bin auf die Formel 2 fokussiert und fühle mich McLaren verpflichtet. Außerdem überlasse ich diese Dinge meinem Management", gibt er sich diplomatisch.

Tatsächlich ist nicht ausgeschlossen, dass Norris möglicherweise schon 2019 mit McLaren den Aufstieg in die Formel 1 schafft. Stoffel Vandoorne ist dem routinierten Teamleader Fernando Alonso auch in seiner zweiten Saison bisher völlig chancenlos unterlegen. Der Belgier hat noch keinen Vertrag für die kommende Saison und angesichts seiner Leistungen ist es gut möglich, dass McLaren Norris eine Chance gibt.

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Norris kann sich Ausleihe von McLaren vorstellen

Der hatte schon vor dem Start ins Jahr geäußert, dass er bei seinem Förderer den Sprung in die Königsklasse machen will. "Mein Ziel ist, für McLaren zu fahren", so Norris, den die Fehlschläge des Teams der letzten Jahre nicht abschrecken. "Selbst wenn es kein Top-Auto ist, würde ich gerne für McLaren fahren", versicherte er.

Sollten die Cockpits auch 2019 belegt sein, könnte er sich einen Zwischenaufenthalt in einer anderen Rennserie vorstellen. So machte es McLaren 2016 mit Stoffel Vandoorne, der nach seinem GP2-Titel in der japanischen Super Formula geparkt wurde: "Wenn ich nur ein Jahr warten muss, werde ich schon bei McLaren bleiben."

Wenn McLaren langfristig keinen Platz für ihn hat, wäre Norris anderen Teams gegenüber allerdings nicht abgeneigt. "Wenn sie Anfang 2019 oder 2020 sagen, dass sie für die nächsten drei Jahre keinen Platz für mich haben, muss ich mich offensichtlich anderweitig umschauen", stellte er klar.

Eine Ausleihe wie sie Brown in den Raum stellte könnte er sich allerdings auch gut vorstellen. "Vielleicht können sie mich auch in ein anderes Team stecken, eventuell eines mit Renault-Motoren. Möglicherweise gibt es noch andere Möglichkeiten", so Norris.

Toro Rosso mit Nachwuchsproblem? Dr. Marko attestiert MotoGP-Star F1-Qualitäten

Toro Rosso wird den zum Supertalent verklärten Briten damit wohl von seiner Liste streichen müssen. Tatsächlich sind die Optionen des Teams rar gesät. Zuletzt attestierte Dr. Helmut Marko bei Servus TV MotoGP-Weltmeister Marc Marquez nach dessen Test in einem Boliden des Jahrgangs 2013 die Qualitäten eines F1-Piloten.

"Nur wenige Ausnahmetalente wie John Surtees können in beiden Klassen erfolgreich sein und Marc hat das Zeug dazu", so der Österreicher. Ein Abschied des erst 25-Jährigen von seiner angestammten Repsol Honda ist aktuell jedoch reine Utopie, wie auch Marko weiß: "In den kommenden Jahren wird er noch viele weitere Rekorde in der MotoGP aufstellen."