Zum ersten Mal seit über 20 Jahren hatten die deutschen Fernsehzuschauer keine Wahl. Nach dem Rechte-Aus von Sky war der Formel-1-Saisonstart 2018 ausschließlich bei RTL zu sehen - auch, weil das neue Programmangebot der Königsklasse, F1 TV, entgegen ursprünglicher Pläne noch nicht verfügbar war.

Nahezu erwartungsgemäß profitierte RTL von der fehlenden Konkurrenz und fuhr die besten Australien-Quoten seit vier Jahren ein. Durchschnittlich verfolgten 2,58 Millionen Zuschauer den Saisonauftakt in Australien, das sind rund 310.000 mehr als in der letzten Saison. Damals sahen 260.000 Abonnenten das Rennen auf Sky - F1-Fans, die nun auf RTL ausweichen mussten.

Als Spitzenwert vermeldete RTL sogar 3,29 Millionen Zuschauer, die live dabei waren, als Rennsieger Sebastian Vettel die Ziellinie überquerte.

RTL setzte damit eine positive Entwicklung beim Australien GP fort, denn seit 2015, als nur 1,71 Millionen Zuschauer einschalteten, geht es stetig aufwärts. Allerdings saßen 2014 noch 3,12 Millionen F1-Fans und damit deutlich mehr als in diesem Jahr frühmorgens vor dem TV-Schirm, als die Formel 1 Down Under die Saison eröffnete.

Auch bei den Marktanteilen legte der Kölner Privatsender deutlich zu. Nach 37,1% im vergangenen Jahr, erzielte RTL diesmal 42,3% in der allgemeinen Zielgruppe ab drei Jahren. Auch hier bietet sich naturgemäß der Vergleich mit Sky an: Der Pay-TV-Sender brachte es beim Australien GP 2017 auf 4,3% Marktanteil. In der Zielgruppe der 14-59-Jährigen legte RTL von 34,0% auf 39,0% zu. Sky verzeichnete hier letzte Saison 4,4%.

Österreich: ORF legt beim Australien GP zu

Ein ähnliches Bild bot sich in Österreich, wo Sky ebenfalls vertreten ist und nun der öffentlich-rechtliche ORF als Formel-1-Monopolist auftritt. 251.000 Zuschauer sahen die Übertragung aus Melbourne, letztes Jahr waren es nur 214.000 gewesen. ORF1 verzeichnete einen stattlichen Marktanteil von 50%, was bedeutet, dass jeder zweite Österreicher, der am Sonntagmorgen fernsah, den Großen Preis von Australien verfolgte.