F1-Fahrer-Ranking Australien: Härtefälle der Redaktion (02:11 Min.)

Groß war die Vorfreude auf das erste Formel-1-Rennen 2018, jetzt ist es schon wieder vorbei. Doch welcher Fahrer machte beim Australien GP in Melbourne seinen Job am besten? Motorsport-Magazin.com geht genau dieser Frage ab sofort nach jedem Grand Prix auf die Spur und fühlt allen F1-Piloten - gemeinsam mit euch Lesern - auf den Zahn.

So funktioniert das MSM-Fahrerranking: Unmittelbar nach jedem Rennen schalten wir in unserem News- und Live-Ticker zum Renntag unsere Umfrage nach dem Fahrer des Wochenendes (immerhin kann man sich das Rennen bereits am Freitag oder Samstag durch Strafen oder schlechtes Qualifying verderben) online. Bis zum nächsten Morgen könnt ihr dann für euren Favoriten abstimmen. Die Umfrage findet ihr auch im F1-Channel auf unserer Website. Daraus ergibt sich eure User-Wertung.

Parallel bewertet unser F1-Kernteam um Christian Menath, Florian Becker und Jonas Fehling die Leistungen aller 20 Fahrer. Jeder von uns erstellt sein persönliches Ranking. Aus diesen drei Ranglisten bilden wir den Mittelwert. Damit steht das MSM-Ergebnis. Dieses wird dann im Verhältnis 1:1 der User-Bewertung gegenüber gestellt - dieser Mittelwert ergibt das Gesamtergebnis. Bei Gleichstand entscheidet das bessere Einzelergebnis.

Fahrer-Ranking: Video, Tabelle, Bilderserie & MSM-Härtefälle

Noch dazu liefern wir euch unsere allgemeine Einschätzung zu unseren Rankings und jeder seine persönlichen Härtefälle - im positiven und negativen Sinn. Diese müssen sich nicht zwingend mit dem Ersten und Letzten der persönlichen Bewertung decken, sondern können auch Fälle betonen, die uns sonst noch besonders aufgefallen sind. So wollen wir euch mehr Vielfalt und Abwechslung bieten. Auch einen Unterhaltungsfaktor haben wir in petto: Unsere Erklärung liefern wir on top auch im Video. Per Bilderserie beleuchten wir außerdem nochmals jeden Fahrer einzeln im Detail.

Aber genug der langen Vorrede. Hier das erste Fahrer-Ranking der Formel-1-Saison 2018:

Formel 1 - Fahrer-Ranking Australien GP: Das Ergebnis

Pos.FahrerMSM-RangUser-RangGesamt
1Hamilton1,332,15
2Vettel4,312,65
3Räikkönen243
4Alonso6,324,15
5Magnussen3,354,15
6Hülkenberg7,766,85
7Grosjean5,797,35
8Ricciardo877,5
9Leclerc1189,5
10Vandoorne10,31311,65
11Perez6,71711,85
12Verstappen13,31112,15
13Ericsson121614
14Sirotkin191014,5
15Sainz13,31815,65
16Stroll16,31515,65
17Bottas19,71215,85
18Gasly18,31416,15
19Hartley152017,5
20Ocon16,31917,65

F1-Fahrer-Ranking Australien GP: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath: Hamilton und Räikkönen haben beide keine Fehler gemacht, aber Hamilton zeigte im Qualifying seine Extraklasse, deshalb hat er den Sieg verdient. Vettel hat sich nur einen Mini-Fehler im Qualifying erlaubt, hat dann aber alles richtig gemacht - deshalb noch das Podium. Ein schwieriger Fall ist Ricciardo. Er hätte aber ohne seinen dummen Fehler am Freitag mit um den Sieg kämpfen können. Auch spannend: Das Sauber-Duell. Leclerc zeigte eine ordentliche Rookie-Vorstellung, aber eigentlich war Ericsson schneller. Im Qualifying und im Rennen bis zu seinem Ausfall.

Positiver Härtefall: Kimi Räikkönen
Fast muss ich mich beim Iceman entschuldigen. Das hätte ich ihm auf seine alten Jahre nicht mehr zugetraut. Warum aber vor Vettel, wenn der das Rennen gewonnen hat? Das ist für mich einfach: Vettel machte im Qualifying einen Fehler, der ihn hinten Räikkönen brachte. Ohne VSC wäre Vettel auch an Räikkönen nicht vorbeigekommen. Dass er am Ende ein wenig auf Vettel verlor? Klar, der hatte auch frischere Reifen. Räikkönen kann man an diesem Wochenende nichts vorwerfen.

Negativer Härtefall: Valtteri Bottas
Hamilton hat gezeigt, was der Mercedes im Qualifying konnte. Dass Bottas den Boliden gleich im ersten Versuch wegschmeißt, ist dumm. Eine Sicherheitsrunde hätte vermutlich für Platz zwei gereicht. Im zweiten Versuch kann er den Silberpfeil dann noch immer versenken, wenn er die Lust dazu verspürt. Bottas hat damit aber nicht nur sich selbst geschadet, sondern auch Mercedes. Hamilton war vorne gegen die beiden Ferrari auf sich allein gestellt - Ergebnis bekannt. Bottas wenig spektakuläre Aufholjagd kreide ich ihm nicht an, man sah, wie schwierig Überholen ist. Zudem hatte er Probleme mit der Kühlung. Das Qualifying war sein Verderben.

Formel 1 2018: Vettel-Sieg mit Glück und Mercedes-Fehler (03:36 Min.)

Florian Becker: Lewis Hamilton hat den Sieg in Australien zwar verpasst, doch die Niederlage geht nicht auf seine Kappe. Der Weltmeister zeigte ein perfektes Wochenende. Vor allem im Zeittraining ließ er Ferrari viel schlechter aussehen, als sie eigentlich sind. Vettel hingegen hielt zwar Hamiltons Attacken stand, doch letztendlich profitierte er vom VSC und war ansonsten das gesamte Wochenende über hinter dem Teamkollegen. Stark unterwegs und deshalb auch eine Lob wert, war Sergio Perez. Ein zählbares Resultat war mit dem Force India offenbar nicht drin, doch der Mexikaner dominierte seinen Teamkollegen wie kein anderer - und das Ocon kein Nasenbohrer ist, wissen wir alle.

Positiver Härtefall: Kevin Magnussen
Haas lieferte in Australien eine Gala-Vorstellung ab. Fast so überraschend wie die Pace der Amis war dabei Kevin Magnussens Performance. In der Vergangenheit durch seine doch sehr fragwürdige Gangart im Zweikampf in die Kritik geraten, zeigte der Däne, dass er nicht nur dreckig sondern auch schnell sein kann. Den hochgeschätzten Romain Grosjean ließ er im Qualifying hinter sich. Im Rennen überraschte er am Start, als er sich in der ersten Kurve Platz vier schnappte - und das nicht von irgendjemandem, sondern von Max Verstappen. Danach hielt er die Position souverän, bis er vom Schlagschrauber-Horror heimgesucht wurde und den Haas in Runde 22 abstellen musste.

Negativer Härtefall: Max Verstappen
Bis zum Rennstart lieferte Verstappen ein lupenreines Wochenende ab. Ricciardo hatte er von Anfang an im Griff, im Zeittraining fehlten nur wenige Hundertstel und er wäre aus der ersten Reihe gestartet. Doch mit dem Moment als die Ampeln erloschen, drehte sich das Wochenende des Niederländers. Nachdem er den Start gegen Magnussen verloren hatte, prügelte er seinen Red Bull nur so durch den Alber Park, was in einem Dreher in Turn 1 endete. Dieser war laut Red Bull einer Beschädigung am Unterboden zuzuschreiben, die zuvor aufgetreten sein soll. Tatsächlich sah es eher danach aus, als ob Verstappen in die Muster seiner Anfangstage zurückfiel und etwas zu aggressiv zu Werke ging.

F1-Fahrer-Ranking Australien: Härtefälle der Redaktion (02:11 Min.)

Jonas Fehling: Lewis Hamilton steht bei mir im Fahrer-Ranking nicht ganz oben. Dass der Brite im Qualifying einen raushauen kann wie vom anderen Mercedes-Stern, ist nichts Neues. Klar ist das noch immer eine bombastische Leistung, auch Rennen gab es keinen Grund für Kritik. Die gab es aber auch nicht bei Kimi Räikkönen. Noch dazu hatte der Iceman den angeblich ja so viel besseren Sebastian Vettel in Australien klar im Griff. Schneller im Training, schneller im Qualifying, trotz schlechterer Seite im Grid besser gestartet und auch eine bessere Rennpace. Das andere Ende des Rankings ist für mich auch in finnischer Hand. Valtteri Bottas gelang von Anfang bis Ende einfach gar nichts - abgesehen von Fehlern.

Positiver Härtefall: Fernando Alonso
Der Kollege Menath wurde in dieser Rubrik mit Kimi endlich mal erleuchtet. ;) Deshalb darf ich mir hier einen anderen rauspicken. Damit es nicht Hamilton und damit langweilig wird, ist das für mich Fernando Alonso. Warum? Vor allem wegen seiner hellseherischen Fähigkeiten. Am Samstag fuhr McLaren ein erbärmliches Qualifying. Trotzdem kündigte Alonso an: Wir holen Big Points in Melbourne! Gesagt, getan. Es wurde wirklich mehr als Platz 8. Mit P5 war sogar gleich das beste Ergebnis seiner zweiten McLaren-Zeit egalisiert. Hut ab! Auch wenn Ausfälle und Probleme der Konkurrenz noch kräftig geholfen haben.

Negativer Härtefall: Esteban Ocon
Auch hier ist der Finne leider schon vergeben, deshalb mecker' ich über einen Fahrer einer anderen F-Nation. Esteban Ocon. Der Mercedes-Junior stand in Australien klar im Schatten von Teamkollege Sergio Perez. Acht Zehntel gab Checo dem Franzosen mit. Außerdem lag Ocon damit unfassbare fünf Zehntel hinter Lance Stroll. Das ist fast noch bedenklicher. Im Rennen lief es auch nicht besser. Trotz Safety-Car-Neutralisierung kam Ocon erst 13 Sekunden nach Perez ins Ziel. Er muss zusehen wieder zurück zur Augenhöhe von 2017 zu gelangen, will er seine Chancen auf ein Mercedes-Cockpit wahren. Immerhin bekleckerte sich die Konkurrenz in Form Bottas' nicht mit Ruhm.

Fahrer-Ranking Australien GP: MSM-Bewertungen im Detail

Pos.Florian BeckerChristian MenathJonas Fehling
1HamiltonHamiltonRäikkönen
2MagnussenRäikkönenHamilton
3RäikkönenVettelMagnussen
4VettelAlonsoPerez
5GrosjeanMagnussenGrosjean
6PerezHülkenbergVettel
7RicciardoGrosjeanAlonso
8AlonsoRicciardoHülkenberg
9HülkenbergVandoorneRicciardo
10LeclercPerezLeclerc
11VandoorneVerstappenVandoorne
12EricssonEricssonEricsson
13SainzLeclercSainz
14VerstappenSainzHartley
15HartleyOconVerstappen
16StrollHartleyStroll
17OconStrollOcon
18GaslyGaslySirotkin
19BottasSirotkinGasly
20SirotkinBottasBottas