Red Bull stellte am Montag seinen Boliden für die Formel-1-Saison 2018 vor. Der Rennstall - erstmals mit Aston Martin als Titelsponsor - präsentierte den Red Bull RB14 online. Damit ist Red Bull Racing nach Haas F1 und Williams das dritte Team, das sein neues Auto der Öffentlichkeit präsentiert.

Überraschend ist vor allem die neue Lackierung: Red Bull legt die klassische Farbkombination blau, rot und gelb beiseite und spendiert dem neuen Boliden für die Präsentation eine neue Lackierung. Beim Filmtag in Silverstone am Montag fährt Daniel Ricciardo in schwarz, blau und silber. Die tatsächliche Lackierung zeigt Red Bull erst in Barcelona.

Damit ist Red Bull das erste Team, das ein 2018er Auto fahrbereit hat. Am Mittwoch will Toro Rosso einen Shakedown in Misano absolvieren, Mercedes fährt mit dem F1 W09 EQ Power+ am Donnerstag in Silverstone. In den Jahren zuvor hatte Red Bull das Fahrzeug erst just in time zum ersten offiziellen Testtag fertig.

Red Bull ändert Launch-Philosophie

Allerdings erwies sich diese Herangehensweise in den letzten Saisons zunehmend als problematisch. Red Bull startete mehrmals mit einem nicht konkurrenzfähigen Auto, wurde erst in der zweiten Saisonhälfte mit einem größeren Update zum Mercedes-Jäger.

Der Aston Martin Red Bull RB14 für die Formel-1-Saison 2018, Foto: Red Bull
Der Aston Martin Red Bull RB14 für die Formel-1-Saison 2018, Foto: Red Bull

Im Gegensatz zum Vorgänger wurde der Red Bull RB14 wieder verstärkt von Star-Designer Adrian Newey geprägt. Newey hatte sich zeitweise etwas aus Red Bulls Formel-1-Projekt zurückgezogen, konzentrierte sich mehr auf das gemeinsam mit Aston Martin gebaute Hypercar Valkyrie.

Tatsächlich sieht das Design des neuen Boliden aus Milton Keynes extrem aggressiv aus. Vor allem der Bereich hinter der Vorderachse bis hin zu den Seitenkästen wirkt stark überarbeitet. Bei der Nase bleibt Red Bull bei der eigenwilligen Lösung des Vorgängers. Eine ausführliche Technik-Analyse folgt später auf Motorsport-Magazin.com.

Angetrieben wird der neue RB14 weder von Titelsponsor Aston Martin, noch vom Motoren-Namenspaten TAG Heuer. Wie schon in den letzten zwei Saison hat Red Bull die Namensrechte an den Schweizer Uhrenhersteller verkauft. Tatsächlich verbirgt sich unter dem Karbonkleid jedoch die Power Unit von Renault.

Auch wenn es dieses Mal im Winter keine markanten Aussagen von Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko über Versprechen seitens Renault gab, erwartet sich Red Bull von Renault endlich eine konkurrenzfähige und zuverlässige Antriebseinheit. 2017 bereitete zu Saisonbeginn vor allem die MGU-K größere Probleme.

Der Vorgänger: 2017 nahm sich Red Bull mit dem Slogan des RB13 noch selbst auf die Schippe: Lucky for some, unlucky for some hieß es da. Tatsächlich erwies sich der RB13 als unglücklich für Red Bull selbst. Denn zu Beginn der Saison war das Auto weder schnell, noch zuverlässig.

Nicht nur das Defizit am Motor bereitete Red Bull in der ersten Saisonhälfte Kopfzerbrechen, auch das Chassis war meilenweit von Mercedes und Ferrari entfernt. Erst nachdem Korrelations-Probleme zwischen Windkanal und Strecke ausgemerzt waren und Red Bull auch damit begann, die Konkurrenz zu kopieren, konnte der RB13 bei einigen Rennen aus eigener Kraft um den Sieg mitfahren.

Technische Daten Red Bull RB14

ChassisRed Bull Eigenentwicklung, Karbon-Monocoque mit Aluminium-Wabenkern
VorderradaufhängungKarbon-Querlenker, Pushrod-Aufhängung
HinterradaufhängungKarbon-Querlenker, Pullrod-Aufhängung
BremsenBrembo Karbon-Bremsen
Breite2,00 Meter
Höhe0,95 Meter
Gewicht733 kg (inkl. Fahrer und Schmierstoffe, exkl. Benzin)
Getriebe Red Bull Eigenentwicklung, sequentielles Getriebe mit 8 Vorwärtsgängen + Rückwärtsgang, Karbon-Gehäuse

Technische Daten Motor

Bauart
Zylinder6
Zylinderwinkel90 Grad
Hubraum1600 ccm
Bohrung80 mm
Max. Drehzahl15.000 U/min
BenzinflussMax 100 kg/h ab 12.000 U/min
AufladungSingle-Turbo mit Elektro-Motor (MGU-H)
Energierückgewinnung
Kinetisch (MGU-K)Motor-Generator-Einheit an Kurbelwelle, max. 50.000 U/min
Thermisch (MGU-H)Motor-Generator-Einheit an Turbolader, max. 125.000 U/min
Leistung
Verbrennungsmotorüber 700 PS
MGU-K163 PS
Systemleisungüber 900 PS
Gewicht
Gewicht145 kg (inkl. Batterie)
Gewicht Batterie20 - 25 kg

Williams & Haas: Die ersten 2018er Formel-1-Autos sind da! (06:49 Min.)