Auch beim Malaysia GP 2017 ist die Startkollision von Singapur noch das große Thema. Die FIA riefen deshalb die drei Crash-Piloten Sebastian Vettel, Max Verstappen und Kimi Räikkönen zur offiziellen Pressekonferenz am Donnerstag. Doch der große Showdown zwischen den Formel-1-Piloten blieb aus.

"Es war danach nicht viel Einschätzung nötig, am Sonntag waren alle drei von uns nicht glücklich aber jetzt geht es weiter", versuchte Sebastian Vettel gleich zu Beginn alle Diskussionen im Keim zu ersticken.

Erwartungsgemäß hatte auch Teamkollege Kimi Räikkönen abgesehen von einigen 'Bwoahs' dem nicht mehr viel hinzuzufügen: "Eigentlich nichts, es geht weiter seit diesem Sonntag und hier haben wir eine neue Chance."

Max Verstappen, der vor zwei Wochen noch die beiden Ferrari-Piloten in die Pflicht nahm, zeigte sich ebenfalls versöhnlich. "Es ist passiert und man kann es nicht mehr ändern, was soll man machen? Wir kommen hierher und versuchen es wieder", so der Red-Bull-Pilot, der am Malaysia-Wochenende seinen 20. Geburtstag feiert.

Während für Verstappen und Räikkönen mögliche Einzelerfolge dahin waren, traf der Unfall Vettel deutlich härter. Der Ferrari-Pilot verlor in Singapur 25 Punkte auf Titelrivale Lewis Hamilton, der in seinem Mercedes das Rennen gewinnen konnte. "Es wäre schlimmer, wenn ich das Auto irgendwann im Rennen verloren hätte", gibt sich Vettel versöhnlich.

"Als wir alle drei zu den Stewards sind, dachten wir uns schon: Was willst du machen? Start, Lichter aus und jeder versucht seinen Start durchzuziehen", so Vettel. "So, wie es gelaufen ist, ist es schlecht für uns alle ausgegangen, aber es geht weiter."

"Es macht keinen Sinn, das wieder und wieder zu beleuchten. Man sollte seine Zeit und Energie besser auf das verwenden, was noch kommt", schließt Vettel ab. "Es ist nicht notwendig, das zu diskutieren. Wenn ich einen großen Fehler gemacht hätte oder am Auto grundlegend etwas falsch gewesen wäre, wäre es eine andere Geschichte. Aber so war es ein Rennen, das wir nicht beendet haben."

Vettel: Weiterhin nicht auf Nummer Sicher am Start

"Das ist Teil des Racings", erklärt Vettel weiter. "Es war nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal für mich gewesen sein, da kannst du nichts machen." Im vergangenen Jahr kollidierte Vettel ausgerechnet beim Malaysia GP mit WM-Anwärter Nico Rosberg und drehte den Silberpfeil-Piloten in Kurve eins nach dem Start um.

Die Startkollision von Singapur sorgt noch immer für Diskussionen, Foto: LAT Images
Die Startkollision von Singapur sorgt noch immer für Diskussionen, Foto: LAT Images

Die Geschichte holt Vettel an diesem Wochenende wieder ein: Wie verhält sich der WM-Zweite jetzt am Start? Vorsicht scheint ihm dabei nicht in den Sinn zu kommen: "Ich kann nicht sagen, was ich am Sonntag in der Startaufstellung denken werde, aber normalerweise denke ich nicht über das letzte Rennen nach, sondern konzentriere mich ganz darauf, den besten Start zu machen."

Für die Rennleitung war der Fall übrigens schon Sonntagnacht in Singapur beendet. Nach der Anhörung der drei Piloten entschieden die Stewards auf Rennunfall. Somit geht kein Pilot mit einem Handicap ins Malaysia-Wochenende. Für die Experten ist die Schuldfrage hingegen noch immer strittig. Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner beispielsweise sieht niemanden in der Schuld, Jacques Villeneuve hingegen sieht die Schuld klar bei Vettel.