Felipe Massa und Lance Stroll standen beim Großen Preis von Österreich nach dem Qualifying-Debakel vor einer schwierigen Aufgabe: Aus der vorletzten Startreihe heraus hatte das Williams-Duo hatte auf alles Erdenkliche von Regen bis Schnee gehofft, um auf dem Red Bull Ring noch in die Punkte fahren zu können - doch die erhofften Wetterkapriolen blieben aus. Am Ende durfte sich der britische Traditionsrennstall aber trotzdem über die erhofften WM-Zähler freuen.

Von den Startplätzen 17 und 18 aus hätten Massa und Stroll im Normalfall einige Runden, wenn nicht sogar das ganze Rennen gebraucht, um bis in die Punkteränge vorzustoßen. Statt einem Grand Prix voller Chaos reichte den Williams-Piloten allerdings eine einzige Aktion, um das anvisierte Ziel zu erreichen. "Es war eine ziemlich ereignisreiche erste Runde", so Williams' Chief Technical Officer Paddy Lowe, der damit auch gleich den Grundstein für den erfolgreichen Tag seiner Mannschaft anspricht.

Tatsächlich fanden sich Massa und Stroll schon nach der ersten Runde auf den Positionen zehn und elf wieder - dem von Daniil Kvyat ausgelösten Startchaos sei Dank. "Ich hatte einen wirklich guten Start, bin durch das ganze Durcheinander in Kurve 1 durchgekommen und konnte einige Autos überholen", beschreibt Massa den Lucky Punch für Williams. "Es hat wieder einmal gezeigt, das im Rennen alles passieren kann und es nach Samstag längst noch nicht gelaufen ist", freut sich Stroll.

Nach dem geglückten Start war den Piloten dann auch relativ schnell klar, dass ihre Prognosen in Sachen Pace genau ins Schwarze getroffen hatten. Sowohl Massa als auch Stroll hatten nach der Qualifying-Pleite geäußert, dass der FW40 auf den Longruns im Training deutlich konkurrenzfähiger gewesen sei und es im Rennen somit nach vorne gehen würde. "Die Pace war großartig im Vergleich zum Qualifying", so Massa, der sogar den Kampf mit der Konkurrenz Force India aufnehmen konnte und am Ende nur neun Zehntel hinter Esteban Ocon über den Zielstrich fuhr.

Stroll lief als Zehnter zwar knappe 20 Sekunden hinter dem Teamkollegen ein, zeigt sich allerdings heilfroh, diese Position über die Distanz gerettet zu haben. Jolyon Palmer lag bei der Zieldurchfahrt lediglich eine halbe Sekunde hinter ihm. "Erst hat mich Magnussen unter Druck gesetzt und am Rennende Palmer. Ich musste mich dann nur verteidigen. Ich wusste aber, dass es hier mit dem Überholen ziemlich schwierig ist", so der 18-Jährige.

Felipe Massa und Lance Stroll hielten sich aus der Start-Kollision in Österreich heraus, Foto: Sutton
Felipe Massa und Lance Stroll hielten sich aus der Start-Kollision in Österreich heraus, Foto: Sutton

Massa: Bitte nicht noch einmal so ein Qualifying

Während die Piloten auf der Strecke alles richtig machten, legte sich die Williams-Crew in der Box wieder einmal richtig ins Zeug und fertigte Stroll und Massa in 2,18 respektive 2,21 Sekunden mit den schnellsten Zeiten des Tages ab. "Unsere Strategie war es, länger auf dem härteren Reifen zu fahren und das Rennen dann auf einem kürzeren Stint mit Ultrasofts zu beenden", erklärt Lowe, der mit der Schadensbegrenzung seiner Truppe durchaus zufrieden war: "Insgesamt haben wir das Wochenende sicherlich besser beendet, als wir es gestern erwartet hatten."

Große Euphorie war bei Williams aber trotzdem nicht angesagt. "Einen neunten Platz können wir natürlich nicht feiern. Nur wenn man bedenkt, dass ich von Platz 17 gestartet bin, war es ein gutes Rennen für mich", erklärt Massa, dem das das schlechteste Qualifying der Saison immer noch schwer im Magen liegt: "Das ist etwas, woran wir arbeiten und das wir verstehen müssen, damit wir nicht noch einmal aus einer solchen Position starten."

Vor allem am kommenden Wochenende will sich das Team beim Grand Prix von Großbritannien eine solche Blöße nicht noch einmal geben. "Wir müssen herausfinden, was dieses Wochenende im Qualifying passiert ist und versuchen, es für das nächste Rennen in Ordnung zu bringen. Silverstone ist das Heimrennen für unser Team", merkt Stroll an.