Für Kimi Räikkönen läuft das Rennwochenende in Spielberg bislang durchwachsen. Vor allem am Freitag kämpfte der Ferrari-Pilot damit, dieselben Zeiten wie Teamkollege Sebastian Vettel zu gehen. Über Nacht verschob sich die Situation ein Stück weit zugunsten des Finnen, im Qualifying sah der Rückstand auf Vettel besser aus - zunächst.

Im Q1 lag Räikkönen sogar vor dem Deutschen, im Q2 fehlten gut zwei Zehntel auf Vettel. Doch im alles entscheidenden Q3 kletterte die Gap sprunghaft auf fast fünf Zehntel. Warum? Jeder, der dem Boxenfunk lauscht, ahnt es bereits: Verkehr war das Problem. Räikkönens Renningenieur Dave Greenwood funkte Kimi kurz nach Sessionbeginn bereits die entsprechende Entschuldigung in Cockpit.

Das bestätigt der Finne in seiner Medienrunde in Spielberg. "Q3 war nicht allzu schlecht, abgesehen davon, dass im letzten Sektor ein paar Autos waren. Das hat in den letzten drei Kurven nicht geholfen", schildert Räikkönen. "Im zweiten Run gab es dann gelbe Flagge, sodass wir nichts mehr tun konnten. Nicht ideal." Tatsächlich verlor Räikkönen auf seinem somit einzigen Q3-Run den Löwenanteil an Zeit im letzten Streckenabschnitt, schaut man sich die Sektoren genauer an. Nur eine Hundertstel fehlten dem Finnen in S1, zwei Zehntel in S2 und zweieinhalb in S3.

Räikkönen erleichtert: P3 besser als zu hoffen war

Das war für Räikkönen übrigens nicht die einzige Verkehrsproblematik in der Qualifikation. Schon im Q1 musste er einen zweiten Run fahren, weil sein erster durch Renault-Hinterherfahrer Jolyon Palmer in der letzten Kurve verdorben worden war. "Die Runde war okay. Aber in der letzten Kurve hat er verlangsamt. Ich weiß nicht, warum. Ich musste aber langsam machen und deshalb mussten wir dann noch einen Reifensatz verwenden. Das war nicht der Plan. Das war nicht ideal", sagt Räikkönen. "Danach war es okay. Auch Q2 war okay."

Ohnehin sei das gesamte Qualifying ein deutlicher Schritt nach vorne gewesen. "Gestern war ein schwieriger Tag, aber heute Morgen war es wieder normal. Im Qualifying war das Auto ziemlich okay und wurde die ganze Zeit besser", lobt Räikkönen nach der viertschnellsten Zeit im Qualifying. Durch die Strafversetzung gegen Lewis Hamilton (irregulärer Getriebewechsel am Mercedes) verbessert sich der effektive Startplatz Räikkönen sogar noch um eine Position.

"Wenn man bedenkt wie schlecht das Wochenende bisher war, hätte es viel schlechter sein können als Startplatz drei. Ich denke, das Auto sollte für das Rennen okay sein. Es war bisher nicht sehr leicht, aber wir haben jetzt einen ordentlichen Startplatz. Ich bin happy, morgen als Dritter zu starten. Es hätte gerne etwas einfacher sein können, aber ich nehme es jetzt so. Das Auto ist gut", sagt ein erleichterter Iceman.

Vettel vs. Hamilton: So lief das Wiedersehen in Österreich (04:10 Min.)

Duell mit Mercedes: Räikkönen bleibt angriffslustig

Insbesondere der wieder geschmolzene Rückstand auf Mercedes trägt zu dieser Gefühlslage bei. Überrascht sei er davon allerdings nicht. "Das haben wir vielleicht so erwartet", sagt Räikkönen. Schon am Donnerstag hatte sich der Finne angriffslustig präsentiert.

Für das Rennen erwartet Räikkönen derweil einen weiteren Schritt nach vorne für sein Team. "Normalerweise hat Mercedes im Qualifying einen kleinen Vorteil, aber nicht heute. Morgen müssen wir sehen. Normalerweise sind wir im Rennen etwas stärker verglichen mit ihnen", sagt der Ferrari-Finne. Ganz sicher könne er das natürlich nicht versprechen. "Ob das auch hier der Fall ist, sehen wir erst morgen. Wir versuchen auf jeden Fall, ein gutes Rennen abzuliefern."