Besonders im Langstreckensport gilt die Devise des Nullfehlerjobs. Toyota-Technikdirektor Mike Gascoyne möchte hingegen noch mehr Fehler in seinem Team sehen. Warum ist das so?

"Mich überrascht nicht, dass wir bei Toyota dieses Jahr schon so stark sind", verriet er im Interview mit unseren Kollegen der Sport Bild. "Im Vergleich zu Renault und McLaren Mercedes fehlt uns vor allem Erfahrung. Diese Teams fahren seit vielen Jahren um WM-Titel und haben diese auch schon gewonnen. Aber wenn wir bei unseren Ressourcen nicht mittelfristig auch die WM gewinnen würden, hätten wir etwas Elementares falsch gemacht", kündigt der Ex-Renault-Mann Großes an. "Wer besser werden will, muss Fehler machen. Wir haben noch nicht genügend Fehler gemacht."

Ralf Schumacher hingegen schon. Denn nach sechs Rennen steht der Deutsche klar im Schatten seines Teamkollegen Jarno Trulli. Gascoyne beurteilt die Situation allerdings nicht so schlimm: "Ralf wird in Deutschland zu kritisch bewertet", verteidigt er seinen Schützling. "Einerseits hat Ralf in dieser Saison sicherlich schon einige kleine Fehler gemacht. Andererseits hat er mit Jarno ausgerechnet denjenigen zum Teamkollegen, der sicherlich der aktuell beste Qualifyer der Formel 1 ist."

Nicht mehr zu den Allerbesten der Königsklasse zählt unterdessen der amtierende Konstrukteursweltmeister aus Maranello. Für Gascoyne steht jedoch fest: "Das liegt auf alle Fälle nicht nur an den Reifen, wie Ferrari gerne behauptet. Tatsache ist, dass der Wagen zudem nicht mehr zuverlässig ist."

"Vermutlich haben sie zuviel riskiert oder Dinge versucht, die einfach nicht funktionieren. Ich sehe Ferrari auf dem absteigenden Ast. Denn im Gegensatz zur aktuellen Situation war die technische und personelle Stabilität jahrelang Ferraris größter Trumpf." Immerhin versuchen die Italiener derzeit ihr wichtigsten Zugpferd weiter an sich zu binden: Michael Schumacher.