Reifen, Reifen, Reifen - man fühlt sich fast in die Saison 2013 zurückversetzt. Auch am Freitag in Monza bestimmt das schwarze Gold die Schlagzeilen. Zum ersten Mal fuhren die Piloten mit den neuen Vorgaben von Pirelli. Die Vorgaben lauten: Mehr Luftdruck, weniger Sturz. Die Mercedes-Piloten zeigten sich von den Änderungen wenig beeindruckt.

"Es ist nicht extrem anders", meinte Nico Rosberg nach dem zweiten Freien Training. "Man rutscht ein bisschen mehr, aber wenn es für die Sicherheit wichtig ist, dann nehmen wir das gerne in Kauf." Rosberg wurde am Freitag in Spa selbst Opfer eines Reifenschadens bei hoher Geschwindigkeit.

Hamilton: 5 PSI wären dramatisch gewesen

Auch Lewis Hamilton empfand die Neuerungen nicht als dramatisch. "Es war auf jeden Fall ein bisschen rutschiger, die Reifen können nicht die optimale Haftung aufbauen. Deshalb haben wir ein bisschen Grip verloren, aber nicht massiv", so der Brite, der den Tag auf dem ersten Rang beendete.

Am Vortag warnte Hamilton noch vor drastischen Änderungen. Allerdings hat sich über die Nacht noch etwas geändert. "Eine große Sache wäre es gewesen, wenn der Druck um 5 PSI erhöht worden wäre. Das Team hat aber hart daran gearbeitet, um den Druck weiter runterzudrücken", verriet er. "Jetzt ist es nur 1 PSI oder so, da überhitzten die Reifen vielleicht ein bisschen stärker als in der Vergangenheit, aber das ist kein großes Problem."

Offizielle Angaben gibt es noch immer nicht, was die neuen Vorgaben Pirellis angeht. Allerdings ist auch denkbar, dass es diesbezüglich nach dem Training noch Anpassungen geben wird. Aktuell sollen an der Vorderachse 21 PSI gefordert sein, an der Hinterachse 19,5. Am Donnerstag war noch von 23 PSI die Rede.

Freies Training: Silberpfeile gewohnt dominant

Am Kräfteverhältnis an der Spitze wird der Luftdruck aber ohnehin nichts ändern. Mercedes fährt einmal mehr in einer eigenen Liga. "So sieht es aus, aber es ist nicht immer alles so, wie es aussieht", stapelte Hamilton am Vormittag noch tief.

Nachdem der Brite Rosberg im ersten Training mit einer Bestzeit von 1:24.670 Minuten von noch eine halbe Sekunde aufgebrummt hatte, wurde es am Nachmittag knapp. Dem Deutschen fehlten am Ende nur 0,021 Sekunden auf die 1:24.279 Minuten seines Teamkollegen. "Es wird auf jeden Fall ein Kampf, im Qualifying-Modus war er nur zwei Hundertstel schneller als ich, ich habe gute Chancen", ist sich Rosberg sicher.

Doch das ist noch lange kein Grund zur Sorge für Hamilton, er bleibt zuversichtlich. "Die ersten beiden Sektoren habe ich heute Nachmittag nicht so gut hinbekommen - morgens lief es definitiv besser. Deshalb bin ich sicher, dass noch etwas Pace vorhanden ist", so der Brite am Freitagnachmittag.

Er freut sich auf ein spannendes Duell mit Stallkollege Rosberg. "Es sollte mit Nico so eng zugehen wie immer und ich freue mich auf den Kampf." Dem kann der Deutsche nur zustimmen. "Es sieht nach einem harten Duell zwischen uns aus, darauf freue ich mich schon sehr an diesem Wochenende. Unser Auto ist super hier und die Mercedes-Power im Rücken ist so stark wie immer."