Ferrari präsentierte am Freitag den SF15-T im Internet und veröffentlichte dazu Video-Interviews mit Fahrern und Verantwortlichen. In seiner gewohnt enthusiastischen Art freute sich Kimi Räikkönen über die Präsentation seines neuen Arbeitsgeräts. "Ich bin froh, zu sehen, wie alles zusammen aussieht. Ich habe letzte Woche schon Teile gesehen", meinte er. "Es sieht gut aus und anders als das letztjährige Auto."

Der Finne glaubt, dass wenn der SF15-T von außen einen guten Eindruck macht, wohl auch ein ziemlich gutes Auto sein wird. "Natürlich müssen wir bis zu den Testfahrten abwarten, bis wir sehen können, wie es ist. Aber der erste Eindruck ist gut", betonte Räikkönen.

Er hat in der neuen roten Göttin zur Sitzanpassung bereits Platz genommen und berichtete, dass sich die Sitzposition im Vergleich zum letzten Jahr kaum verändert hat und deswegen nicht viel zu tun war. "Sie ist vielleicht etwas angenehmer als letztes Jahr, es gibt etwas mehr Platz."

Keine Ziele für 2015

Insgesamt hat sich bei Ferrari nach der Misere im vergangenen Jahr viel getan, vor allem in personeller Hinsicht. Räikkönen betonte, dass das Team aus den Schwierigkeiten des vergangenen Jahres gelernt hat. "Wir haben viele Dinge verstanden. Hoffentlich können wir dieses Jahr das Ruder herumreißen und als Team stark sein, um wieder dahin zu kommen, wo wir sein wollen." Welche konkreten Ergebnisse er damit meint, darauf wollte sich Räikkönen nicht festlegen.

"Wir wollen so stark sein wie möglich, es ist aber noch zu früh, um zu sagen, wo wir sein werden. So lange wir unsere Arbeit zu 100 Prozent erledigen, als ein Team hart pushen und auf dem aufbauen, was wir im Winter geschafft haben, dann sollten die Ergebnisse kommen", zeigte er sich überzeugt. "Meiner Ansicht nach macht es keinen Sinn, sich schon irgendwelche Ziele zu setzen. Wir fangen mit dem ersten Test an, dann sehen wir, wo wir sind und arbeiten weiter hart. Ich bin mir sicher, dass das Resultat kommen wird."

Fünf Titel für ein Halleluja

Auf dem Weg zurück an die Spitze arbeitet Räikkönen erstmals mit seinem Kumpel Sebastian Vettel zusammen. Zusammen haben die beiden fünf Titel vorzuweisen. "Aber er hat die meisten davon", räumte Räikkönen lachend ein. "Er hatte bislang eine tolle Karriere und wird die auch noch lange haben. Wir werden beide unser Bestes geben und hoffen, dass wir Ferrari dahin bringen, wo es hingehört."

Es werde interessant, mit Vettel zusammenzuarbeiten, den er am Donnerstag erstmals seit dem letzten Jahr wiedersah. "Wir verstehen uns gut und das Ziel ist, das Team voranzubringen, alles für Ferrari zu geben", sagte er. "Natürlich werden wir auch gegeneinander kämpfen, aber auf eine gute Weise. Wir werden uns gegenseitig pushen, um mehr zu leisten."

In ihrer Liebe zu Ferrari unterscheiden sich die beiden Piloten allerdings. Während Vettel bereits vor seiner Verpflichtung von der großen Geschichte der Scuderia schwärmte, sieht Räikkönen seine Tätigkeit für den Traditionsrennstall eher nüchtern. "Für mich ist es ziemlich normal, hier zu sein. Von außen ist es vielleicht das Team mit der größten Geschichte. Es ist der beste Ort, an dem man sein kann und ich bin sehr glücklich, ein Teil des Teams zu sein", bekam er dann doch noch die Kurve. Er genieße es, mit dem Team zu arbeiten, mit dem er 2007 Weltmeister wurde. "Wir gehen in die richtige Richtung", versicherte er.