Sie ist geboren und offiziell der Welt vorgestellt: Die neue Rote Göttin aus Maranello. Der SF15-T hat am Freitag um 12:00 das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Der neue Bolide der Scuderia Ferrari soll die Mannschaft endlich wieder auf die Siegerstraße zurückführen. "Die Richtlinien für das neue Auto waren klar: Wir waren nicht schnell genug und nicht konkurrenzfähig", gibt Technikdirektor James Allison offen zu.

Der SF15-T ist da, Foto: Ferrari
Der SF15-T ist da, Foto: Ferrari

Deshalb stand beim SF15-T vor allem drei Dinge im Fokus: Downforce, PS und gute Fahrbarkeit. An genau diesen Dingen arbeitete die Scuderia und eine Änderung sticht sofort ins Auge: Die neue Nase. "Die Arbeitsweise des Frontflügels, der Nase und der Turning Vanes ändern sich dadurch", erklärt Allison. Ferrari arbeitete bereits früh im Jahr 2014 an einer Lösung und baute schließlich in der weiteren Entwicklung auf diese auf.

Begeisterung bei Arrivabene

Zumindest in Sachen Aussehen hat der SF15-T seiner Vorgängerin einiges voraus. Der Bolide besticht durch die neue Nasenlösung und sorgt für Begeisterungsstürme bei Teamchef Maurizio Arrivabene. "Enzo Ferrari hat vor langer Zeit gesagt, das beste Auto ist jenes Auto, das gewinnt. Letztes Jahr hatten wir ein hässliches Auto, das nicht gewonnen hat. Ich mag das diesjährige Auto in puncto Ästhetik. Ich weiß nichts über die Performance, aber es ist wirklich sexy", sagte der Italiener.

Das Chassis

Die wohl auffälligste Veränderung im Vergleich zum F14-T ist die tiefere Nase. Diese liegt in den geänderten Regularien der FIA für die Saison 2015 begründet. Die neue Front des Boliden bringt aber nicht nur ästhetische Vorteile, sondern liefert laut Ferrari auch eine exzellente Performance.

Das deutlich kompaktere Heck des SF15-T bietet allem voran mehr Downforce. Der Heckflügel wurde umfangreich überarbeitet, um in den Kurven stabilere Leistungen abzuliefern und gleichzeitig den DRS-Effekt auf den Graden zu erhöhen.

Das überarbeitete Heck des Ferrari SF15-T, Foto: Ferrari
Das überarbeitete Heck des Ferrari SF15-T, Foto: Ferrari

Die Bremsbelüftungs-Kanäle wurden ebenfalls umgeformt, um einerseits die Bremsen besser kühlen zu können und gleichzeitig den produzierten Anpressdruck im Vergleich zu 2014 zu erhöhen. Die Kinematik der Vorder- und Hinterradaufhängung wurde ebenfalls überarbeitet, um einen besseren Umgang mit den Reifen zu ermöglichen.

Räikönen sieht Fortschritte

Kimi Räikkönen ist erfreut über die verbesserte Optik, viel wichtiger ist dem Ferrari-Weltmeister von 2007 aber das Innenleben des neuen Boliden. Hier seien die ersten Eindrücke positiv. "Natürlich müssen wir bis zu den Testfahrten abwarten, bis wir sehen können, wie es ist. Aber der erste Eindruck ist gut", betonte Räikkönen. Einen Vorteil zur Vorgängerin hat der Finne bei der Sitzanpassung zumindest schon endeckt. "Die Sitzposition ist vielleicht etwas angenehmer als letztes Jahr, es gibt etwas mehr Platz."

Sprung beim Brake-by-Wire-System

Einen großen Fortschritt hat Ferrari nach eigenen Angaben im Bereich des Brake-by-Wire-Systems erzielt. Das System sorgt zum einen für die Rückgewinnung der Bremsenergie und gleichzeitig soll es für die Stabilisierung des Autos während des Bremsens sorgen. Diese Stabilität ließ der F14-T allerdings oftmals vermissen, was die Ferrari-Ingenieure beim neuen Boliden vor eine große Herausforderung stellte. Nun soll das System soweit optimiert sein, dass der Fahrer trotz voller Verzögerung das Auto noch gut kontrollieren kann.