Platz sechs für Sebastian Vettel in seinem letzten Qualifying-Auftritt für Red Bull. Ein Ergebnis, mit dem der amtierende Weltmeister in Abu Dhabi gerechnet hatte. Die Bullen sind Mercedes und Williams beim Speed deutlich unterlegen. Trotzdem war Vettel alles andere als glücklich. Dass er sich wieder einmal hinter Teamkollege Daniel Ricciardo einreihen musste, dürfte ihm ebenfalls nicht gefallen haben. "Platz sechs war absolute Schadensbegrenzung", sagte Vettel kurz nach dem Ende des Qualfiyings.

Der Heppenheimer plagte sich mit einem übersteuernden Auto durch das gesamte Qualfiying - Besserung wollte sich auch im Verlauf der drei Abschnitte nicht einstellen. Ärgerlich: Red Bull fand offenbar nicht den Grund für das Problem beziehungsweise konnte es nicht rechtzeitig beheben. "Es fuchst einen, wenn sowas nicht erklärbar ist", raunzte Vettel in die TV-Mikrofone. "Wenn ich die Kiste raus hause, weiß ich, was ich falsch gemacht habe. Es ist, als würde ich hier ein anderes Auto fahren. Man kommt auf keinen grünen Zweig, das ist ärgerlich."

Sebastian Vettel verlässt Red Bull zum Saisonende, Foto: Sutton
Sebastian Vettel verlässt Red Bull zum Saisonende, Foto: Sutton

Experiment gescheitert

Dabei hatte Vettel nach den drei Trainings auf dem Yas Marina Circuit ein besseres Gefühl mit seinem strauchelnden Auto gehabt. Red Bull hatte für das Qualifying noch einmal Hand angelegt am Boliden und gehofft, mit einem besseren Setup anzutreten. Wegen der stark schwankenden Streckentemperaturen gestaltete sich dies jedoch als knifflige Aufgabe. "Ich dachte, ein gutes Gefühl zu haben. Ich konnte es aber nicht ins Qualifying tragen", räumte der künftige Ferrari-Pilot ein. "Das hat mich mehr beschäftigt als die Tatsache, dass das mein letztes Qualifying für Red Bull war."

Vettels Problem: Er konnte sich innerhalb des letztes Qualifyings der Saison nicht nennenswert steigern im Vergleich zur Konkurrenz. 1,4 Sekunden fehlten am Ende auf Nico Rosbergs Pole-Zeit, dazu gute sechs Zehntelsekunden auf Teamkollege Ricciardo. "Ich habe gesagt, dass wir etwas probieren müssen, damit ich schneller werde", erzählte Vettel. "Wir dachten im Q1 etwas gefunden zu haben, das war aber Fehlanzeige. Die ersten drei Runden auf dem neuen Reifen waren - ich will nicht Griff ins Klo sagen - aber so wie davor auch."

Ein letztes Mal startet Vettel mit der 1 auf dem Auto, Foto: Sutton
Ein letztes Mal startet Vettel mit der 1 auf dem Auto, Foto: Sutton

Letzer Auftritt als Bulle

Am Sonntag steigt Vettel nach vielen Jahren zum letzten Mal für seinen Arbeitgeber Red Bull ins Auto, bevor er kommendes Jahr für Ferrari an den Start geht. Natürlich möchte sich der Noch-Weltmeister mit einem guten Resultat von seinem vertrauten Team verabschieden. Bei der Performance kann Red Bull zwar Mercedes und Williams nicht das Wasser reichen, doch in Abu Dhabi sind schon einige denkwürdige Dinge passiert. "Im Rennen ist viel drin", warf Vettel die Flinte nicht ins Korn. "Vieles wird über die Reifen gehen und über Nacht verändert sich die Strecke."