Nach Punkten für Pastor Maldonado beim Großen Preis der USA in Austin, Texas rückte Lotus beim vergangenen Rennen in Brasilien wieder zurück zur üblichen Performance. Weder Maldonado noch Romain Grosjean waren in der Lage sich auch nur an die Punkteränge heran zu pirschen. Beim Saisonfinale in Abu Dhabi wäre das wegen der doppelten Punkte umso wichtiger und "eine Extramotivation für das nächste Jahr für alle in Enstone", sagt Maldonado.

Deshalb plant die Mannschaft bereits im Vorfeld detailliert, wann, wo und wie man sich an das Limit des E22 herantasten kann. "Es ist sehr schwierig, im ersten und dritten Training am Setup zu arbeiten, da die Bedingungen nicht repräsentativ zu denen sind, die wir im Qualifying und Rennen vorfinden. Daher wird das zweite Training für mich und meine Ingenieure umso wichtiger. Es ist eine Session mit ziemlich viel Druck", erklärt Grosjean.

Pace-Problemkind Qualifying

Dass es ein hartes Wochenende für Lotus wird, sagt auch Maldonado. "Es wird darauf ankommen, dass wir versuchen unsere Qualifying-Pace zu verbessern, denn sobald wir einmal in den Top-12 sind befinden wir uns in einer guten Position im Kampf um Punkte. Unsere Rennpace ist recht konkurrenzfähig", sagt der Venezolaner, der sich in Brasilien vom 18. Startplatz auf Rang 12 nach vorne arbeitete.

Grosjean würde gerne über einen Top-10-Platz in Abu Dhabi staunen, Foto: Sutton
Grosjean würde gerne über einen Top-10-Platz in Abu Dhabi staunen, Foto: Sutton

Ganz anders sieht das Grosjean: "Grundsätzlich müssen wir alle Strategie-Optionen ausnutzen, die sich uns bieten, weil wir zurzeit nicht die Pace haben es auf der Strecke auszutragen." Vor allem die langsamen Kurven kämen Lotus weniger entgegen. Dennoch blickt der Franzose dem Wüstenrennen nicht völlig pessimistisch entgegen. "Wir bringen ein paar Upgrades mit, die uns etwas mehr Power geben sollten", erklärt Grosjean seine Hoffnung auf einen Aufschwung.

Technikdirektor Nick Chester sieht indessen eine Chance mit beiden Autos in die Punkte zu fahren. "Wir haben gute Fortschritte in Austin gemacht und sollten in Abu Dhabi näher an diesem Level dran sein, als wir es in Interlagos waren. Wir glauben, dass der E22 in Abu Dhabi ganz gut laufen sollte, vor allem wegen der Reifenwahl."

Lotus: Abu Dhabi Bilanz

Lotus in Abu Dhabi: Das Team Enstone feierte vor zwei Jahren mit Kimi Räikkönen den ersten Sieg unter dem Namen Lotus. Zu weiteren Podiumsplatzierungen langte es bisweilen nicht.

Romain Grosjean in Abu Dhabi: Der Franzose erreichte in der Vorsaison als Vierter zum ersten Mal die Punkteränge.

Pastor Maldonado in Abu Dhabi: Der Venezolaner schrieb beim Nachtrennen bislang einmal an, 2012 erreichte er in Diensten von Williams den fünften Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Bei Lotus scheinen Fahrer und Teamverantwortliche nicht ganz einig über die Chancen in Abu Dhabi. Ich sage dazu nur: Egal, ob es zu Punkten reicht oder nicht - was definitiv knapp wird - interessiert das am Ende vermutlich selbst im eigenen Team niemanden so richtig: In Abu Dhabi sind alle Augen einzig und allein auf die Entscheidung in der Fahrer-WM gerichtet.(Jonas Fehling)