Durch das Fehlen von Caterham und Marussia in Austin wird die Diskussion über ein drittes Auto für die Teams weiter angeheizt. Daher wurden auch einige Fahrer zu dem Thema befragt, die Mehrheitlich dafür waren. "Aus unserer Position würden wir es uns definitiv überlegen", erklärte Daniel Ricciardo, der nichts negatives daran sieht.

"Je mehr Autos desto besser", lautete Valtteri Bottas' knappte Antwort. Aus Fahrersicht sieht der Finne keine Nachteile. Doch Ricciardo und Bottas fahren um die Spitze und sehen das Thema nur aus ihrer Position.

Interessant ist jedoch, dass sich der Meisterschaftsführende, Lewis Hamilton, noch keine Gedanken dazu gemacht hat. "Wir müssten wohl das Team vergrößern. Aber es wäre eine tolle Möglichkeit für einen jüngeren Fahrer, sich in der Formel 1 zu probieren und etwas von Topfahrern lernen, was bisher nicht möglich war", sagte der Brite.

Vorteil für Nachwuchspiloten

Hamilton denkt sogar einen Schritt weiter: "Wir müssen an die beiden Teams denken, die hier nicht dabei sind, an die Angestellten und Familien. Wenn wir drei Autos hätten, könnten sie Jobs bei anderen Teams finden."

Esteban Gutierrez sieht es auch positiv, obwohl er in dieser Saison in einem unterlegenen Sauber unterwegs ist: "Es würde den Rennen gut tun, der Wettkampf wäre besser." Den Vorteil für Rookies zieht auch Sergio Perez in den Vordergrund: "Es könnte jungen, talentierten Fahrern gut tun, denn es ist immer gut, wenn sie eine Chance erhalten, sich in der Formel 1 zu beweisen."

Grosjean sieht Vorteile für Jugendfahrer, Foto: Sutton
Grosjean sieht Vorteile für Jugendfahrer, Foto: Sutton

Einzig Romain Grosjean betrachtet das Thema aus neutraler Sicht. "Es kommt darauf an, wo man steht. Eines der kleineren Teams, das ohnehin kaum Chancen auf Punkte hat, sieht es anders als Topteams", schildert der Franzose seine Sicht.

Im Bezug auf Jugendfahrer hält der Lotus-Pilot das dritte Auto auch für eine gute Idee: "Wenn man als junger Fahrer mit dem gleichen Auto fährt wie die Superstars, gibt es dir eine klare Vorstellung davon, wie weit du bist. Für sie ist es großartig. Junge Fahrer können immer für Überraschungen sorgen."

Strikt gegen das dritte Auto ist Jenson Button, obwohl er davon profitieren könnte. "Wenn ein Team wie Mercedes in diesem Jahr so dominant ist, belegt es gleich das komplette Podium", sagte der Brite. Er fände es daher schade, wenn es in diese Richtung ginge. "Es waren schon immer zwei Autos, so läuft es in der Formel 1 nunmal", brachte Button es auf den Punkt.

Aus von Caterham und Marussia keine Überraschung

Während sich beim dritten Auto die Meinungen sehr ähneln, sind sie beim Verlust der kleinen Teams geradezu gegensätzlich. Für Ricciardo, der seine Karriere bei HRT begann, ist es eine Schande, dass zwei der kleinen Teams in finanziellen Schwierigkeiten stecken. "Für mich waren die sechs Monate bei HRT hinsichtlich der Ergebnisse auf der Strecke nicht erfolgreich", so der Australier.

"Doch es war wirklich gut für mich, um mich in die Königsklasse einzuleben", fügte Ricciardo hinzu, der in der Folgesaison zu Toro Rosso wechselte. "Ich konnte lernen ohne groß beachtet zu werden. Außerdem ist es besser mehr Autos im Feld zu haben. Für die Fahrerentwicklung ist es besser mehr Autos und Teams zu haben. Es wäre Schade, wenn wir sie für immer verlieren würde."

Adrian Sutil betrachtet das Aus von Caterham und Marussia neutral. "Es war das ganze Jahr schon ein Thema. Für mich war es keine große Überraschung", gab der Sauber-Pilot zu. Weiter sagte er: "Dann ist es auch besser aufzuhören, als es immer weiter zu führen und immer mehr in die Schulden zu geraten."

Doch die beiden in den USA fehlenden Teams sind nicht die einzigen mit finanziellen Sorgen. Auch Sauber, Force India und Lotus sind von Problemen geplagt. Lotus hat sich im vergangenen Jahr durch die Verpflichtung von Pastor Maldonado gerettet, der einige Sponsormillionen mitgebracht hat.