Beim bevorstehenden Grand Prix der USA werden nur 18 Autos in der Startaufstellung stehen. Damit ist es der kleinste F1-Grid seit dem Monaco GP im Jahr 2005. "Das ist ein herber Schlag für die Formel 1. Es ist traurig, dass zwei Teams, vier Autos und vier Piloten fehlen werden", meinte Giancarlo Minardi.

Für ihn ist das aktuelle Reglement Schuld an der Misere, da das neue Motorenreglement viele Teams finanziell in die Schieflage gebracht habe. Dass es der Führungsriege von Marussia nicht gelungen ist, neue Sponsoren anzuwerben, ist Minardi allerdings rätselhaft. "Aufgrund der zwei Punkte aus dem Monaco GP liegt Marussia auf Platz neun der Konstrukteurswertung, vor Sauber und Caterham. Dieser Aspekt sollte das Team eigentlich attraktiv machen", grübelte Minardi.

Medienberichten zufolge könnten die britisch-indischen Industriellen Baljinder Sohi und Sonny Kaushal den Rennstall kaufen - für Minardi würde das Sinn machen. "Es ist wahrscheinlich besser die vorhandene Struktur zu kaufen anstatt von null zu beginnen", meinte Minardi, der sein F1-Team im Jahr 2001 an den Australier Paul Stoddart verkaufte.

FIA ist gefragt

Minardi, der von 1985 bis 2005 mit seinem eigenen Team in der Formel 1 an den Start ging, sieht Handlungsbedarf seitens der FIA. "Die Top-Teams ausgeschlossen, schwimmen die restlichen Teams nicht gerade in ruhigen Gewässern. Bevor solche Entscheidungen wie ein neues Motorenreglement oder doppelte Punkte getroffen werden, sollte man lieber bis zehn zählen, um solche Situationen zu verhindern", kritisierte Minardi.

Besonders sauer stößt ihn die Situation bei Caterham auf. "Was da vor sich geht, ist einfach lächerlich. Nach zwei, drei Monaten sind die angeblichen Retter des Teams auch schon wieder verschwunden. Die ganze Sache ist wie eine Seifenblase zerplatzt", verdeutlichte Minardi.

Drei Autos ab 2015?

Sollten sich Caterham und Marussia aus der Insolvenz nicht befreien können, dann könnten in der kommenden Saison drei Autos pro Team eingesetzt werden. Eine Vorstellung, die Minardi missfällt. "Aber wenn es schon so weit kommt, dann sollte das dritte Auto zumindest für junge Talente sein, damit diese wachsen können", sagte der Italiener und hofft, dass die Formel 1 das Schicksal noch einmal abwenden kann.

Wie das gehen soll? Minardi hat die Lösung und zwar weniger Rennen. "Ist der Kalender mit 19-20 Rennen zu vollgepackt? 20 Rennen bedeuten 20 Wochenenden, in denen die Formel 1 über die TV-Bildschirme flimmert. Vielleicht ist das für die heutigen Bedürfnisse zu viel", so Minardi.