Sebastian Vettel

Der Red-Bull-Pilot schockte die Konkurrenz im zweiten Training mit einer um mehr als sechs Zehntel schnelleren Bestzeit. "Es war überraschend, vielleicht habe ich irgendwo abgekürzt", nahm er seine Dominanz mit Humor. "Es war ein guter Tag, aber wir müssen die Füße auf dem Boden behalten, denn es ist nur ein Freitag." Ohnehin wollte der Weltmeister nicht zu viel in den Trainingsauftakt hineininterpretieren, das Zeitentableau lenkt bei allzu genauem Studium seiner Meinung nach nur ab.

Vettel konzentriert sich lieber auf Verbesserungen am Auto, die trotz der Fabelzeit nötig seien. "Auch wenn das Auto großartig ist, gibt es einige Kurven, wo man etwas mehr rutscht, als einem lieb ist", erklärte er. Es sei kein Desaster, es gebe nur immer etwas zum Feintunen - etwa auf den Geraden, wo der Red Bull nicht mit dem Top-Speed der Konkurrenz mithalten kann. Ob er am Samstag mit weniger Flügel und damit weniger Abtrieb fahren wird, wollte Vettel noch nicht verraten. "Es ist wichtig, dass man selbst mit wenig Flügel das Auto noch gut spürt. Das scheint heute der Fall gewesen zu sein", ließ er lediglich durchblicken. "Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es heute nicht gut aussah."

Nico Rosberg

Vettels Zeit im zweiten Training verfehlte ihre Wirkung nicht, denn Nico Rosberg räumte ein, dass Red Bull wohl nur schwer zu schlagen sein wird. "Ich bin recht zuversichtlich, aber die Zeit von Red Bull war ein bisschen beunruhigend", gestand er. Jedoch sei er am Freitag immer ein Stück weit von den schnellsten Zeiten entfernt. Das Auto sei erneut gut und er habe in jeder Runde wichtige Informationen gesammelt. "Wir müssen heute Abend hart arbeiten, damit wir uns verbessern, da die Red Bulls wieder sehr schnell sind."

Nico Hülkenberg

Der Freitag lief für den Sauber-Piloten aufgrund eines Getriebeproblems alles andere als rund. Mehr als die Positionen 16 und 18 sprangen für Hülkenberg nicht heraus. "Es war ein herausfordernder Tag", meinte er dementsprechend. Auf den Longruns habe er sich wohler gefühlt als auf den Quali-Runs mit wenig Benzin an Bord, berichtete er. Hülkenberg hofft nun, mit Hilfe von Datenanalyse den Sauber wettbewerbsfähiger zu machen. "Wir haben noch Luft nach oben."

Adrian Sutil

Der Force-India-Pilot zeigte sich nach seiner einzigen Trainingssession - am Freitagmorgen musste er das Cockpit Test- und Ersatzfahrer James Calado überlassen - etwas frustriert. "Wir sind alle am Limit, aber es geht einfach nicht mehr", klagte er. "Wir liegen im Moment rund um die Plätze elf/zwölf und müssen etwas versuchen, wenn wir in die Punkte wollen." Da sie so weit weg seien, gebe es immerhin nicht viel zu verlieren, stellte Sutil fest.

Nun will er mit Veränderungen am Chassis und Setup versuchen, am Samstag Boden gutzumachen - vor allem auf McLaren. Trotz der nach dem Freitag nicht gerade rosigen Ausgangslage weigert sich Sutil, den Kopf hängen zu lassen. "Ich bin immer optimistisch, warum sollte ich auch Trübsal blasen. Man muss immer auf seine Chance warten, sonst wird man am Ende Achter", betonte er. "Ich bin hier, um zu gewinnen, und da ist Rang acht besser als Rang zehn, aber nicht das, wo ich sein will."