Ein erstes kleines Ziel hat McLaren an diesem Wochenende m Nürburgring bereits erreicht - zumindest mit einem Auto. Jenson Button fuhr ins Q3 und wird das Rennen am Sonntag vom neunten Startplatz in Angriff nehmen. Dabei wäre für den Weltmeister von 2009 noch mehr drin gewesen, denn im letzten Quali-Segment verzichtete Button auf eine gezeitete Runde.

"Strategisch war es in Q3 eine schwierige Entscheidung zwischen Option- und Prime-Reifen. Mein Herz hat mir gesagt, wir sollen auf eine schnelle Runde losgehen, mein Hirn das Gegenteil", sagte der Brite über die schwierige Entscheidung im letzten Abschnitt des Qualifyings. "Mit unserer Pace wäre in etwa der sechste Startplatz drin gewesen, wir haben uns aber dafür entschieden, keine Zeit zu setzen und stattdessen mit Nico Hülkenberg Katz und Maus zu spielen."

Teamchef Martin Whitmarsh erklärte die Strategie dahinter: "Wir haben das Richtige getan indem wir Jenson in Q3 nicht auf eine schnelle Runde geschickt haben. Platz neun ist nicht schlecht und die Fahrer auf den Option-Reifen vor uns werden im Rennen sehr früh stoppen müssen." Button stimmte seinem Landsmann zu: "Startplatz neun ist nicht allzu schlecht - ich stehe damit auf der sauberen Seite der Strecke und kann meinen Reifen frei wählen. Es wird interessant, zu verfolgen wie sich der Option-Reifen zu Rennbeginn schlägt."

"Heute war es schwer auf der weicheren Mischung überhaupt zwei Runden hinzubekommen. Es ist daher ein großer Vorteil, wenn man mit einem neuen Option-Reifen starten kann - vor allem abseits der Ideallinie und in den ersten paar Runden", führte Button aus. "Man hat zudem mehr Möglichkeiten bei den Boxenstopps und ich erwarte, dass die vorderen Autos auf den weichen, angefahrenen Pirellis nach wenigen Runden schon langsamer sein werden als die Auos mit dem Prime hinter ihnen." Auf welcher Mischung der Brite starten wird, wollte er aber noch nicht verraten.

Begeistert war Button allerdings von seiner Runde in Q2: "Besser geht es im Moment für uns wohl nicht. Es war die beste Runde seit langem, ich denke nicht, dass ich noch irgendwo Zeit liegen gelassen habe." Seinem Teamkollegen Sergio Perez erging es nicht so gut, er schied in Q2 als 13 aus. "Es war nicht der beste Tag und Platz 13 ist nicht das, was ich mir erhofft hatte", sagte der Mexikaner. "Jenson hat eine tolle Runde gezeigt, ich konnte seine Zeiten aber schon das gesamte Wochenende über nicht schlagen."

Perez gab zu, dass am Auto in die falsche Richtung gearbeitet worden war: "Am Morgen gab es ein paar Probleme mit dem Auto, das wollten wir vielleicht überkompensieren, haben am Setup geschraubt, Untersteuern bekommen und brachten am Ende die Reifen nicht richtig auf Temperatur." Allerdings musste er sich auch eingestehen, dass er nicht seine beste Fahrleistung abrufen konnte. "Ich habe nicht alles aus dem Auto herausgeholt. Das war ein harter Nachmittag für mich, aber morgen können wir uns sicher verbessern." Verbesserungen hat der Mexikaner bitter nötig: Zuletzt blieb er drei Mal in Folge ohne Punkte.