Lewis Hamilton steht beim neunten Rennen der Saison in Deutschland auf der Pole Position. Es ist seine dritte Pole in dieser Saison und bereits die sechste für Mercedes. Der Brite setzte sich im Q3 des Qualifyings am Nürburgring mit seinem letzten Run knapp gegen Sebastian Vettel durch. "Im ersten Sektor habe ich immer Zeit verloren und dann versucht aufzuholen", so der amtierende Weltmeister. "Wir sind näher dran an als in Silverstone. Für die Pole hat es nicht gereicht, aber das war eines unserer besseren Qualifyings."

Mark Webber liegt als Dritter in Lauerstellung und teilt sich die zweite Startreihe mit Kimi Räikkönen. Der Finne setzte sich gegen seinen Lotus-Teamkollegen Romain Grosjean durch. Daniel Ricciardo überraschte erneut mit dem Einzug ins Q3 und startet von Platz sechs am Nürburgring.

Ferrari setzte auf eine andere Strategie und schickte Fernando Alonso und Felipe Massa im Q3 auf Medium-Reifen raus - Startplätze sieben und acht für das rote Duo, dafür können sie auf der härteren Mischung ins Rennen starten. Jenson Button und Nico Hülkenberg sparten im Q3 Reifen und verzichteten auf eine gezeitete Runde.

Die Ausgeschiedenen: Mit Nico Rosberg musste einer der großen Pole-Favoriten in Runde 2 die Segel streichen - Platz elf, weil ihn Räikkönen mit seiner letzten schnellen Runde aus den Top-10 kickte, während Rosberg selbst in der Box wartete. "Unglaublich, echt heftig", sagte er völlig geknickt. "Wir haben uns einfach verschätzt. Wir dachten nicht, dass die Strecke zum Schluss so schnell wird." Force India erlebte ebenfalls einen Rückschlag, diesmal schafften es weder Paul Di Resta (12.) noch Adrian Sutil (15.) ins Q3. Sergio Perez war Teamkollege Jenson Button wieder einmal im Qualifying unterlegen und muss sich mit Startplatz 13 zufrieden geben.

Qualifying 1: Harter Tag für Williams: Beim vermeintlichen 600. Grand Prix scheiterten Valtteri Bottas und Pastor Maldonado schon im Q1. "Das Auto ist einfach nicht da", entschuldigte sich das Team bei Bottas. Neben den beiden prominenten Opfern erwischte es die üblichen Verdächtigen schon in der ersten Runde: beide Caterhams sowie das Marussia-Duo. Vettel und Webber im Q1 nur auf P9 und 13, Silberpfeil-Duo Hamilton/Rosberg auf 5 und 11. Der Grund ist klar: Nur Red Bull und Mercedes verzichteten auf einen Run mit den weichen Reifen.

Die Analyse: Gewohntes Bild auch in der Eifel: Red Bull und Mercedes machen die Spitze unter sich aus - mit Ausnahme von Rosberg, bei dem sich Mercedes mit den Reifen völlig verpokert hat. Die grundsätzliche Hackordnung sollte sich - böse Überraschungen ausgeschlossen - auch am Rennsonntag nicht ändern. In den Trainings hielten vor allem die Medium-Reifen sehr gut und die Silberpfeile haben zuletzt bewiesen, dass sie ihr Reifenmanagement im Griff haben. Dahinter ebenfalls nichts Neues im Westen: Ferrari und Lotus sind dran, hinken den beiden Platzhirschen bei der Pace aber deutlich hinterher. Räikkönen hatte das im Qualifying sowieso erwartet, sieht sich im Rennen aber besser aufgestellt. Startplatz vier dürfte etwas über seinen Erwartungen liegen.

Das Qualifying im Überblick

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Keine
ausgeschieden:Bottas, Maldonado, Pic, Bianchi, Van der Garde, Chilton
Top-5:Massa, Räikkönen, Alonso, Ricciardo, Hamilton
Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:Keine
ausgeschieden:Rosberg, Di Resta, Perez, Gutierrez, Sutil, Vergne
Top-5:Massa, Räikkönen, Alonso, Vettel, Grosjean
Qualifying - Session 3
Zwischenfälle:Keine
Top-5:Hamilton, Vettel, Webber, Räikkönen, Grosjean