Das ehemalige DTM-Team R-Motorsport wird in der Saison 2020 keine Renneinsätze durchführen. Das gab der Schweizer Rennstall, der sich im Januar nach einem Jahr aus der Tourenwagenserie zurückgezogen hatte, in einem von Endurance-Info veröffentlichten Statement bekannt.

Das Team um Motorsportchef Dr. Florian Kamelger hatte im Corona-Jahr 2020 unterschiedliche Programme in GT3- und GT4-Kategorien geplant, darunter in der ehemals als Blancpain betitelten GT World Challenge Europe. Auch ein Start im ADAC GT Masters mit dem Aston Martin Vantage GT3 stand zur Diskussion.

"Nach der COVID-19-Pandemie hat der Vorstand der AF Racing Holding Group beschlossen, für den Rest des Jahres nicht an GT3- und GT4-Rennen teilzunehmen und stattdessen die Weichen für eine erfolgreiche Saison 2021 zu stellen", wurde Kamelger zitiert. Bereits im März hatte er diese Option in den Raum gestellt.

Zuletzt startete R-Motorsport mit Aston Martin beim berühmten 12-Stunden-Rennen von Bathurst im Februar, bevor die Corona-Krise einen zwischenzeitlichen Motorsport-Shutdown herbeiführte.

Kamelger weiter: "Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Aus kommerzieller Sicht von R-Universe ist es jedoch nicht sinnvoll, die Rennen mit einem unrentablen Programm zu starten und mit einem späten Saisonstart, der sich sogar unvorhersehbar entwickeln könnte, künstlich zu verkürzen."

Dass Rennen aufgrund gesundheitlicher Bestimmungen derzeit ohne Zuschauer und damit ohne die Einladung von Gästen und Geschäftspartnern ausgetragen werden müssen, passe ebenfalls nicht in die Aktivitäten des Unternehmens.

Die Entscheidung wirkt sich auch auf Rennfahrer aus, die ihren Einsatz mit R-Motorsport in der Saison 2020 geplant hatten. Der frühere DTM-Fahrer Daniel Juncadella kündigte in einem Statement an, sich nach anderen Möglichkeiten für diese Saison und darüber hinaus umzuschauen. R-Motorsport hatte zuvor mit Fahrern wie Tom Blomqvist, Jake Dennis oder Luca Ghiotto Renneinsätze im GT3-Sport angepeilt.