Nach einem Jahr ist wieder Feierabend mit der DTM: Maro Engel startet 2018 nicht mehr für Mercedes in der Tourenwagenserie. Der Hersteller gab den Abschied des langjährigen Werkspiloten am Montag in einer Pressemitteilung bekannt. Engel ist aber natürlich nicht raus bei den Stuttgartern. Stattdessen wird er sich in dieser Saison auf seine Engagements in der Formel E sowie bei Langstreckenrennen im Mercedes-AMG GT3 konzentrieren.

Wer bei Mercedes auf Engel folgt, ist noch nicht öffentlich bekannt. Neben dem GT-Ass hat auch Robert Wickens das Team verlassen, Mercedes braucht also zwei neue Fahrer. Dem früheren DTM-Champion Pascal Wehrlein sowie dem bisherigen Test- und Ersatzfahrer Daniel Juncadella werden aktuell die besten Chancen für ein Comeback eingeräumt. Wickens hatte sich vor Jahresende in Richtung IndyCars verabschiedet.

Letzte DTM-Saison für Mercedes

Mercedes startet 2018 zum vorerst letzten Mal in der DTM. Die Stuttgarter haben ihren Rückzug zum Saisonende frühzeitig bekanntgegeben und werden sich stattdessen auf die Formel E konzentrieren - der Serie, in der Engel in seinem zweiten Jahr für den monegassischen Rennstall Venturi an den Start geht. Mercedes steigt zur Saison 2019/20 werksseitig in die rein-elektrische Formelserie ein.

In der kommenden Saison überschneiden sich die Rennkalender von DTM und Formel E bei zwei Gelegenheiten. Vom 18. bis 20. Mai 2018 gastiert die DTM auf dem Lausitzring, zeitgleich trägt die Formel E in Berlin ihren einzigen deutschen Lauf aus (19. Mai 2018). Zudem findet das DTM-Wochenende in Zandvoort (13. bis 15. Juli 2018) zeitgleich mit dem Formel-E-Doubleheader und Finale in New York statt.

Es war die Hochzeit des Jahres 2017: Maro Engel und seine Stefanie im DTM-Auto!, Foto: Christof Kreutzer
Es war die Hochzeit des Jahres 2017: Maro Engel und seine Stefanie im DTM-Auto!, Foto: Christof Kreutzer

Engel: DTM/Formel-E-Überschneidungen sind schade

"Es ist schade, dass es in dieser Saison zu einigen Überschneidungen in den Rennkalendern der Formel E und der DTM kommt", sagt Engel. "Leider gab es keine Lösung dafür, denn ich wäre wahnsinnig gerne wieder in der DTM an den Start gegangen, ganz besonders im letzten Jahr von Mercedes-AMG in dieser Serie. Mit Blick auf die Zukunft haben wir uns aber gemeinsam dazu entschlossen, dass ich mich 2018 voll auf die Formel E und GT-Einsätze konzentriere."

Mercedes-Teamkollege Edoardo Mortara steht vor dem gleichen Dilemma, entweder muss in der DTM oder in der Formel E für ihn an diesen beiden Wochenenden ein Ersatz gefunden werden. Der Italo-Schweizer wird aber wohl weiter das Doppelprogramm aus DTM und Formel E bestreiten, dafür aber weniger GT-Einsätze als Engel absolvieren.

"Ich habe dem Kundensport-Programm und Mercedes-AMG viel zu verdanken", sagte Engel. "Deshalb bin ich auch im vergangenen Jahren die großen GT-Rennen weiterhin sehr leidenschaftlich mitgefahren. Das macht mir richtig viel Spaß und darauf freue ich mich auch 2018." In diesem Jahr ging Engel bereits bei den 24 Stunden von Daytona an den Start, dazu dürften die Klassiker am Nürburgring und in Spa wieder fix zu seinem Rennprogramm zählen.

Uli Fritz: Engel ist ein absoluter Allrounder

"Maro war in der letzten DTM-Saison eine wichtige Stütze unseres Teams und er hat nicht zuletzt mit seinem Sieg in Moskau gezeigt, was für ein starker Rennfahrer er ist", sagte Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef Ulrich Fritz. "Dafür möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bedanken. Für ihn liegt in diesem Jahr der Fokus auf der Formel E und unserem Kundensportprogramm."

Fritz weiter: "Maro ist ein absoluter Allrounder, der in jedem Rennwagen schnell unterwegs ist. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass er auch in diesem Jahr erfolgreich sein wird - egal ob im Formelauto in der Formel E oder im GT. Maro bleibt Teil der Mercedes-AMG Motorsport-Familie und das gesamte DTM-Team drückt ihm bei seinen Rennen 2018 die Daumen."

Engel blickt auf insgesamt fünf aktive Jahre in der DTM zurück. Zwischen 2008 und 2011 sowie 2017 ging er in 60 DTM-Rennen für die Marke mit dem Stern an den Start und fuhr dabei 67 Punkte ein. Der Höhepunkt war sein erster DTM-Sieg im zweiten Lauf in Moskau 2017.