Seit diesem Montag ist es offiziell: Pascal Wehrlein wird in der Saison 2018 nicht in der Formel 1 an den Start gehen. Williams war der letzte Strohhalm für den früheren Sauber-Piloten, doch das Team aus Woking entschied sich für den Russen Sergey Sirotkin. Wehrlein waren ohnehin kaum Chancen auf einen Platz bei Williams ausgerechnet worden, die sich zudem mit Robert Kubica als Ersatzfahrer verstärkt haben. Bleibt die Frage: Was macht Wehrlein in diesem Jahr?

Eine Rückkehr in die DTM steht seit längerer Zeit im Raum. Bei Mercedes ist durch den Abgang von Robert Wickens in Richtung IndyCars ohnehin ein Cockpit frei geworden. Wehrlein wäre sicherlich ein geeigneter Nachfolger für den Kanadier. Was der 23-Jährige in einem Tourenwagen leisten kann, hat er zuletzt 2015 unter Beweis gestellt: Als DTM-Champion verabschiedete er sich in die Formel 1.

Letzter Mercedes-Angriff mit Wehrlein?

Mercedes würde Wehrlein wohl mit Kusshand zurück ins DTM-Lager holen, genießt er weiter hohes Ansehen bei Teamchef Uli Fritz und auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Wehrlein wäre eine echte Waffe für die Stuttgarter, um beim letzten Auftritt in der DTM noch einmal die Meisterschaft anzugreifen. Nach der Saison 2018 verabschiedet sich der Hersteller aus der Serie und tritt ab 2019 stattdessen in der Formel E an.

Für Wehrlein wäre die DTM-Saison 2018 vermutlich ein Übergangsjahr, eine Zukunft in der Tourenwagenwelt erscheint unvorstellbar. Mit Mercedes könnte er sich immerhin für die Formel E in Stellung bringen, sollte die Tür zur Formel 1 mit ihren begehrten Cockpits verschlossen bleiben. Vermutlich wird Wehrlein der F1 ohnehin nicht komplett den Rücken kehren, ein Engagement als Ersatzfahrer bei den Mercedes-Silberpfeilen gilt als wahrscheinlich.

Will Wehrlein überhaupt in die DTM?

Unsicher ist allerdings, ob Wehrlein überhaupt Lust hat auf eine Rückkehr in die DTM. Faktisch hat er dort das Höchste der Gefühle bereits erreicht. In seinen bislang 38 Rennen für Mercedes zwischen 2013 und 2015 holte er drei Siege und fuhr insgesamt sechs Mal auf das Podium. Sollte Wehrlein nicht zurückkehren, steht wohl der bisherige Ersatzfahrer Daniel Juncadella parat.

Wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat, soll Wehrlein mit der japanischen Superformula liebäugeln. Die ultraschnelle Formelserie ist spätestens seit den Engagements von Formel-1-Fahrern wie Stoffel Vandoorne und Pierre Gasly auch in Europa auf dem Schirm.

In F1-Kreisen heißt es sogar, dass sie eine bessere Vorbereitung auf die Königsklasse sei als die Formel 2 - und günstiger als die ehemalige GP2-Serie ist sie allemal, die Budgets entsprechen einem Drittel von dem, was in der Formel 2 aufgerufen wird. Die Superformula könnte für Wehrlein also eine attraktive und bezahlbare Option darstellen, um im Blickfeld der Formel 1 zu bleiben und dort sein Talent unter Beweis zu stellen.