Jose Maria Lopez ging von 2017 bis 2023 sechs Jahre am Stück für Toyota in der WEC und bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start. 2020 und 2021 gewann der Argentinier die LMP1/Hypercar-Weltmeisterschaft mit den Japanern, 2021 zudem zum einzigen Mal den französischen Langstrecken-Klassiker.

Dieses Jahr tritt Lopez zu seiner siebten Saison in der Langstrecken-WM an, allerdings zum ersten Mal nicht in einem gesamtsiegfähigen Rennwagen. Der 40-Jährige wurde in Toyotas #7 Hypercar durch den früheren Formel-E-Weltmeister und F1-Kurzarbeiter Nyck de Vries an der Seite von Kamui Kobayashi sowie Mike Conway ersetzt. Lopez nimmt stattdessen im Lexus RC-F GT3 von WEC-Neueinsteiger Akkodis ASP Platz und teilt sich den in die Jahre gekommenen GT3 mit Takeshi Kimura (Bronze) und Esteban Masson (Silber).

Lopez: "Wäre gerne noch paar Jahre Hypercar gefahren"

"Ich bin schon sehr lange bei Toyota", sagte Lopez am Mittwoch in einer Online-Medienrunde der WEC. "Mein Hauptziel war es, bei ihnen zu bleiben. Natürlich wäre ich gerne noch ein paar Jahre länger das Hypercar gefahren. Aber ich bin kein Kind mehr. Das Angebot jetzt war sehr interessant für mich und ich bin froh, ein Teil der neuen GT3-Klasse zu sein. Einfach wird es nicht, weil einige Jungs um mich herum große Erfahrung im GT3-Auto haben."

In bislang 43 WEC-Rennen errang Lopez 15 Gesamtsiege, 32 Podestplätze und stand 18 Mal auf der Pole Position. Im vergangenen Jahr gewann er mit dem #7 Toyota GR010 Hybrid vier von sieben Saisonrennen, musste sich in der Gesamtwertung aber mit dem zweiten Platz hinter dem Schwesterauto begnügen. 2024 geht es für Lopez und das frühere Mercedes-Erfolgsteam Akkodis ASP 'nur' um Klassensiege.

Im Schwester-Lexus des Teams startet unter anderem der langjährige Audi-Werksfahrer Kelvin van der Linde, der sich ebenfalls an den japanischen Sportwagen gewöhnen muss, dafür aber auf eine deutlich größere GT3-Erfahrung zurückblickt als Lopez. Der ist in seiner langen Karriere faktisch noch nie ein GT3-Auto bei einem wichtigen Rennen gefahren! Parallel zur WEC startete 'Pechito' mehrere Jahre in der Formel E, nachdem er dreimal die WTCC-Tourenwagen-WM (2014-2016) gewonnen hatte.

2023 startete Jose Maria Lopez noch im #7 Toyota GR010 Hybrid, Foto: LAT Images
2023 startete Jose Maria Lopez noch im #7 Toyota GR010 Hybrid, Foto: LAT Images

GT3-Neueinsteiger Lopez: "Es gibt keine Entschuldigungen"

"Es ist schwer vorherzusagen, wie ich im Vergleich zu den anderen Fahrern bin", rätselte Lopez, der einige Testtage in Portimao, Barcelona und Paul Ricard mit dem Lexus - Toyotas' Luxusmarke - abspulen konnte. "Ich war bei der Pace und fühlte mich von Beginn an wohl. In Barcelona habe ich mit Kelvin van der Linde getestet. Er hat viel Erfahrung im GT3 und ich konnte mich mit ihm vergleichen. Ich bin jetzt ein paar Mal gefahren, es gibt also keine Entschuldigungen."

Nächstes Wochenende (24./25. Februar) trifft Lopez bei den WEC-Testfahrten in Katar erstmals auf die gesamte GT3-Meute bestehend aus 18 Autos von neun Marken. An gleicher Stelle auf dem Losail International Circuit steigt eine Woche später (02. März) das erste von acht Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2024.

Akkodis-Teamkollege und Platinum-Fahrer van der Linde teilt sich den #78 Lexus mit Bronze-Pilot Arnold Robin und dem GT3-erfahrenen Timur Boguslavskiy (Silber). Das Reglement schreibt vor, dass auf jedem GT3-Auto je ein Bronze- sowie Silber-Fahrer verpflichtend einzusetzen ist, den dritten Platz besetzt ein Fahrer der FIA-Kategorie Gold oder Platin.

WEC-Toyota-Fahrer Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez in Fuji
Von 2017 bis 2023 Toyotas #7-Crew: Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez, Foto: LAT Images

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