Wieder einmal bürgten die GT-Klassen für spannenden Sport! Beim Qualifying zum WEC-Finale lautete der Showdown Aston Martin vs. Ferrari. Letztlich setzten sich die Briten sowohl bei den Profis, als auch bei den Amateuren durch - doch die Sache sorgte schon im Training für einige abgenutzte Fingernägel! So erlebten die GT-Werke das Qualifying in Bahrain:

Aston Martin nach dem Bahrain-Qualifying

Kein Kraut war bisher an diesem Wochenende gegen Aston Martin gewachsen - so auch im Qualifying. Adam/Turner und Thiim/Sörensen sorgten für eine rein britische erste Reihe beim WEC-Finale 2016. Kuriosum am Rande: Jonny Adam und Darren Turner fuhren mit 1:56.953 exakt die gleiche Zeit! "Es wird ein hartes Rennen, aber wir hätten uns kein besseres Qualifying wünschen können", jubelt Turner. "Das Auto wurde von Session zu Session besser und war im Qualifying fast perfekt", stimmt Adam mit ein. Durch die Doppel-Pole holt man sich zudem noch zusätzliche Motivation im Kampf um die GT-Kronen.

Adam/Turner sorgten für ein Kuriosum im Qualifying, Foto: Aston Martin
Adam/Turner sorgten für ein Kuriosum im Qualifying, Foto: Aston Martin

GT-Krone ist ein gutes Stichwort: Nach dem Thriller in der GTE-Am ist auch dort die Weltmeisterschaft für Aston Martin noch in Reichweite. Der direkte Gegner Ferrari konnte hauchdünn in die Schranken gewiesen und das WM-Rennen so offen gehalten werden. "Mehr Drama geht in einem Qualifying nicht", atmet Paul Dalla Lana durch. "Wir wussten, Ferrari würde alles in die Waagschale werfen, inklusive eines zusätzlichen Reifensatzes, um uns von der Spitze zu verdrängen." Doch Aston Martin konnte sich vorne halten und geht somit auch von der Pole aus ins Rennen der GTE-Am-Kategorie.

Ferrari nach dem Bahrain-Qualifying

Beim Qualifying hatte Ferrari gegen die übermächtigen Aston Martin das Nachsehen. Gianmaria Bruni stellte den 488 GTE mit der #51 bereits nach seinem Turn auf den dritten Platz, James Calado sicherte ihn am Ende nur noch ab. Das Schwesterauto #71 fuhr im Qualifying die fünfte Position heraus, nachdem man in den Runs der zweiten Fahrer noch den vierten Rang an Ford abtreten musste. Rigon/Bird fehlten am Ende drei Zehntel zur zweiten Startreihe. Auch bei den Amateuren war Ferrari gegen Aston Martin unterlegen.

Best of the Rest: Der Ferrari #51 von Bruni/Calado, Foto: Ferrari
Best of the Rest: Der Ferrari #51 von Bruni/Calado, Foto: Ferrari

Allerdings war hier die Entscheidung hauchdünn und dramatisch! Perrodo/Collard/Aguas führten die Session bis kurz vor Schluss an, ehe Paul Dalla Lana für die Aston-Martin-Führung sorgte. Francois Perrodo konnte jedoch noch einmal kontern und eroberte die Führung zurück. In letzter Sekunde jedoch konnte Pedro Lamy seine Zeit verbessern und verdrängte damit den #83-Ferrari von der Pole. Die WM-Entscheidung ist damit auf das Rennen vertagt - bei einer Ferrari-Pole wäre Ferrari bereits Weltmeister gewesen.

Ford nach dem Bahrain-Qualifying

Ford brauste zu den Plätzen vier und sechs, Foto: Ford
Ford brauste zu den Plätzen vier und sechs, Foto: Ford

Nach den jüngsten BoP-Änderungen kristallisierte sich in den Freien Trainings bereits heraus, dass Ford in Bahrain nur dritte Kraft sein würde. Trotzdem schafften es Priaulx/Tincknell im Wagen #67, das Ferrari-Duo zu sprengen und den vierten Platz zu holen. Besonders Harry Tincknell konnte im Qualifying glänzen. "Wir wussten, dass die Aston Martin an diesem Wochenende außer Reichweite sein würden. Aber wir wundern uns, wie nahe wir doch gekommen sind", rieb sich Tincknell die Augen. Neun Zehntel fehlten ihnen unterm Strich. "Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht. Andy und ich sind innerhalb von einer Zehntel geblieben, also haben wir das Maximum herausgeholt", fasst Tincknell weiter zusammen. Mücke/Pla fuhren Platz sechs ein, ihnen fehlten 1,5 Sekunden.

Porsche nach dem Bahrain-Qualifying

Porsche erlebte einen düsteren Freitag, Foto: Porsche
Porsche erlebte einen düsteren Freitag, Foto: Porsche

Gar keine Rolle spielte Porsche im GT-Qualifying. Sowohl in der Pro-Kategorie, als auch bei den Amateuren ging die Rote Laterne an einen 911 RSR. Lietz/Christensen konnte an ihre Leistungen an diesem Wochenende nicht anknüpfen und wurden fast zwei Sekunden Rückstand bei der Durchschnitts-Rundenzeit Siebte. Bei den Amateuren reihten sich alle drei 911er am Ende des Feldes ein. Am schnellsten unterwegs war noch der Gulf-Porsche um Wainwright/Carroll/Barker, der Vierter wurde. Gar nicht im Klassement taucht der Abu-Dhabi-Proton-Porsche auf.