Das Kawasaki-Werksteam ist mit alter Stärke zurück an den Circuito de Jerez zurückgekehrt. Tom Sykes konnte nur im dritten Training von Jordi Torres geschlagen werden, kam aber in der Superpole-2-Session mit neuer Stärke zurück. Mehr oder weniger nebenbei brach der Brite dabei noch den Rundenrekord seines ehemaligen Teamkollegen Loris Baz um sechs Tausendstel. Die neue Superbike-Bestzeit auf der Strecke in Südspanien liegt nun bei 1:40.292. Sykes Teamkollege Jonathan Rea folgte und machte somit das Kawasaki-Doppelpodium möglich.

Die Platzierungen

Am Beginn der Superpole-2-Session legte Jonathan Rea ordentlich vor, um von der Pole Position aus auf seinen ersten Superbike-Titel zuzufahren. Der Plan des Briten wurde von dem aus der Superpole 1 aufgestiegenem Michael van der Mark vereitelt, der sich schnell an die Spitze setzte und die längste Zeit der Session auf dieser Position blieb. Der bisherige Dominator des Wochenendes Tom Sykes setzte erst spät eine Zeit.

Da van der Mark seine Zeit von 1:40.956 nicht verbessern konnte, wurde er von der Pole Position auf den vierten Platz zurückgereicht. Kurz vor Ende des Qualifyings setzte Sykes eine Rundenzeit (1:40.292), die ihn an die Spitze des Feldes katapultierte. Sein Teamkollege Rea legte nach und machte die Doppel-Pole mit einer 1:40.500 perfekt. Die Lücke zwischen Rea und van der Mark schloss Niccolo Canepa, nachdem er am Vormittag gestürzt war, mit einem Abstand von 0,216 Sekunden.

Dahinter folgt Torres, der im FP3 am Vormittag führte. Chaz Davies, der am Freitag gute Leistungen zeigte, landete in der Superpole 2 auf dem sechsten Platz mit einem Abstand von 0,863 Sekunden auf die Bestzeit von Sykes. Dahinter sahen Michele Pirro, Matteo Baiocco und Alex Lowes die Zielflagge. Die Top 10 auf dem Grid wird morgen von Sylvain Guintoli abgerundet.

Tom Sykes blieb am bisherigen Wochenende so gut wie ungeschlagen, Foto: WSBK
Tom Sykes blieb am bisherigen Wochenende so gut wie ungeschlagen, Foto: WSBK

Superpole 1

Gleich zu Beginn der ersten Superpole-Session setzte sich Honda-Pilot Michael van der Mark an die Spitze des Feldes. Leon Camier konnte ihm diese Zeit jedoch schnell wieder abnehmen. Der MV-Agusta-Pilot fuhr mit einer 1:41.745 auf die Bestzeit, wurde jedoch kurz vor Session-Ende erneut von van der Mark verdrängt. Der Holländer setzte sich mit einer 1:41.432 an die Spitze und darf somit in die Superpole-2-Session eingreifen. Den zweiten Platz sicherte sich David Salom auf der Kawasaki mit 0,200 Sekunden Abstand auf van der Mark. Camier wurde Dritter vor Leandro Mercado und Randy De Puniet.

Leon Haslam verbesserte sich am Morgen im Vergleich zum Vortag, Foto: Aprilia
Leon Haslam verbesserte sich am Morgen im Vergleich zum Vortag, Foto: Aprilia

3. Freies Training

Zum Auftakt des Jerez-Samstags sah es so aus, als würde die grüne Dominanz in Form von Kawasaki-Pilot Sykes auch am zweiten Tag unter der spanischen Sonne nicht bremsen. Sykes führte, während Teamkollege Rea, wie am Freitag auch, etwas hinterherfuhr. Kurz vor Beendigung des Trainings kam Torres auf der Aprilia um die Ecke und sicherte sich mit einer 1:41.405 die bisherige Bestzeit des Wochenendes. Dahinter folgte Davies mit 0,029 Sekunden Abstand auf Torres und Haslam mit einer 1:41.528. WM-Leader Rea schaffte es mit 1:41.856 gerade mal auf den neunten Rang.

4. Freies Training

Im vierten Freien Training war die alte Ordnung dann wieder hergestellt. Sykes führte nach einigen Minuten, die Marken-Kollege Rea (1:42.217) vorn war, vor diesem das Feld mit einer 1:42.095 an. Dahinter folgten wie am Vortag Davies und Lowes. Haslam, der am Morgen noch stark gewesen war, musste sich mit einem siebten Platz und einer Zeit von 1:42.764 zufrieden geben. Canepa stürzte bereits nach zehn Minuten und konnte nicht mehr in die Nachmittags-Session eingreifen. FP3-Schnellster Jordi Torres stürzte zum dritten Mal an diesem Wochenende, einige Sekunden vor Trainingsende.

Für den WM-Führenden Jonathan Rea läuft das Wochenende in Spanien bisher nicht optimal, Foto: WSBK
Für den WM-Führenden Jonathan Rea läuft das Wochenende in Spanien bisher nicht optimal, Foto: WSBK

Die Zwischenfälle

Leon Haslam stürzte in den letzten Minuten des dritten Freien Trainings, blieb allerdings unverletzt. Die Superpole-Session konnte der Brite trotzdem bestreiten. In der Nachmittags-Session tat es ihm dann Ducati-Pilot Canepa gleich und stürzte nach knapp zehn Minuten. Auch der Italiener kam zum Glück ohne Verletzungen davon. Noch bitterer traf es Jordi Torres, der wenige Sekunden vor Schluss zum dritten Mal an diesem Wochenende stürzte.

Die Prognose

Es sieht so aus, als wäre Kawasaki mit Tom Sykes an diesem Wochenende nicht zu schlagen. In drei von vier Trainings-Sessions lag der Brite vorn. Während er im dritten Training von Jordi Torres niedergerungen wurde, war der Brite im finalen Qualifying wieder unschlagbar. Diese Dominanz im Rennen zu brechen, wird für die Verfolger unglaublich schwierig. Hinter Sykes wird Rea alles versuchen, seinen Teamkollegen niederzuringen und den WM-Titel endlich fest zu machen. Doch auch Torres auf der Aprilia und Lowes auf der Suzuki sollten die Grünen nicht aus den Augen lassen. Von Davies mal ganz abgesehen.