Erst vor wenigen Tagen machten die ersten Gerüchte die Runde, nun scheint Luca Marini kurz vor einem Wechsel zu Repsol Honda für die MotoGP-Saison 2024 zu stehen. Wie im Fahrerlager zu hören ist, gibt es nur noch letzte Details zu klären, ehe Fahrer und Team den Vertrag unterzeichnen werden. Eine Bekanntgabe des Deals ist in den nächsten Tagen zu erwarten.

Marini selbst amüsierte sich in seiner Medienrunde am Sonntag sichtlich über die Gerüchte um seine Person. "Die Situation ist genau die gleiche wie gestern. Mehr kann ich zu diesem Thema nicht sagen", begann er und fuhr mit einer Nacherzählung seines Rennens fort. Auf eine Nachfrage zu einem möglichen Wechsel antwortete Marini mit seinen Gedanken zur MotoGP-Presse: "Ihr Medien schreibt darüber, weil ihr Schlagzeilen und damit Geld generieren wollt. Ihr zieht also einen Nutzen daraus. Das ist doch schön. Ihr macht euren Job und ich mache meinen. Die Situation ist kompliziert. Das ist alles."

Marini fuhr am Sonntag in Sepang zu einem farblosen zehnten Platz, Foto: LAT Images
Marini fuhr am Sonntag in Sepang zu einem farblosen zehnten Platz, Foto: LAT Images

Halbbruder Valentino Rossi postete am Sonntag in seiner Instagram-Story ein Bild von sich selbst aus dem Jahr 2002 - in Repsol-Honda-Farben. Eine Anspielung? "Ich habe das noch nicht gesehen", schmunzelte Marini. "Vielleicht gibt er ja sein Comeback mit Honda. Das wäre doch interessant. Ich glaube, dass er schnell war."

Trotz aller Scherze: Marinis Wechsel von VR46 zu Repsol Honda wird mit großer Wahrscheinlichkeit passieren. Sein aktuelles Team wird ihm trotz Vertrag bis Ende 2024 keine Steine in den Weg legen. Schließlich arbeitet der Rennstall nicht nur ergebnisorientiert, sondern soll auch als Plattform für die Fahrer der VR46-Academy fungieren, wie Team-Manager Pablo Nieto am Wochenende zu bedenken gab. Ein Transfer Marinis in die zwar strauchelnde aber historisch gesehen erfolgreichste Mannschaft der MotoGP-Geschichte würde diesen Anspruch definitiv erfüllen.

Marinis Halbbruder Valentino Rossi holte auf Repsol Honda zwei MotoGP-Titel, Foto: Milagro
Marinis Halbbruder Valentino Rossi holte auf Repsol Honda zwei MotoGP-Titel, Foto: Milagro

Auch Marinis Fahrerkollegen klangen am Sonntag sehr sicher, was den Wechsel zu Repsol Honda betrifft. Marc Marquez erklärte, mit Marini ein gutes Verhältnis zu pflegen und dementsprechend erfreut über den Deal zu sein. Johann Zarco, der 2024 ebenfalls einen Transfer von Ducati zu Honda absolvieren wird, zeigte sich ebenfalls angetan: "Mich freut das sehr. Ich respektiere Luca sehr. Er ist ein sehr technischer und methodischer Fahrer. Obwohl er weniger Jahre auf der Ducati verbracht hat als ich, kennt er das Motorrad wohl besser. Er kann viele Informationen zu Honda bringen. Luca könnte die bestmögliche Option sein." Und Joan Mir, der im nächsten Jahr bei Repsol Honda Marinis Teamkollege wäre, gab zu bedenken, dass Marini mit seinem ruhigen Fahrstil mehr verwertbares Feedback bringen könnte, als ein extrem aggressiver Pilot wie Marc Marquez.