Als Ducati nach dem Rennen in Estoril bei Nicky Hayden durch eine externe Quelle verursachte Elektronikprobleme als die Ursache für das schlechte Rennen des Amerikaners angab, blieben einige Fragen offen. Deswegen musste Hayden dann selbst genau erklären, was denn nun gewesen war. Einfach gesagt, das Navi an seiner Maschine spielte verrückt und ortete ihn an anderen Orten, als denen, wo er eigentlich war. Da die gesamte Elektroniksteuerung des Motorrades aber punktgenau funktioniert, hatte er dadurch immer die völlig falsche Einstellung für den Abschnitt, in dem er sich gerade befand.

"Die Maschine wusste nicht, wo auf der Strecke sie war. Ich bekam auf der Gegengeraden die Rundenzeiten angezeigt, statt sie auf der Ziellinie zu bekommen und als ich in Kurve eins war, dachte das Bike, ich wäre in Kurve fünf", berichtete Hayden. Dadurch hatte er auf einigen Geraden keine Power, weil er nach Meinung seiner Elektronik eigentlich in der Schikane war. "Das war recht gefährlich, vor allem in der letzten Kurve. Ich öffnete das Gas und änderte das Gewicht und plötzlich ging die Kraft weg und die Front beinahe mit."

Das größte Problem für ihn war die Motorbremse, die er vor allem in Bergab-Kurven häufig einsetzte. "Als ich die Motorbremse brauchte, hatte ich sie nicht." Laut Valentino Rossis Crewchief Jeremy Burgess gab es auf der Strecke irgendeinen magnetischen oder elektronischen Einfluss, der den Elektronikfehler verursachte. "Wir hatten im Training ähnliche Probleme", sagte der Australier. Aufgrund des Zwischenfalls wurden jedenfalls gleich wieder Stimmen laut, die die Elektronik gleich ganz verbieten wollten, gemäßigtere Argumente besagten, dass die Systeme einfach verbessert werden müssen, damit so etwas nicht wieder passiert.