Miguel Oliveira gewinnt sein letztes Moto2-Rennen vor dem Aufstieg in die Moto2. Er setzt sich im Regenrennen von Valencia vor Iker Lecuona und Alex Marquez durch. Der hatte lange geführt, stürzte dann aber und wurde dennoch Dritter.

Die Schlüsselszene im Moto2-Rennen von Valencia

15 Runden lang fuhr Marquez bei schwierigsten Verhältnissen in Valencia ein fehlerfreies Rennen. Dann übertrieb er es aber in der Zielkurve, nachdem Oliveira in den Runden davor den Druck auf ihn erhöht hatte. Nach Marquez' Sturz musste Oliveira den Sieg nur noch nach Hause fahren.

Moto2 Valencia 2018: Der Rennfilm

Start: Vierge kommt von Startplatz zwei super weg und überholt schon nach wenigen Metern Polesitter Marini. Der muss in Kurve eins auch Schrötter und Teamkollege Bagnaia vorbeilassen.

1. Runde: Beim Anbremsen zu Kurve zwei rutscht Marini weg und berührt dabei auch noch Bagnaia. Für Marini ist das Rennen vorbei, Bagnaia fällt auf Platz 23 zurück. Weiter hinten im Feld stürzen an selber Stelle Baldassarri und Mir.

Nach dem Chaos der ersten Kurven hat sich Vierge vor Pasini, Oliveira, Binder, Marquez, Lecuona und Schrötter in Führung gesetzt. In Kurve zwölf holt sich Pasini, der nur von Platz 14 gestartet war, die Führung von Vierge.

2. Runde: In Kurve eins gehen Vierge und auch Oliveira an Pasini vorbei. Marquez holt sich Platz vier von Binder. In Turn 5 holt sich Pasini Platz zwei von Vierge zurück.

3. Runde: Marquez ist auf dem Vormarsch, geht an Pasini sowie Vierge vorbei und ist damit bereits Zweiter.

5. Runde: Binder stürzt aus der Spitzengruppe. Sein Rennen ist zu Ende.

6. Runde: Marquez bremst in Kurve eins Oliveira aus und geht in Führung. Dahinter liegen Vierge, Lecuona, Pasini, Corsi, Locatelli und Schrötter.

9. Runde: Marquez führt über eine Sekunde vor Oliveira, doch der KTM-Pilot nähert sich in den letzten Runden mit Vierge und Lecuona im Schlepptau an.

10. Runde: Marquez kontert mit der schnellsten Rennrunde und schraubt seinen Vorsprung wieder auf über anderthalb Sekunden aus.

12. Runde: Vierge stürzt auf Platz drei liegend in Kurve acht. Er kann das Rennen auf Platz 17 fortsetzen, muss aber wenig später aufgeben.

13. Runde: Lecuona macht in der letzten Kurve einen schweren Fehler und verliert dadurch über drei Sekunden. Er liegt nach wie vor auf Rang drei, nun aber mehr als sechs Sekunden hinter dem zweitplatzierten Oliveira.

15. Runde: Marquez stürzt! Er wirft seine Kalex in Führung liegend in den Kies von Turn 14. Er kann das Rennen fortsetzen und ist immer noch Dritter, direkt vor Mattia Pasini. Oliveira führt nun komfortable sieben Sekunden vor Lecuona, zehn Sekunden dahinter liegt das Duo Marquez/Pasini.

19. Runde: Niki Tuuli stürzt in Turn 2 und schenkt so einen für ihn überragenden fünften Platz her.

Ziel: Oliveira gewinnt mit beeindruckenden 13 Sekunden Vorsprung auf Lecuona, weitere 9 Sekunden dahinter wird Marquez Dritter. Rang vier geht an Pasini vor Gardner und Quartararo, der nach Startproblemen aus der Boxengasse ins Rennen gegangen war. Schrötter wird Siebter, Aegerter Elfter. Raffin landet als 15. direkt hinter Weltmeister Bagnaia, Tulovic wird 20.

So lief das Moto2-Rennen von Valencia für Marcel Schrötter, Dominique Aegerter, Jesko Raffin und Lukas Tulovic

Marcel Schrötter konnte im Rennen die Pace der Spitze von Beginn an nicht mitgehen und wurde von Startplatz drei aus bis auf Rang neun durchgereicht. In der Schlussphase kommt er aber wieder auf Touren und kämpft sich auf P7 zurück.

Dominique Aegerter zeigte einmal mehr sein Können im Regen und kämpfte sich im Rennen mächtig nach vorne. Von Startplatz 24 aus wird er Elfter.

Jesko Raffin konnte sein gutes Qualifying-Ergebnis - Startplatz zwölf - nicht ganz bestätigen und fiel im Rennen auf Rang 15 zurück.

Bitteres Rennen für Lukas Tulovic: Der Ersatzmann im Forward Racing Team muss schon nach wenigen Runden mit technischen Problemen an die Box kommen. Er kann den Valencia-GP zwar fortsetzen, kommt aber über den 20. Platz nicht mehr hinaus.

Die Stimmen vom Moto2-Podium in Valencia

Miguel Oliveira (Sieger, KTM): "Das ist das ideale Ende für meine Zeit in der Moto2. Ich wollte hier unbedingt um den Sieg kämpfen. Die Bedingungen waren für alle schwierig und es ging nicht darum, schnell zu sein, sondern konstant zu sein. Ich habe mich auf dem Motorrad wohlgefühlt. Es ist von Runde zu Runde trockener geworden, die Reifen dadurch heißer und man konnte sehr leicht stürzen. Das ist mir bei Marquez' Crash klargeworden. Ich habe dann etwas Tempo rausgenommen."

Iker Lecuona (Zweiter, KTM): "Es war ein extrem schwieriges Rennen. Das Qualifying im Trockenen ist für mich ganz schlecht gelaufen, aber als ich heute Morgen gesehen habe, dass es nass ist, war mir klar, dass die Verhältnisse perfekt für mich sind, denn wir haben am Freitag im Regen super gearbeitet. Ich weiß nicht, was in den ersten Kurven genau passiert ist, aber plötzlich war ich Fünfter. Dann habe ich voll gepusht und Vierge sowie Marquez sind vor mir gestürzt. In den letzten Runden habe ich dann einfach versucht, nicht zu crashen. Dieses Podium ist großartig für mich."

Alex Marquez (Dritter, Kalex): "Ich bin etwas enttäuscht, aber ich bin heute volles Risiko gegangen. Ich bin auch glücklich, denn ich habe eine Wette gewonnen. Mein Team hat mir gestern 50 Euro versprochen, wenn ich nach der ersten Runde in den Top-Five bin. Die kann ich jetzt heute Abend ausgeben. Ich habe dann aber einfach zu viel gepusht. Bei meinem Sturz wollte ich etwas früher bremsen und die Kurve dann mit mehr Geschwindigkeit und Schräglage nehmen. Das war ein Fehler. Trotzdem auf dem Podium zu stehen, ist aber gut."

Die Lehren aus dem Moto2-Rennen von Valencia

  • Miguel Oliveira kann noch gewinnen
  • Iker Lecuona ist ein hervorragender Regenfahrer
  • Alex Marquez hat seine Nerven nach wie vor nicht im Griff