In der Moto3 wurde in Valencia Geschichte geschrieben: Can Öncü gewann nicht nur sein WM-Debüt, sondern ist jetzt der jüngste Sieger eines Weltmeisterschafts-Laufes überhaupt. Weltmeister Jorge Martin wurde Zweiter, John McPhee komplettierte das Podium.

Moto3 Valencia 2018: Die Schlüsselszene

In der zwölften Rennrunde beendet Arbolino sein sonst perfektes Rennen im Kies. Er verliert sein Hinterrad und rutscht in den Kies. Er bleibt unverletzt, serviert Verfolger Öncü die Führung damit aber auf einem Silbertablett. Der Wildcard-Pilot liegt damit in Führung und baut sie im Laufe des Rennens immer weiter aus. Auch Weltmeister Martin kann ihn nicht mehr einholen. Öncü gewinnt sein WM-Debüt und ist außerdem jüngster Sieger eines WM-Rennens.

Moto3 Valencia 2018: Der Rennfilm

Start: Arbolino auf der Pole startet gut, er holt sich den Holeshot. Bezzecchi drängt sich in Kurve eins schon auf Rang zwei vor.

1. Runde: Auf der ersten Runde fahren sich die ersten vier Piloten ein wenig von ihren Verfolgern frei. Canet, Suzuki und Dalla Porta crashen in Kurve vier, Lopez in Kurve sechs. Alle Piloten bleiben unverletzt.

2. Runde: Nach einer Runde führt Arbolino das Fahrerfeld vor Bezzecchi, Öncü und McPhee an. Der Brite verliert aber schon ein wenig Anschluss an die Top-3. Die Verfolgergruppe dahinter liegt noch weiter zurück. Foggia stürzt in Kurve vier, Lopez stürzt in Kurve sechs ein zweites Mal.

3. Runde: Arbolino hat mit 0.6 Sekunden einen minimalen Vorsprung auf seinen Verfolger Bezzecchi. Der hat wiederrum Öncü im Nacken. Der Türke macht aber einen kleinen Fehler und kann gerade noch so auf seinem Bike sitzen bleiben. Deshalb verliert er ein bisschen Zeit. Darryn Binder stürzt.

4. Runde: Durch Öncüs Fehler sind die Top-3 nun weit auseinandergezogen. Bezzecchi verliert in Kurve vier sein Hinterrad und crasht. Er kann wieder ins Rennen einsteigen, fällt aber weit zurück.

5. Runde: Öncü ist nach Bezzecchis Sturz Zweiter, seine Lücke auf Arbolino an der Spitze beträgt aber über zwei Sekunden. Fernandez stürzt in Kurve sechs, Toba liegt in Kurve zehn im Kies.

6. Runde: Arbolino vergrößert seinen Vorsprung auf Öncü ein wenig. Der hat seinerseits einen ordentlichen Vorsprung auf McPhee, der auf drei fährt.

7. Runde: Arenas stürzt in Kurve vier und kann nicht wieder ins Rennen einsteigen. Arbolino fährt 2.5 Sekunden vor Öncü. Di Giannantonio und Martin haben sich an McPhee vorbeigedrängt. Damit ist er nur noch Fünfter.

8. Runde: Di Giannantonio liegt nun auf Rang drei, hat aber mit über fünf Sekunden Rückstand auf Öncü ein hartes Stück Arbeit vor sich, wenn er den Wildcard-Piloten einholen will. Arbolino wird Runde um Runde schneller. Ikmal stürzt in Kurve vier.

10. Runde: Öncü gibt noch nicht auf, er kann den Rückstand auf Arbolino ein kleines bisschen zufahren. Der fährt aber weiter ein perfektes Rennen. Bezzecchi ist nach seinem Sturz wieder in den Punkten.

11. Runde: Martin macht Druck auf seinen Teamkollegen Di Giannantonio, der noch immer Dritter ist. Arbolino schafft es derweil nicht, seinen Vorsprung auf Öncü auf über drei Sekunden zu vergrößern.

12. Runde: Arbolino stürzt in Führung liegend in Kurve vier aus dem Rennen. Er verliert das Hinterrad. Damit ist Öncü Führender vor Di Giannantonio und Martin.

13. Runde: Bezzecchi stürzt ein weiteres Mal, diesmal in Kurve zwölf. Er fährt weiter, obwohl die Verkleidung seines Bikes fast abfällt. Öncü an der Spitze hat jetzt einen 6-Sekunden-Vorsprung auf Di Giannantonio. Kornfeil stürzt.

14. Runde: Öncü vergrößert seinen Vorsprung auf Di Giannantonio auf 7.5 Sekunden.

15. Runde: Bezzecchi kommt nach seinem Sturz jetzt doch an die Box, darf aber weiterfahren. Öncü Vorsprung liegt jetzt bei acht Sekunden.

16. Runde: Di Giannantonio macht auf der Zielgeraden einen Fehler und fällt hinter seinen Teamkollegen Martin zurück. Damit ist der Weltmeister Zweiter hinter Öncü. Es fängt jetzt an zu regnen.

17. Runde: Öncü überrundet Bezzecchi, sein Vorsprung auf Martin fällt auf 7.9 Sekunden.

18. Runde: Während Öncü einen soliden Vorsprung auf Martin hat, kann der sich jetzt von seinem Verfolger Di Giannantonio freifahren. Er liegt schon anderthalb Sekunden vor ihm.

19.Runde: Öncü dreht wieder ein bisschen auf und liegt jetzt wieder über acht Sekunden vor Martin.

21. Runde: McPhee ist jetzt vorbei an Di Giannantonio und damit wieder aufs Podiumskurs.

23. und letzte Runde: Perez stürzt. Auf den letzten Metern kann Öncü einen Crash gerade noch verhindern. Er fährt als Sieger über die Ziellinie und ist damit der jüngste Pilot, der ein WM-Rennen gewinnen konnte. Martin wird Zweiter vor McPhee.

So lief das Rennen für Phillip Öttl

Phillipp Öttl qualifizierte sich nach einem schweren Wochenende nur auf Rang 26. Vor Rennstart wurde es noch schlimmer, nachdem er sein Bike abwürgte, musste er aus der Boxengasse starten. Er fuhr ein unspektakuläres Rennen und musste am Ende sogar vorzeitig in die Box zurückkehren.

Moto3 Valencia 2018: Die Stimmen vom Podium

Can Öncü (Erster, KTM Ajo): "Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich weiß nicht, was hier gerade passiert. Ich bin sehr glücklich und im besten Team. Ich möchte allen danken, der Dorna, meinen Team, einfach allen. Ich hoffe, ich kann das nächstes Jahr wieder schaffen."

Jorge Martin (Zweiter, Del Conca Gresini): "Es waren schwierige Bedingungen. Ich möchte noch an Luis Salom erinnern und ihm meine WM widmen. Es war ein hartes Rennen. Man musste sich sehr konzentrieren. Am Ende konnte ich mich aber gegen meine Konkurrenten durchsetzen. Meine Moto3-Karriere so zu beenden, ist toll."

John McPhee (Dritter, CIP Green Power): "Ich bin sehr glücklich. Nach dem Warm-Up habe ich mich immer bei den Jungs entschuldigt, weil nichts funktionierte. Ich habe im Regen das ganze Jahr Probleme gehabt. Wir haben die ganze Nacht gearbeitet, um eine Lösung zu finden. Nach dem Warm-Up lief es gut. Ich freue mich sehr."

Moto3 Valencia 2018: Die Lehren aus dem Rennen

  • Auch wenn der WM-Titel entschieden ist, kann Geschichte geschrieben werden
  • Can Öncü wird die Moto3 2019 aufmischen
  • Auch am Saisonende Pech für Philipp Öttl