Die perfekte Generalprobe für die Rallye Dakar: Bei der Silk Way Rallye (10.-16. Juli) gibt es ein großes Kräftemessen der Buggy-Teams. Mittendrin statt nur dabei sind Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann im SMG-Diesel-Buggy des HS RallyeTeams. Die Vorjahressieger freuen sich besonders auf die schwierigsten Etappen mit hohem Anteil an Sand und Dünen.

Dabei sein ist alles

Die dritte Ausgabe der Silk Way Rallye steht ganz im Zeichen der Olympischen Spiele. Der Startschuss findet am 10. Juli in Moskau statt, dem Austragungsort der Sommerspiele 1980. Sieben Tage und 3.981 Kilometer später treffen die Teilnehmer in der Küstenstadt Sotschi am Schwarzen Meer ein, Heimat der Winterspiele 2014. Für die meisten der 138 Teilnehmer gilt bei der einwöchigen Wüstenrallye sogar das olympische Motto: 'Dabei sein ist alles.'

Das deutsche HS RallyeTeam nimmt das Abenteuer hingegen mit einer anderen Zielsetzung in Angriff: Die SMG-Buggy-Piloten Kahle und Schünemann wollen zum dritten Mal in Folge den Klassensieg einfahren und in der Gesamtwertung den vierten Rang aus dem Vorjahr möglichst wiederholen. Dabei bekommt es das Duo Kahle/Schünemann mit starker Konkurrenz zu tun: Mit Ronan Chabot (SMG V8), Christian Lavieille (Dessoude) und Stéphane Henrard (VW Tarek) gehen drei ebenso erfahrene, wie schnelle Fahrer mit heckgetriebenen Buggies an den Start.

"Wir rechnen damit, dass die Allrad-Prototypen an der Spitze das Tempo vorgeben. Dahinter versuchen wir, unser Bestes zu geben und die anderen Buggy-Teams hinter uns zu halten", erklärte Kahle. "Wir rechnen uns besonders für die schwierigsten Etappen gute Chancen aus, wenn es in die weichen Dünen geht. Bei solchen Bedingungen haben wir in der Vergangenheit häufig gute Leistungen gezeigt. Das wollen wir natürlich wiederholen."

Das HS RallyeTeam rechnet daher mit einem spannenden Duell um die Buggy-Krone. Als große Favoriten auf den Gesamtsieg gelten genau wie bei der Rallye Dakar die Allrad-Prototypen. Nach dem Ausstieg von Volkswagen sind die X-Raid-Piloten Stéphane Peterhansel (Mini), Leonid Novitskiy (BMW) und Krzysztof Holowczyc (BMW) die heißesten Anwärter auf den Erfolg. Einen guten Eindruck bei der Silk Way Rallye 2010 hinterließen zudem die Lokalmatadoren Boris Gadasin und Bogdan Novytskyi (beide G-Force Proto).

"Bei einer Wüstenrallye ist es immer schwierig, Vorhersagen zu treffen. Man muss von der ersten bis zur letzten Sekunde voll konzentriert sein, jeder Fehler kann den sofortigen Ausfall zur Folge haben", schilderte Schünemann. "Im vergangenen Jahr haben wir bei unserem direkten Konkurrenten Alexander Mironenko gesehen, dass man selbst auf der letzten Sprintprüfung über 16 Kilometer noch viel Zeit verlieren kann. Als Vorjahressieger in der Buggy-Kategorie wollen wir unseren Erfolg natürlich wiederholen. Das Team ist bestens vorbereitet, unser SMG-Buggy wurde weiterentwickelt – wir sind bereit."

Für das HS RallyeTeam geht es bei der Russland-Durchquerung allerdings nicht nur um das bestmögliche Ergebnis, die Mannschaft aus Hamburg nutzt die Veranstaltung auch als Vorbereitung für die Rallye Dakar.

Auf 2.448 Kilometern in Wertung und auf unterschiedlichstem Terrain wird die Belastbarkeit von Mensch und Material auf eine harte Probe gestellt. Schnelle Buckelpisten, schmale Waldwege, Flussbetten, offene Steppe und natürlich die tückischen Sanddünen stehen auf dem Menü für die 103 Autos und 35 Trucks. Die schwierigsten Herausforderungen erwarten die Teilnehmer zur Halbzeit mit einer 400-Kilometer-Schleife rund um Astrachan (Tag 4, 30% Dünenanteil) und einer anschließenden Ausdauerprüfung über 689 Kilometer von Astrachan nach Stawropol (Tag 5).

Gerade auf den langen Prüfungen ist die Unterstützung durch den teameigenen MAN-Racetruck enorm wichtig. Mathias Behringer, Hugo Kupper und Michael Karg sorgen bei einem Defekt des Buggy dafür, dass Kahle/Schünemann die Fahrt so schnell wie möglich fortsetzen können.