Der Auftakt ist gemacht: Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann haben den ersten Tag der Rallye Dakar 2013 hinter sich gebracht. Im weichen Sand der ersten Speziale ließen es die Piloten des HS RallyeTeams ruhig angehen, um sich nach sechsmonatiger Pause wieder an den SAM 30D CC zu gewöhnen.

Leichtes Spiel zu Beginn der härtesten Rallye der Welt: 449 von 459 ursprünglich gemeldeten Fahrzeuge rollten am Samstagmorgen ab 7.50 Uhr Ortszeit über die Startrampe im Lima, um die Rallye Dakar 2013 in Angriff zu nehmen. Dabei stand die feierliche Zeremonie in Sichtweite des Pazifischen Ozeans in starkem Kontrast zu den Herausforderungen, die die Piloten in den kommenden zwei Wochen erwarten. Von einem begeisterten Publikum wurden die Abenteurer auf die beschwerliche Reise durch Südamerika geschickt, die heute eine 250 Kilometer lange Verbindungsetappe über die Panamericana und eine 13 Kilometer kurzen Speziale rund um Pisco beinhaltete.

Das HS RallyeTeam ließ es am ersten Tag wie immer sehr locker angehen. Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann nutzten die Auftaktprüfung dazu, sich nach der sechsmonatigen Wettkampfpause seit der Silk Way Rallye im Juli 2012 wieder auf den SAM 30D CC einzustellen. Das erfahrene Duo kämpfte sich in 8.55 Minuten durch den weichen Sand und verbuchte damit die 28. Zeit in der Automobilwertung - mit 1.15 Minuten Rückstand auf Tagessieger Carlos Sainz (Qatar Red Bull Buggy). Die erste Speziale schien ohnehin wie gemacht für die Buggies, auf den ersten Fünf Positionen finden sich vier dieser zweiradgetriebenen Fahrzeuge mit ihren gewaltigen Federwegen wieder. Wegen der Kürze der heutigen Prüfung werden die Zeiten mit dem Faktor 3 multipliziert. Eine Sekunde Rückstand wird also als drei Sekunden gewertet.

Einen schlechten Start erwischten dagegen Mathias Behringer, Hugo Kupper und Michael Karg im Racetruck des HS RallyeTeams. Der neu aufgebaute Prototyp von Maurer-MAN hatte wegen eines Problems am Turbolader heute nicht die volle Leistung und war daher 12.10 Minuten langsamer als der Tagessieger Gerard de Rooy (Iveco). Behringer/Kupper/Karg reihen sich nach dem ersten Tag mit einem Rückstand von 36.20 Minuten auf Position 58 ein und wollen morgen eine fulminante Aufholjagd beginnen.

Matthias Kahle: "Die heutige Wertungsprüfung war ehrlich gesagt nicht besonders schwer, es war ein sehr entspannter Start in diese harte Rallye. Der SAM ließ sich im Sand sehr gut fahren, wir haben uns auf Anhieb wohl gefühlt, obwohl wir so lange nicht mehr im Auto gesessen haben. Das heutige Ergebnis hat wenig Bedeutung, wir haben nichts riskiert. Dafür geht es morgen gleich richtig los mit 242 Kilometern und vielen Dünenpassagen. Ich nehme an, dass morgen schon viel passieren wird."

Dr. Thomas M. Schünemann: "Die Atmosphäre heute früh in Lima war klasse. Wenn man diese Menschenmassen sieht, bekommt man richtig Gänsehaut. Die Transportetappe war zwar nicht besonders angenehm, weil auf der Panamericana reichlich Verkehr herrschte, aber das gehört auch dazu. Auf der Prüfung haben wir es recht langsam angehen lassen. Wir haben überhaupt nicht auf die Zeit geachtet. Auf 13 Kilometern kann man eine so lange und harte Rallye schließlich nicht gewinnen."

So geht's weiter: Etappe 2, Pisco-Pisco, Distanz: 327 km, Speziale: 242 km

Gleich am zweiten Tag erwartet die Piloten ein echter Kracher: Eine 242 Kilometer lange Speziale mit hohem Sandanteil von rund 50 Prozent und den ersten Dünenpassagen. So schön die Landschaft rund um Pisco ist, so tückisch ist sie auch. Einige Piloten werden hier schon die Sandschaufel herausholen müssen, und die Motoren sind auf dem weichen Untergrund ebenfalls stark gefordert.