IndyCar: Video zum Horror-Unfall von Robert Wickens in Pocono (01:48 Min.)

Der Horror-Unfall von Robert Wickens überschattet das Rennen der IndyCar Series auf dem Pocono Raceway. Der Kanadier wurde nach einer Kollision in der Startphase ins Krankenhaus eingeliefert.

Beim Transport war Wickens bei Bewusstsein, im Krankenhaus wurden orthopädische Verletzungen festgestellt. Das teilte sein Team am Sonntag mit. Am Montagmorgen deutscher Zeit wurden weitere Details bekannt: Wickens zog sich gebrochene Beine, einen Bruch des rechten Arms, eine Verletzung der Wirbelsäule sowie Quetschungen der Lungen zu.

"Er wird sich einer MRT und wahrscheinlich einer Operation am Lehigh Valley Hospital in Cedar Crest unterziehen. Weitere Updates zu seinem Zustand werden zur Verfügung gestellt, wenn verfügbar", teilten sein Team Schmidt-Peterson und die IndyCar-Serie in einem Statement mit.

In den Unfall, der sich in der siebten Runde ereignete, waren insgesamt fünf Autos involviert. Abgesehen von Wickens, konnten die vier anderen Fahrer nach Untersuchungen im Medical Center an der Rennstrecke wieder entlassen werden. Das Rennen musste für knapp zwei Stunden mit roten Flaggen unterbrochen werden.

Ausgangspunkt war ein Kontakt zwischen Wickens' rechtem Vorderrad mit dem linken Hinterreifen des Honda von Ryan Hunter-Reay. Beide Rennwagen drehten sich und schlugen in die Streckenmauer ein. Dabei flog Wickens' Auto knapp über das Cockpit seines Unfallgegners und landete in den Fangzäunen.

Foto: LAT Images
Foto: LAT Images

Das Auto des früheren DTM-Piloten fing kurzzeitig Feuer und wurde durch den Crash komplett zerstört. Wickens' Teamkollege James Hinchcliffe fuhr hinter den beiden Unfall-Autos. Durch den entstandenen Rauch verlor er die Kontrolle über seinen Boliden und kollidierte mit Takuma Satos Honda. Dieser rammte dann auch noch den Honda von Pietro Fittipaldi.

"Ich hoffe einfach nur, dass es Robert gut geht", sagte Hunter-Reay kurz nach dem Unfall. "Ich hatte Glück, dass ich da rausgekommen bin. Er schloss nach der ersten Kurve zu mir auf und fuhr neben mir. Aber ich war im Windschatten von Will Power vor mir, deshalb kam ich nach vorn."

Und weiter: "Als wir in Kurve 2 ankamen, war er höchstens an der linken Seite meines Hecks. Ich habe sogar Platz gelassen, mindestens eine halbe Wagenbreite. Ich war ziemlich schockiert, als ich von hinten getroffen wurde. Das ist aber alles egal, unsere Gedanken sind bei Robert."

Foto: LAT Images
Foto: LAT Images

Hinchcliffe: Hoffe für Freund Robert

Hinchcliffe, der heil aus dem Unfall herauskam, und Wickens sind seit vielen Jahren Freunde. Unmittelbar nachdem Hinchfcliffe aus dem Medical Center entlassen worden war, fuhr er ins Krankenhaus um seinen Freund seit Kindheitstagen zu besuchen.

"Ich habe den Unfall vor mir gesehen", sagte er. "Ich hoffe einfach, dass es Robbie gut geht. Es ist nie gut zu sehen, wenn ein Auto so in den Zaun knallt. Aber ich weiß, dass er in guten Händen ist. Hoffentlich sehen wir ihn bald wieder im Auto."

Wickens: Bester IndyCar-Rookie

Wickens bestreitet seine erste Saison in der US-amerikanischen IndyCar-Series. Der Kanadier ist deutschen Motorsport-Fans wegen seiner Zeit in der DTM mit Mercedes bestens bekannt. Wickens gelang ein guter Start in seine erste Saison: Bis zum Rennen in Pocono belegte er als bester Rookie den sechsten Platz in der Fahrerwertung. Die letzten vier Rennen beendete der 29-Jährige stets unter den besten Fünf.