Rene Rast ist weg - Jake Hughes bleibt. McLaren hat die Zusammenarbeit mit dem Briten in der Formel-E-Saison 2024 offiziell bestätigt. Hughes startet nächstes Jahr mit dem Traditionsrennstall aus Woking in seine zweite Saison in der Elektro-Rennserie.

Wer auf Rast folgt, soll zu gegebener Zeit bekanntgegeben werden. Internationale Spekulationen ranken sich um eine Verpflichtung des höchst erfahrenen Sam Bird, der vor Kurzem von Jaguar nach dreijähriger Zusammenarbeit vor die Tür gesetzt wurde. Mit dem 112-fachen ePrix-Starter Bird hätte Formel-E-Neueinsteiger McLaren einen Piloten im Aufgebot, der über so viel Erfahrung mit der Serie verfügt wie kaum ein anderer.

Rene Rast konzentriert sich auf BMW-Programm

Hughes wusste in seiner Debütsaison durchaus zu beeindrucken und setzte sich im teaminternen Duell sogar knapp gegen den dreifachen DTM-Meister Rast durch, der sich künftig auf seine Programme mit BMW M Motorsport konzentrieren wird. Ein Wechsel zu einem anderen Formel-E-Team ist keine Option.

Mit dem Autobauer aus München - seit diesem Jahr sein neuer Arbeitgeber nach der Trennung von Audi Sport - steht Rast vor der Rückkehr zu den 24 Stunden von Le Mans, zusätzlich zur DTM (aktuell mit Schubert-BMW) bliebe kein Platz für weitere Saison in der Formel E. Dem 36-Jährigen habe das Rennfahren in der Formel E allerdings Spaß bereitet, wie er mehrfach versicherte. Die Entscheidung gegen die Formel E dürfte also eher eine Frage der Kapazität bzw. den Verpflichtungen mit BMW gewesen sein.

Rene Rast und Jake Hughes beim Teamportrait des Formel-E-Teams McLaren
Rene Rast und Jake Hughes fuhren 2023 für McLaren in der Formel E, Foto: LAT Images

Jake Hughes holt erste Formel-E-Pole für McLaren

Hughes unterdessen hat sich schnell Respekt verschafft. Zwar gelang dem 29-Jährigen im Gegensatz zu Rast kein Podesterfolg, dafür trumpfte er in den Qualifyings mit zwei Pole Positionen (Saudi-Arabien, Monaco) auf. In acht von 16 Saisonrennen erreichte Hughes die Punkteränge. Rast hingegen verabschiedete sich mit einer Pleitenserie aus der Formel E: In den letzten zehn ePrix blieb er ohne Punktgewinn.

Hughes ist zwar neu in der Startaufstellung der Formel E, seinem Team aber seit mehreren Jahren bestens bekannt. Der ehemalige Formel-2-Pilot begleitete den Vorgänger von McLaren, Doppel-Weltmeister und Aussteiger Mercedes-Benz, intensiv hinter den Kulissen als Simulator-Fahrer. Er und Teamchef Ian James sowie Teammanager Gary Paffett, die die Silberpfeile zu vier Titelgewinnen führten, sind also gut miteinander vertraut. Hughes' Weiterverpflichtung galt als offenes Geheimnis in der Szene.

Zak Brown: "Hughes ein außergewöhnliches Talent"

"Ich freue mich sehr, dass Jake auch in der Saison 10 (2024) beim McLaren Formel-E-Team bleiben wird", sagte McLaren-CEO Zak Brown. "Wie wir erwartet haben, hat sich Jake als außergewöhnliches Talent erwiesen und im Jahr 2023 einige starke Ergebnisse für das Team abgeliefert, darunter zwei Pole Positions. Ich freue mich auf die Saison 10 und bin gespannt, was Jake und das Team erreichen können."

McLaren, das in der Formel E mit Antriebssträngen von Nissan an den Start geht, gelang ein hoffnungsvoller Einstand in der Premierensaison. Mit zunehmendem Verlauf und der steil ansteigenden Lernkurve unter dem neuen Gen3-Auto konnte die Truppe allerdings nicht mit der Konkurrenz Schritt halten. Beim Werksteam Nissan lief es genau anders herum: Nach einem katastrophalen Saisonauftakt mischten die Fahrer Sacha Fenestraz und Norman Nato immer häufiger vorne mit und holten durch letztgenannten Franzosen einen Podestplatz.

McLaren-Teamchef Ian James: "Ich freue mich, mitteilen zu können, dass wir unsere Partnerschaft mit Jake fortsetzen werden. Auch wenn wir nie an seiner Leistung gezweifelt haben, hat er das Team und das gesamte Fahrerlager mit einer großartigen Rookie-Saison beeindruckt. Jakes Engagement für das Team und die Formel E ist hervorragend. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was die Zukunft für Jake und das Team bereithält."