Update: Nick Heidfeld startet am Samstag! Das bestätigte eine Teamsprecherin gegenüber Motorsport-Magazin.com. Beim 30-minütigen Shakedown gab es offenbar keine Schwierigkeiten. Heidfeld: "Es lief ziemlich gut. Ich habe es gefühlt, hatte aber keine Schmerzen. Also haben wir entschieden, dass ich morgen fahre. Ich bin wirklich froh, weil das nicht so klar war. Die Frage ist jetzt, wie es morgen wird, mit einem solch langen Rennen. Morgen haben wir zudem mehr Power als heute beim Shakedown. Die Lenkkräfte sollten aber ähnlich sein."

Für Nick Heidfeld wird der Freitag in Buenos Aires entscheidend. Erst nach dem Shakedown am Nachmittag entscheidet der Mahindra-Pilot, ob er am Samstag an den Start gehen wird. Nach seiner Handverletzung beim Rennen in Malaysia Anfang November 2015 musste er sich einer Operation unterziehen und in der Folge den Punta del Este ePrix auslassen. Droht Heidfeld nun der zweite Ausfall in der noch jungen Saison?

"Den Umständen entsprechend geht es mir sehr gut", sagte Heidfeld am Freitag gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Aber ob es genug ist, um fahren zu können, sehe ich nach dem Shakedown. Was fehlt, ist die Muskulatur. Die Beweglichkeit ist noch nicht ganz gegeben. Ich muss einfach auf meinen Körper hören. Wenn ich merke, dass ich nicht genug Kraft habe, dann lasse ich es."

Seitens des behandelnden Arztes sei der Start in Buenos Aires kein Problem, versicherte Heidfeld. Um einschätzen zu können, ob es wirklich für den anstrengenden Rennsamstag reicht, absolvierte Heidfeld in der vergangenen Woche Testfahrten im Simulator des Teams. Außerdem war er in Valencia und drehte dort einige Runden in einem alten GP2-Boliden.

Heidfeld zum GP2-Test: "Ich war überrascht, dass es sehr gut funktioniert hat. Ich habe nicht bis ans Limit gepusht, das war aber auch nicht nötig. Ich hatte keine Schmerzen, auch am nächsten Tag nicht." Daraufhin sei gemeinsam mit dem Team die Entscheidung gefallen, die Reise nach Buenos Aires anzutreten. "Wenn es letzte Woche nicht gegangen wäre, hätte ich gesagt: ‚Komm, vergiss es‘", so der frühere Formel-1-Pilot. "Aber es war gut genug, um den Schritt zu wagen.

Eine deutlich sichtbare Narbe ziert Heidfelds linken Handrücken. Das fiel auch Renault e.dams-Pilot Nicolas Prost auf, als er bei der Begrüßung fragte: "Welche Hand kann ich denn schütteln?" Am 4. Januar wurden Heidfeld die Stäbe entfernt, die bis dahin sein Handgelenk stabilisiert hatten. Das Problem ist nun, dass die Muskulatur im Handgelenk deutlich abgenommen hat. Daran könnte der Start trotz aller Vorbereitungen scheitern.

"Sieben Wochen lang war die Hand blockiert", erklärte Heidfeld. "Seitdem muss ich Muskeln aufbauen. Die Erholung ist sehr gut fortgeschritten. Ich bin gespannt, ob es reicht. Es gibt schlimmere Strecken als hier, wo der Einschlagwinkel des Lenkrads noch größer ist. Wir haben hier ein paar schnellere Kurven, was für die Kraft schwieriger ist. Also, schauen wir mal."

Sollte Heidfeld tatsächlich nicht starten können, würde der Brite Adam Carroll einspringen. Mahindra hatte den 33-Jährigen kurzfristig einfliegen lassen, bei der Streckenbegehung am Donnerstag war er bereits dabei. Carroll fuhr zuletzt in der WEC und ELMS. 2007 startete er in der DTM bei fünf Rennen für das Audi-Team Futurecom, ging aber leer aus und versuchte sich anschließend in der GP2.