In Argentinien startet die Formel E am kommenden Wochenende ins Motorsportjahr 2016. Ein großes Thema am Rande: Was geschieht mit dem geplanten Rennen in Deutschland? Nachdem der Berliner Tempelhof nicht mehr infrage kommt, wird dringend nach einer Alternative gesucht. Deutsche Fans der Serie können aufatmen: Die Chancen stehen sehr gut, dass das Rennen in Deutschland wie geplant am 21. Mai 2016 über die Bühne geht.

Offiziell ist es noch nicht, der Plan sieht jedoch vor, das Rennen mitten in Berlin auszutragen. Motorsport-Magazin.com traf Formel-E-Serienchef Alejandro Agag in Buenos Aires, der das Vorhaben bestätigte. "Ich hoffe, dass wir ein Rennen in den Straßen Berlins bekanntgeben können, zum gleichen Datum", sagte Agag am Donnerstag. "Wir arbeiten mit der Stadt an den Details."

Berliner Stadtkurs als Alternative zum Tempelhof-Rennen, Foto: Formel E
Berliner Stadtkurs als Alternative zum Tempelhof-Rennen, Foto: Formel E

Berlin: Agag optimistisch

Heißt: Verhandlungen mit der Hauptstadt wurden längst geführt, jetzt geht es um die genaue Ausarbeitung. Agag zu Motorsport-Magazin.com: "Ein Rennen mitten in den Straßen ist nicht wie Tempelhof. Dinge wie das Verkehrsmanagement und der Straßenbelag spielen da eine große Rolle. Ich bin optimistisch, kann aber noch nichts Offizielles sagen."

Als Alternative zum Berlin-Rennen war auch der Norisring im Gespräch. Diskussionen über ein Rennen am Dutzendteich haben tatsächlich stattgefunden, am Ende kam es jedoch nicht zu einer zeitlichen Einigung. Aus eigenem Antrieb zog der Norisring die Reißleine. "Der Norisring war eine Option, es gab Gespräche", bestätigte Agag. "Aber wenn wir in Berlin bleiben können, dann bevorzugen wir das. Es ist immerhin die Hauptstadt Deutschlands."

Berlin soll fest im Rennkalender verankert werden, Foto: Formel E
Berlin soll fest im Rennkalender verankert werden, Foto: Formel E

Jeder kennt Berlin

Trotz aller nationalen Bekanntheit des Stadtkurses in Nürnberg: Im weltweiten Vergleich passt Berlin eher zur Formel E angesichts Austragungsorten wie London, Paris oder Buenos Aires. "Jeder Mensch auf der Welt kennt Berlin, auch Nicht-Motorsport-Fans", meinte auch Daniel Abt im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Bei aller Liebe zum Norisring: In Deutschland gehört die Formel E nach Berlin, die Stimmung im vergangenen Jahr war großartig."

Sollte der ePrix in der Hauptstadt realisiert werden können, hat Deutschland gute Chancen, auch in den kommenden Jahren fester Bestandteil des Rennkalenders zu sein. "Wir wollen einen stabilen Kalender", sagte Agag. "Wir befinden uns in einer Phase, in der wir ein paar Rennen tauschen, um Stabilität zu erlangen. Paris soll für immer bleiben, London und Buenos Aires auch. Hongkong kommt neu im nächsten Jahr, das hätten wir auch gern auf ewig."

Dabei bleibt natürlich das eine oder andere Rennen aus der ersten Saison auf der Strecke. "Wenn Sie mich nach Punta del Este fragen, wahrscheinlich nicht", gab Agag einen Hinweis, dass er ePrix in Uruguay Geschichte sein dürfte. Dazu noch eine Anmerkung, was die Fans in Zukunft erwartet: "New York ist jetzt meine Priorität, dort würde ich gern ein Rennen sehen."