Robert Shwartzman gelingt bei der Strategie der goldene Griff: Auf harten Reifen gestartet, setzte er sich letztlich beim Formel-2-Hauptrennen 2020 in Budapest deutlich durch. Mick Schumacher führte das Rennen lange an, hatte dann aber auf abgefahrenen Reifen Shwartzman und Nikita Mazepin nichts mehr entgegenzusetzen.

Die Startaufstellung: 1. Callum Ilott, 2. Luca Ghiotto, 3. Guanyu Zhou, 4. Daniel Ticktum, 5. Mick Schumacher

Die Startphase: Ilott holte sich den Holeshot und führte das Rennen vor Ticktum und Schumacher an. Reihenfolge dahinter: Lundgaard, Ghiotto, Shwartzman, Aitken, Zhou. Die heißen Kämpfe im Hinterfeld zogen mit den beiden Tridents von Marino Sato und Roy Nissany die ersten Opfer nach sich, die gestrandeten Teamkollegen sorgten für das erste Safety Car.

Der Rennverlauf: Beim Restart in der vierten Runde kollidierten Lundgaard und Ghiotto im Kampf um P4, weiter hinten crashte Artem Markelov nach Kontakt mit Marcus Armstrong. Damit gab es gleich wieder eine SC-Phase. Nach dem zweiten Restart in Runde 7 blieb Ilott in Führung vor Schumacher, Ghiotto, Shwartzman und Aitken.

Die Boxenstopps: Der zweitplatzierte Ticktum ging unmittelbar mit dem zweiten Restart an die Box und zwang damit die Konkurrenten an der Spitze zu einer Antwort. In den folgenden Runden suchten auch Ilott, Aitken, Ghiotto und Zhou ihre Crews auf. Nach rund einem Viertel der Renndistanz war bereits das halbe Feld beim Service. Die beiden Prema-Piloten Schumacher und Shwartzman (auf Hart gestartet) kamen in Runde 13 und 27 herein.

Schumacher kam stoppbereinigt als Führender aus der Box, verlor die Position aber auf kalten Reifen wieder an Ilott. Hinter Schumacher legte Ticktum den Rückwärtsgang ein: Erst rang ihn Ghiotto im Zweikampf nieder, anschließend gingen auch Zhou, Deletraz und Piquet vorbei. Schumacher selbst kam immer besser in Fahrt und zog auf frischeren Reifen in Runde 18 wieder an Ilott vorbei. Ilott geriet anschließend kurz unter Druck von Ghiotto und Zhou.

Shwartzman führte nach den frühen Stopps das Rennen an und kam nach seinem Stopp elf Runden vor Schluss hinter Schumacher und Ilott raus und verlor auf seinen kalten weichen Reifen noch einen Rang an Ghiotto. Shwartzman ließ Ghiotto und Ilott kurz nach seinem Stopp hinter sich und machte sich auf die Jagd nach Teamkollege Schumacher. Ilott verlor nach dem Überholmanöver von Shwartzman gleich noch eine Position an Ghiotto.

Die Schlussphase: Shwartzman flog auf weichen Reifen nur so um den Kurs und ging eine Runde nach seinem Manöver gegen Ilott auch an Teamkollege Schumacher vorbei und damit in Führung. Anschließend setzte sich Shwartzman deutlich ab, somit war sein Sieg nicht mehr in Gefahr. Mick Schumacher musste in der vorletzten Runde auch noch den zweiten Platz an Nikita Mazepin abtreten, der auf die selbe Strategie wie Shwartzman setzte. Hinter Schumacher wurde Ghiotto Vierter vor Felipe Drugovich und Jehan Daruvala.

So lief es für Mick Schumacher: Endlich ein reibungsloses Rennen für Mick Schumacher. Schon am Start ging es um zwei Plätze nach vorn auf Rang drei. Der späte Boxenstopp brachte ihn endgültig in eine aussichtsreiche Position. Im Kampf um den Sieg war er jedoch gegen Prema-Teamkollege Robert Shwartzman, der in der Schlussphase auf frischen weichen Reifen unterwegs war, chancenlos. Am Ende nutzte auch Mazepin gegen Schumacher seinen Reifen-Vorteil im Kampf um Rang zwei.