Der Grand Prix von Ungarn am kommenden Wochenende auf dem Hungaroring ist Kimi Räikkönens 100. Grand Prix und darüber hinaus der erste Jahrestag von Johnnie Walker als McLaren-Sponsor. Aus diesem Anlass präsentiert das Team am Sonntag auch einen speziellen Helm, den Räikkönen Grand Prix tragen wird. Das Design des Helms enthält Blattgold, ein Hinweis auf das 100-jährige Jubiläum von Johnnie Walker Gold.

Für Kimi Räikkönen ist der Grand Prix von Ungarn, wie er selbst sagt, "fast ein Heimrennen, denn auf den Tribünen sitzen viele begeisterte Finnen." Und denen möchte er natürlich ein spannendes Rennen bieten. "Wir haben in Hockenheim mit dem Speed und der Balance des MP4-21 einen deutlichen Schritt vorwärts gemacht und ich freue mich schon auf das nächste Rennen," erklärt der Finne. "Auf dem Hungaroring kommt es vor allem auf Abtrieb an. Aerodynamische Effizienz und Luftwiderstand spielen hingegen eine untergeordnete Rolle. Alle Autos fahren mit maximaler Flügeleinstellung. Das liegt an den vielen langsamen und engen Kurven." Überholen ist zwar schwierig, aber im letzten Jahr hat er immerhin gleich nach dem Start zwei Autos überholt. Dennoch sei ein guter Startplatz hier so wichtig wie in Monte Carlo."

Pedro de la Rosa hat seinen enttäuschenden Ausfall von Hockenheim mittlerweile abgehakt und freut sich ebenfalls auf das kommende Wochenende. "Der Hungaroring erinnert mich mit seinem Layout an eine Kartstrecke. Du brauchst hier eine gute Kondition, denn die vielen Kurven und Gangwechsel und die große Hitze, in der das Rennen meistens stattfindet, sind physisch sehr anstrengend," erklärt de la Rosa. "Da unsere letzten Testfahrten unter ähnlichen Umständen stattfanden, sind wir darauf gut vorbereitet. Auch die Reifen werden in Ungarn stark beansprucht. Durch den heißen Belag kann es zu Blasenbildung kommen, in den lang gezogenen Kurven werden zudem die Hinterreifen besonders belastet." Bei den letzten Tests hat McLaren aber bereits Reifenmischungen für Streckentemperaturen von über 50 Grad erprobt und hofft nun, dass die Blasenbildung ausbleibt.

Martin Whitmarsh, der McLaren Geschäftsführer, meint, dass der Grand Prix von Deutschland gezeigt hat, dass man mit dem MP4-21 in die richtige Richtung gehe. "Die Aufgabenstellung in Ungarn ist ähnlich wie in Monaco: wir brauchen eine effiziente Kühlung und viel Abtrieb und haben es mit hohem Reifenverschleiß zu tun," weiß Whitmarsh. "Hier hat das Fahrzeuggewicht und damit der Tankinhalt einen größeren Einfluss auf die Rundenzeit als bei den letzten drei Rennen. Das liegt an dem hohen Kurvenanteil. Da zudem die Boxengasse kurz ist, könnte auch eine Dreistoppstrategie in Betracht kommen."

Für Mercedes Motorsportchef Norbert Haug ist der Grand Prix eines seiner Lieblingsrennen, insbesondere, da man hier schon einige Male triumphieren konnte, zuletzt im vergangenen Jahr. "Das Rennen in Ungarn gehört fast immer zu den temperaturmäßig heißesten, im letzten August waren es am Renntag 36 Grad im Schatten und fast 49 Grad auf der Strecke. Fahrzeug, Kühlung, Reifen, Motor und natürlich die Fahrer sind oft extremen Belastungen ausgesetzt." Das Qualifying und die Strategie seien am Hungaroring besonders wichtig, erklärt Haug, "denn wie in Monaco gibt es im Rennen auf der Strecke kaum Überholmöglichkeiten, wobei - wie zuletzt in Hockenheim gezeigt - sehr wohl dann überholt wird, wenn ein Gegner Reifenprobleme bekommt und der andere besser klar kommt. Ungarn hat von der Streckenführung her Gemeinsamkeiten mit Monaco, dort waren wir in diesem Jahr gut unterwegs und unser Ziel ist es, in Ungarn unseren Aufwärtstrend fortzusetzen."