Mit einer neuen Artwork-Lackierung im Tiger-Stil rückt Renault zum 8. Saisonlauf des Jahres in Silverstone an. Die Zielsetzung der Franzosen ändert sich durch das neue Fahrzeugdesign aber nicht: Wenn es schon nicht mit einem weiteren Sieg klappen sollte, soll zumindest ein Podestplatz her.

"Wir sind in der Position, in der jeder andere sein möchte", beschreibt Denis Chevrier die Situation. "Wir führen beide WM-Wertungen an und mit jedem Rennen bei dem dies so bleibt, wird unser Vorteil größer. Derzeit stehen unsere Verfolger bei jedem Rennen unter Druck."

WM-Leader Fernando Alonso macht sich hingegen keinen Druck vor dem Heimspiel seines Teams - schließlich ist die Chassis-Fabrik im britischen Enstone beheimatet. "Die Strecke trennt die guten von den schlechten Autos", sagt er. "Ich bin jedoch zuversichtlich. Wir hatten hier einen guten Test und wissen, dass die Charakteristik dem R26 entgegenkommt. Es gibt also keinen Grund nicht vorne mitzufahren."

Vorhersagen möchte der Spanier dennoch nicht treffen. "Es macht keinen Sinn zu sagen, dass wir auf jeden Fall gewinnen werden. Ferrari wird sehr stark sein, McLaren vielleicht auch, wenn sie ihren Speed von Monaco aufrechterhalten können. Es wird also kein einfaches Wochenende, aber wir werden sicherlich um den Sieg kämpfen."

Eine wichtige Rolle werden die Reifen spielen. "Auch hier bin ich optimistisch, dass unsere Reifen die stärksten sein werden", sagt Alonso. "Bei den letzten Rennen hat sich das Kräfteverhältnis bei den Reifen vom ersten Tag zum letzten Tag stark verändert." Demnach müsse man erst einmal abwarten, wie es in Silverstone aussehen werde.

Sein Teamkollege Giancarlo Fisichella erwartet ebenfalls ein gutes Wochenende. "Ich war beim letzten Test im April Schnellster und erwarte auch jetzt vorne dabei zu sein." Als Hauptrivalen macht der Italiener Ferrari aus. "Sie könnten sehr nah an uns dran sein. Aber wir sind gut genug um das Rennen zu gewinnen." Überhaupt sieht er sich in dieser Saison in einer "viel stärkeren Position" als vor einem Jahr. "Ich fahre besser denn je." Dies möchte er jetzt auf seiner Lieblingsstrecke beweisen.

Für Chevrier ist die Konstanz der Gelb-Blauen der Schlüsselfaktor. "Wir hatten bislang bei jedem Rennen eines der zwei schnellsten Autos und auf dieser Grundlage können wir Erfolg haben." Dennoch werde man sich jetzt nicht in die Defensive drängen lassen. "Überhaupt nicht - das wäre zu diesem Zeitpunkt Selbstmord", wehrt sich der Franzose. "Wir können uns unserer Position noch nicht sicher sein und werden weiter pushen und Risiken eingehen. Wir gehen Silverstone wie alle Rennen an: Wir geben alles, aber stellen gleichzeitig die Zuverlässigkeit sicher."