Ralf Schumacher fühlt sich sichtlich wohl bei Toyota - kein Wunder, kann man bei den in Köln stationierten Japanern doch aus dem Vollen schöpfen. Im Herbst wird ein zweiter Windkanal eröffnet, beide werden in Schichtbetrieben laufen. An Budget mangelt es sicher nicht bei Toyota. Was wiederum eine große Erwartungshaltung produziert - wer Budgetkaiser ist, muss auch auf der Strecke ein Kaiser oder zumindest ein Kaiseranwärter sein...

Dass Toyota einsame Spitze in den Budgetcharts wäre, dagegen wehrt sich Einsatzpilot Ralf Schumacher. In einem Interview mit Sport1 erklärte er: "Es wird immer wieder von einem 'höchsten Budget' gesprochen, doch ist unser Budget mit dem der anderen Topteams zu vergleichen." Schumacher setzt nach: "Renault, Honda oder Ferrari haben alle ein Budget wie Toyota. Wir alle arbeiten mit den selben Mitteln und haben ein limitiertes Budget, das wir weise einteilen."

Nachdem man im letzten Jahr immer wieder Podiumsplätze erringen konnte, möchte Toyota auch in der neuen Saison "von Anfang an um Podestplätze kämpfen", sagt Ralf Schumacher. Sein persönliches Ziel sei nicht, seinen Bruder Michael Schumacher in der Fahrer-WM zu schlagen, sondern: "Mein Ziel ist es, die WM zu gewinnen, unabhängig davon, ob er dabei ist oder nicht."

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Als Deutscher begrüßte Ralf Schumacher zudem die Neueinsteiger Nico Rosberg, Markus Winkelhock und Adrian Sutil. Ihr Einstieg sei ein Beweis dafür, dass "Deutschland eine Kraft im Motorsport ist", sagt Schumacher. Es würde genügend deutsche Bewerber im Formel 1-Feld geben, um auch in Zukunft Landsmänner "unter den Gewinnern" zu finden.

Natürlich gab Ralf Schumacher auch eine Prognose ab - sie unterscheidet sich wenig von jenen anderer Formel 1-Experten: "Renault sieht stark aus und Honda scheint auch auf einem guten Weg zu sein. Ferrari hat gezeigt, dass sie es ernst meinen, und auch McLaren möchte bei der Vergabe des Titels eine Rolle spielen." Man kann nur hoffen, dass sich Schumachers Worte bewahrheiten: "Es wird mit Sicherheit eine der am meisten umkämpften Saisons der letzten Jahre werden."