In Silverstone präsentierte das MF1 Racing Team heute seinen in grau, rot und weiß lackierten Midland MF1 Toyota M16. Der Nachfolger des Jordan EJ15 wird das erste Auto sein, das unter einer russischen Motorsportlizenz in der Formel 1 an den Start geht.

"Es war eine spannende und manchmal auch schwierige Reise auf dem Weg hierher", sagte Geschäftsführer Colin Kolles. "Aber durch die ganzen Ups und Downs haben wir eine klare Vision dessen erhalten, was wir möchten und Schritt für Schritt gelangen wir auch dorthin."

In einem ersten Schritt wurde das alte Jordan Team neu strukturiert und die Fabrik in Silverstone erneuert. "Der M16 ist zu 100% ein Produkt von MF1 Racing und ein klarer Beweis für unsere ernsthaften Pläne." Teile der Aerodynamikarbeiten wurden jedoch im Windkanal von Dallara durchgeführt, die ursprünglich das gesamte Auto bauen sollten. Diese Pläne wurden nach der Übernahme des Jordan Teams jedoch fallen gelassen.

Eine Chance für die Jugend

Markus Winkelhock gehört zum Testfahrerkader des Teams., Foto: Sutton
Markus Winkelhock gehört zum Testfahrerkader des Teams., Foto: Sutton

"Aber obwohl wir viel Geld in ein neues Auto investiert haben, bleiben wir bei unserem Kampf als Privatteam gegen die besten Motorsporthersteller realistisch", setzt Kolles keine unerreichbaren Ziele. Stattdessen möchte er der Jugend eine Chance geben.

"Wir sind glücklich vielen jungen Männern und Frauen, die einmal die Zukunft der Formel 1 sein werden, eine Chance geben zu können." Damit meint er aber nicht nur das Fahrer-Lineup mit Christijan Albers und Tiago Monteiro als Stammpiloten sowie Markus Winkelhock, Adrian Sutil und Giorgio Mondini als Testfahrern.

Auch die Technikerriege ist von jungen Leuten wie Technikdirektor Jame Key geprägt. "Das Auto ist wie das gesamte Unternehmen eine Plattform für die Zukunft und wird stetig weiterentwickelt", leiht er sich ein bisschen die Philosophie seines Motorenpartners Toyota aus. "Unser Ziel für 2006 ist es konstante und sichtbare Fortschritte im Vergleich zu unseren Gegnern zu erzielen, während wir unsere tolle Zuverlässigkeit des Vorjahres beibehalten."

Neben den bereits benannten Piloten wird auch der Russe Roman Rusinov zum Fahrerkader des Teams zählen. "Tiago und Christijan hatten 2005 ein außergewöhnlich gutes Rookie-Jahr und wir sind davon überzeugt, dass dieses Duo konkurrenzfähig sein wird." Den drei Testfahrern traut Kolles das Potenzial zu "erfolgreiche F1-Fahrer" zu werden.

Adrian Sutil wird der 6. Deutsche in der F1-Saison 2006., Foto: Sutton
Adrian Sutil wird der 6. Deutsche in der F1-Saison 2006., Foto: Sutton

Während Markus Winkelhock noch Sponsorengelder für einige Freitagseinsätze sucht, wird Adrian Sutil auf jeden Fall einige GP-Freitage als Tester absolvieren. Bereits jetzt steht fest, dass der Schweizer Mondini an neun Freitagen im dritten M16 sitzen wird. Vom Niederländer Nicky Pastorelli, der im letzten Jahr als offizieller dritter Mann verkündet wurde, ist hingegen nach seinen Sponsorenprobleme nicht mehr die Rede.

Große Fortschritte

"Der M16 ist ein komplett neues Auto", sagt Technikchef James Key über sein Werk. "Natürlich sind die Informationen die wir bei der Entwicklung des EJ15B gesammelt haben in den Bau des M16 eingeflossen. Aber das neue Auto ist auf vielen Gebieten stark verbessert; bei der Mechanik, der Aerodynamik und dem gesamten Paket. Wir sind zuversichtlich gute Fortschritte machen zu können."

Dessen ist sich auch Midland-Boss Alex Shnaider sicher: "Mit dem M16 haben wir in jeder Hinsicht einen einschneidenden Schritt vorwärts gemacht." Den ersten Beweis dafür kann der M16 am Samstag antreten. Dann wird er in Silverstone einem ersten Shakedown unterzogen. Ab dem 7. Februar testet MF1 in Jerez.