Charles Leclerc startet im Australien-GP morgen von Platz vier. "Nur" Platz vier dürften viele sagen. Nach den Eindrücken der Trainings sah der Ferrari bereits wie ein Kandidat für die Pole, vielleicht sogar den Sieg aus. Pustekuchen. Max Verstappen verbannte Carlos Sainz auf Position zwei. Charles Leclerc blieb Platz fünf. Durch die Startplatzstrafe von Sergio Perez rückt er immerhin auf Platz vier auf. Wegen eines Fehlers im letzten Sektor brach Leclerc seine Runde ab und startet im Rennen sogar hinter Lando Norris.

Leclerc: Habe schon in FP3 das Gefühl verloren

Dabei wirkte Charles Leclerc am Freitag noch sehr konkurrenzfähig und distanzierte Max Verstappen im zweiten Freien Training auf Platz zwei. Die Probleme sollten jedoch im dritten Freien Training ihren Anfang nehmen. "Ich habe schon im dritten Training das Gefühl verloren. Ich habe gedacht, dass ich es im Qualifying wiederfinden würde, aber das habe ich nicht", so Leclerc.

"Ich hatte Probleme damit, das Auto in den ersten beiden Sektoren zu rotieren. Im letzten Run habe ich dann beschlossen, den Frontflügel sehr aggressiv einzustellen. Aber dann habe ich massiv das Heck verloren", beschreibt Leclerc sein Qualifying. Im letzten Versuch verlor er seinen Ferrari dann beinahe in Kurve zwölf, konnte ihn jedoch noch abfangen.

"Insgesamt war es einfach kein sauberes Qualifying. Ich war nicht wirklich glücklich mit dem Gefühl im Auto. Heute hatte das Auto mehr als P5 verdient, ich war einfach nicht gut genug", resümiert der Ferrari-Pilot.

"Ich denke, in dieser Situation, wenn man um die Pole kämpft, muss man alles geben. Da war er vielleicht etwas zu aggressiv. Man pusht, man geht ans Limit, da passiert das mal", schätzt Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur die Situation bei Sky Deutschland ein.

Red Bull und Max Verstappen im Rennen stärker als erwartet?

Auch die Aussichten für das Rennen sind nun getrübt. Zum einen liegt nun Lando Norris zwischen Leclerc und der Spitze, zum anderen ahnt der Monegasse ein böses Red-Bull-Erwachen. "Red Bull hat, denke ich, einen größeren Spielraum als wir dachten. Als sie von Kurve sieben bis hin zu Kurve neun ihren Motor voll aufgedreht haben, war das viel schneller als wir erwartet haben. Ich denke, sie werden morgen eine sehr starke Rennpace haben", so Leclerc.

Auch im Renntrimm sah der Ferrari am Freitag noch konkurrenzfähig aus. Doch diese Hoffnung scheint mit der starken Red-Bull-Qualifying-Pace zu verblassen. "Wenn es die Möglichkeit gibt mit Checo zu kämpfen, werden wir sie ergreifen, wenn nicht geht es einfach darum so viele Punkte wie möglich mitzunehmen", so Leclercs Ziele für das Rennen. Das Wort "Rennsieg" nimmt er kein einziges Mal in den Mund.