Australien-Qualifying: Verstappen verhindert Comeback-Pole von Sainz

Ferraris Pole-Ambitionen verpufften im Qualifying der Formel 1 in Australien letztendlich doch im Nichts. Zwar brauchte Max Verstappen bis Q3, um seinen Red Bull auf Schiene zu bekommen, aber dann war er nicht zu bremsen. Carlos Sainz fährt aus dem Krankenhaus in die erste Startreihe. Lewis Hamilton und Nico Hülkenberg enttäuschen mit Ausfällen in Q2 und Q1.

Das Ergebnis: Verstappen brannte Sainz im letzten Run schließlich noch einmal fast drei Zehntel auf. Sergio Perez und Lando Norris holten sich die Plätze in der zweiten Startreihe vor einem nach einem Fehler auf P5 zurückgefallenen Charles Leclerc. Home-Hero Oscar Piastri schlug mit P6 George Russell. Mit Lewis Hamilton auf P11 war die Mercedes-Quali-Vorstellung schwach.

Q1 in Australien: Hülkenberg & Ricciardo früh raus

Mit einer starken finalen Runde sorgte Esteban Ocon für zumindest einen Alpine-Aufstieg, ein kleiner Fortschritt für die großen Verlierer der bisherigen Saison. "Fühlt sich ein bisschen wie ein Sieg an", funkte der gebeutelte Alpine-Pilot. Er warf Nico Hülkenberg final raus. Mit 0,267 Sekunden Rückstand auf dem vor ihm auf P15 liegenden Teamkollegen Kevin Magnussen war es allerdings Haas-intern recht deutlich.

Pierre Gasly verabschiedete sich ebenfalls in Q1. Daniel Ricciardo überfuhr auf dem entscheidenden letzten Versuch in Kurve 4 die Track Limits, eine sonst ausreichende Runde wurde ihm gestrichen. Nur Startplatz 18 beim Heimspiel. Bei Zhou Guanyu brach auf dem Kerb ausgangs Kurve 10 in der letzten schnellen Runde der Frontflügel, damit wurde er Letzter. Vorne wurde bei den Spitzenteams Reifen gespart, eine Bestzeit von Carlos Sainz hatte kaum Wert. Red Bull, Ferrari, McLaren und Fernando Alonso kamen mit nur einem Soft-Reifen durch.

Zwei Untersuchungen gibt es nach dem Qualifying zu Q1. Sergio Perez stand Nico Hülkenberg schon zu Beginn in Kurve 13 im Weg, und Pierre Gasly überfuhr die gelbe Linie am Boxenausgang zu früh. In beiden Fällen drohen Verwarnungen oder Strafen.

Q2 in Australien: Hamilton-Desaster geht mit P11 weiter

Die Enttäuschung von Q2 hieß Mercedes. Lewis Hamilton verabschiedete sich nach einer schwachen letzten Runde mit mehreren kleinen Querstehern und einem wie schon am Freitag zu unruhigen Heck auf Platz 11 vorzeitig. Russell landete mit 0,059 Sekunden Vorsprung zwar nur knapp vor seinem Teamkollegen, fuhr aber am Ende keine letzte schnelle Runde mehr.

Alex Albon im Chassis des zum Zuschauen gezwungenen Logan Sargeant sah teilweise stark aus, doch am Ende reichte es nicht, und er musste sich über zwei Zehntel hinter Hamilton auf dem zwölften Platz einreihen. Ebenfalls raus flogen mit Valtteri Bottas, Kevin Magnussen und Esteban Ocon fast alle verbliebenen Hinterbänkler-Piloten. Einziger aus dem Hinterfeld in Q3 war damit Yuki Tsunoda, der sich mit einer starken letzten Runde P9 gesichert hatte.

Ganz vorne gaben weiterhin die Ferrari den Ton an. Wieder war es Sainz mit der Bestzeit, Leclerc suchte noch die perfekte Runde. Gleiches galt für Verstappen, der sich das ganze Qualifying lang schon über Untersteuern beschwerte und wiederholt kurz für Setup-Anpassungen an die Box kam.

Q3 in Australien: Verstappen lässt Sainz keine Chance

Ferrari, Red Bull und McLaren hatten noch zwei frische Soft-Reifensätze, die Konkurrenz nur mehr einen. Verstappen feuerte mit 1:16,048 vor einen Warnschuss in Richtung Ferrari. Sainz fehlten fast drei, Leclerc fast vier Zehntel. Sergio Perez, Lando Norris und Oscar Piastri landeten dahinter - Piastri nach einem harten Aufsitzen auf dem Kerb von Kurve 10. Alonso legte auf alten Soft-Reifen einen Highspeed-Ausritt durch das Kiesbett von Kurve 6 hin.

Verstappen besserte im zweiten Versuch mit 1:15,915 noch einmal nach. Zu viel für Ferrari. Sainz scheiterte mit 0,270 Sekunden Rückstand. Perez und Norris drückten Leclerc zurück auf den fünften Platz - der zweite Ferrari hatte seinen zweiten Versuch nach einem Fehler in Kurve 12 abgebrochen. Piastri und Russell folgten dahinter.

Tsunoda knackte beinahe noch den Mercedes. Er ließ immerhin beide Aston Martin hinter sich. Lance Stroll schaffte es trotz massivem Quersteher in der Highspeed-Schikane zum ersten Mal in einem Qualifying 2024 vor Fernando Alonso zu bleiben.