Das Augenmerk lag am Freitag in Saudi-Arabien vor allem auf einem Ferrari-Piloten: Sainz-Ersatzmann und F2-Pilot Oliver Bearman. Doch Charles Leclerc konnte mit seinem zweiten Platz im Qualifying auf sich aufmerksam machen. Obwohl es für die erste Startreihe gereicht hat, ist der Monegasse nicht glücklich mit seinem SF-24.

"Es ist gut, aus der ersten Reihe zu starten, aber heute habe ich nicht wirklich das richtige Gefühl im Auto gefunden", so Leclerc nach dem Qualifying in Jeddah. "Aus irgendeinem Grund hatten wir mit frischen Reifen das Auto nicht im richtigen Fenster. Wir hatten ziemlich viel Übersteuern und das Heck war unruhig."

Qualifying Top-3: Charles Leclerc (Ferrari), Polesetter Max Verstappen und Sergio Perez (beide Red Bull) im Parc Ferme
Leclerc landete trotz Problemen auf P2 im Saudi-Qualifying, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Ferrari hat im letzten Qualifying-Segment versucht, das Problem mit den frischen Reifen zu beheben – vergebens. "Wir haben in Q3 etwas anderes ausprobiert", erklärt Leclerc. "Wir sind eine Vorbereitungsrunde gefahren. Das hat aber überhaupt nicht geholfen. In meiner zweiten Runde habe ich dann alles hinbekommen. Ich glaube nicht, dass viel mehr drinnen war. Das Gefühl war heute einfach nicht so gut, wie ich es mir nach gestern erwartet hatte."

Ferrari im Qualifying eine böse Überraschung

Obwohl Leclerc nicht mit der Pole Position gerechnet hatte, war er nach dem Qualifying dennoch negativ von seinem Ferrari überrascht. "Ich hatte höhere Erwartungen an das Gefühl und die Balance des Autos", so der Monegasse. "Ich habe heute beides nicht gefunden, wodurch wir sicherlich ein wenig Leistung liegengelassen haben."

Max Verstappen war klar außer Reichweite. "Max ist eine großartige Runde gefahren und heute war Red Bull einfach stärker", weiß Leclerc. "Wir müssen also weiterarbeiten und versuchen zu verstehen, was im Qualifying in dieser ersten schnellen Runde passiert ist."

Vom Rennen erwarte sich Leclerc eine Herausforderung. "Körperlich ist es definitiv das schwierigste oder eines der schwierigsten Rennen der Saison", so der Ferrari-Pilot über den Highspeed-Tempel in Saudi-Arabien. "Das wird also eine Herausforderung sein. Abgesehen davon, muss man wie immer die richtige Strategie finden. Wir werden heute Abend unsere Hausaufgaben machen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen."

Leclerc hat Hoffnung: Red Bull schlagbar

Einen Kampf mit den Red Bulls will der Ferrari-Pilot nicht ausschließen. "Die Red Bulls können schlagbar sein", meint Leclerc. "Ich versuche immer optimistisch zu sein und wir werden unser Bestes versuchen. Hoffentlich sind wir näher dran als in Bahrain. Wenn wir die Reifen gut managen, können wir hoffentlich von Sergio [Perez] wegziehen. Dann hole ich mir DRS von Max und überhole ihn im Rennen. Das ist das Ziel."

Dann meldet sich jedoch auch der Realist in Leclerc zu Wort: "Wir wissen aber, dass Red Bull normalerweise die Oberhand hat und sie im Rennen etwas mehr Pace haben als im Qualifying. Wenn man sich heute die Abstände ansieht, wird es schwierig sein, morgen an die Spitze zu kommen. Aber ich werde wie immer alles versuchen."