Das Formel-1-Wochenende für Carlos Sainz ist vorbei. Nachdem er sich seit Tagen bereits krank fühlte und den Trainings-Donnerstag zum schlimmsten F1-Tag seiner Karriere erklärte, landete der Ferrari-Pilot nun über Nacht in Saudi-Arabien im Krankenhaus. Diagnose: Blinddarmentzündung. Der aktuell WM-Dritte wird operiert. Sein Ersatz steht bereits fest.

Zum Zug kommt eines von Ferraris heißen Nachwuchs-Eisen. Die Scuderia bestätigte am Freitagmorgen, dass ab dem 3. Training der 18-jährige Ferrari-Driver-Academy-Pilot Oliver Bearman zum Zug kommt.

Formel-2-Fahrer und Ferrari-Ersatzpilot Oliver Bearman bei einem Fotoshooting im Studio.
Oliver Bearman im Ferrari-Kleid, Foto: Ferrari

Der im Vorjahr in der F2-Meisterschaft sechstplatzierte Bearman gilt aktuell als der vielversprechendste Kandidat von Ferraris Nachwuchs-Programm. Für Haas absolvierte er 2023 bereits Trainings in Mexiko und Abu Dhabi und einen Test-Auftritt, hat also bereits etwas F1-Erfahrung. Ferrari ernannte ihn für 2024 daraufhin zu einem der offiziellen Ersatzfahrer neben Antonio Giovinazzi und Robert Shwartzman.

Große Chance für Ferrari-Junior Oliver Bearman

Im diesjährigen Winter fuhr Bearman auch seine ersten Tests mit einem Formel-1-Ferrari der aktuellen Generation, dem aus 2022. Seine Hauptbeschäftigung für 2024 wäre eigentlich wieder die Formel 2. Am Donnerstag hatte er in Saudi-Arabien sogar die Pole geholt. Am weiteren F2-Wochenende wird er hier nun aber natürlich nicht mehr antreten. Kush Maini erbt den ersten Startplatz.

Bearman hat nun eine schwierige Aufgabe vor sich. Das neue Auto fuhr er nie auf einer echten Rennstrecke. Auf dem Highspeed-Kurs von Jeddah hat er nur ein Training, um sich zu akklimatisieren. Ähnlich erging es im Vorjahr Red-Bull-Nachwuchs Liam Lawson, der in Zandvoort über Nacht in den AlphaTauri gesetzt wurde. Lawsons Job wurde durch Regen allerdings noch weiter erschwert.

Auch Blinddarmentzündungen an einem Rennwochenende sind nichts neues. Zuletzt erlebte das Alex Albon 2022 in Monza. Auch er fiel nach den ersten beiden Trainings aus. Sein Ersatzmann war damals Nyck de Vries, der mit Williams im Rennen seinen einzigen WM-Punkt holte.

Albon schaffte es damals drei Wochen später in Singapur wieder zurück ins Cockpit. Wie es bei Sainz weitergeht, ist noch ungewiss. Das nächste Rennen findet bereits in zwei Wochen in Australien statt. Auch Motorsport-Magazin.com wünscht dem Ferrari-Piloten natürlich gute Besserung.